Machte mich heute nochmals an meinen großen Drachen, tätigte einige kleine Reparaturen und kam dann auf die Idee, nebenher die Glotze anzustellen. Dies geschah, als die Abendschau begann, schon wegen des Stromausfalles im Südosten vom Bundeshauptdorfes, zappte dazu zwischen beiden Programmen herum. Musste wieder feststellen, allein 30 Minuten auf einem Kanal waren nicht zu ertragen…
Da ging es z.B. um das: ICC
Dort wurde beschönigend abgelassen: Von den Westberlinerinnen und Westberlinern wurde es aufgrund seiner futuristischen Architektur “Raumschiff” genannt.
Für mich war es immer der „Panzerkreuzer Ristock“!
Hier noch etwas aus dem Hause Springer…
Irgendwann war ich auch einmal in dem futuristischen Bunker, als im Saal 1, 1980 das American Folk Blues Festival stattfand. Es war schaurig, denn Dreiviertel der Zuschauer rekrutierten sich aus mumienhaften Stinos, in schnieken Philharmonie-Klamotten, dazu die ollen Weiber mit aufreizend vollgepappten Larven…
Witzigerweise traf ich an jenem Tag, dort auf ein Haufen Blues-Freaks, die mir noch 8 Jahre vorher in den Thüringer Blueshütten über den Weg gelaufen waren. Wie in alten Zeiten, natürlich in Shell-Parkas herumliefen.
Mann, wurde unser Rudel die erste halbe Stunde von den Seiten angegiftet, wegen der Kommentare zwischen den Song und den blöden Bemerkungen zu den weit entfernten schwarzen Staren. Wenn die zwischendurch dann irgendetwas in die Mikros brüllten. Wie sollte man sich auch verhalten, wenn man dazu stoned wie Weltmeister dort herumhockte und sich nicht weiter bewegen konnte, dazu eingeklemmt hockte, zwischen den ewig störenden Klapptischen an den Lehnen der Vordersitze…
Unten präsentierte sich die urst längliche Bühne, in der Größe vom gesamten Quartier Latin – wer hat eigentlich den Scheißschrieb über den Laden verfasst?
Von den dort aufgeführten Leuten, sah ich dort lediglich: Die 3 Tornados, The Pogues, The Tubes!
Gott sei Dank wurde wenigstens Champion Jack Dupree erwähnt, denn schließlich gehörte der zum Inventar! Wer kennt nicht seinen berühmten Bonmot: Shakespeare says: Two beers or not two beers, that’s the Question!
Etwas länger hatte irgendwann CJD bei Herrn A. und mir verschissen. Eben hockten wir noch an dem Tischchen, im vorderen Eingangsbereich, links neben dem Tresen, als der Schefff plötzlich aufsprang. Aber noch abließ, er müsse mal kurz weg und wir sollten auf jeden Fall auf ihn warten…
Also noch schnell ein Dreiblatt gebaut und es vor den Eingang eingezogen. Dort hüpfte der Pianist auf der gegenüberliegenden Potse, wie ein tanzender Dewisch herum und wollte eine Taxe kaschen. Irgendwann gelang es ihm und er düste in Richtung Kanal weg, kam aber dann ewig nicht wieder!
Nach fast einer dreiviertel Stunde trollten wir uns schließlich. Erfuhren kurz darauf, dass Champion keine 10 Minuten später wieder auftauchte, im Gefolge seines Freundes. Er hatte in der Philharmonie auf seinen Spezi etwas länger warten müssen, weil das dortige Publikum ewig weitere Zugaben verlangte und er sie natürlich lachend präsentierte.
Wer jenen Pianomann mit seiner Truppe je erleben durfte, der weiß nun was ich damit meinte!
Sein geilstes Konzert erlebte ich an einem Sommertag in der Waldbühne, Anfang der 1980er. Da hing nur er an seinem Gerät, ansonsten schafften sich auf der Bühne nur Trommler und Bassmann, das Rudel der Bläser mäanderten unten auf der Rasenfläche durch das vollkommen aus dem Häuschen geratene Publikum. Dazwischen aber noch zwei Roadies, die wie zweifache Ausführungen von Laokoon statt mit Schlangen, zwischendurch mit den Kabeln der Mikros zu kämpfen hatten…
Will es kurz machen! Weiterlesen
Meine Erleuchtung nach über einer Stunde vor dem Fratzenradio…
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