Osmanisches Reich – XXIV. IV. MCMXV

Letzten Sonntag jährte sich mal wieder jener Tag – seit fast hundert Jahren – an dem gewisse Jungtürkische Kreise mit der „Endlösung“ (Tschuldigung, dieser Begriff wurde erst 37 Jahre später im Deutschen Reich kreiert, vielleicht war es ja die Anleihe vom ehemaligen Weltkrieg-I-Verbündeten.) des „Armenier-Problems“  begannen.
Mittlerweile hat man sich ja auch in deutschen Regierungskreisen entschlossen diese Massenabschlachtung als Völkermord zu bezeichnen, sehr vorsichtig, „aus Rücksicht auf den östlichen Nato-Verbündeten“. Sie haben allerdings auch ihre Klappe gehalten, was den Abriss der steinernen Erinnerung betraf, der heute mit einem Beitrag in 3-SAT Erwähnung fand.
Ist auch logisch, letztendlich hat auch die UNO noch nicht erklärt, bei welcher Summe von Toten man eigentlich weltweit von Völkermord sprechen darf.
Klar, ich bin wieder ganz falsch gepolt, denn ich finde bereits das Abknipsen eines einzelnen Menschen ganz große Scheiße, geht doch vielen genauso.
Bei Politikern mag es anders sein, die finden irgendwann den entsprechenden Dreh. Etwas Falsches wird tatsächlich irgendwann richtig, wenn man es nur oft genug wiederholt  und dann als normative Kraft des Faktischen abbuchen kann.
Was heißen könnte, zum hundertsten Jahrestag (2015) der beginnenden Massaker, wird nur noch von einem  bedauerlichen Kollateralschaden gesprochen, der sich ganz zufällig auf dem Weg zur „Demokratie“ ereignete. War zwar nicht schön, aber na ja und so…
Warum passieren selbige „Missgeschicke“ eigentlich heute immer noch?
Ganz einfach, sie haben sich bewährt…

Hier noch etwas zum Thema
Vom “Pappi” der Türken
Die vierzig Tage des Musa Dagh
Die Kinder des Musa Dagh
Dieser Film war schon vor längerer Zeit angekündigt worden, aber die öffentlich-rechtlichen TV-Stationen kniffen: DOKU von ARTE

3-D-Menschelei am Gelben Meer

Hatte in den letzten Tagen einiges verzapft, aber nicht fertig gehackt.
Beginne mit dem Filmereignis aus Fern Ost.

Da haben also nicht ganz so prüde Hongkong-Chinesen den ersten 3-D-Porno der Welt herausgebracht.
Was soll an diesem Streifen anders sein als an herkömmlichen Filmchen?
Dabei wird den Augen lediglich Räumlichkeit sämtlicher menschlichen Körperbeschaffenheiten vorgegaukelt, einschließlich aller Erhebungen, Vertiefungen, Rüsseln und Schlitzen, die tote Umgebung natürlich ein geschlossen. Zusätzlich turnt es noch an, wenn im Hintergrund „Bil-Li”-Regale von IKEA dreidimensional zu sehen sind…
Es soll sich nach Presseinformationen um eine landesspezifische Geschichte handeln, “der” Film für Neureiche in Sonderwirtschaftszonen und kommunistischen Funktionären.
Nebenher bestimmt noch ein akzentuiertes B-Pictures fürs gemeine Volk. Weiterlesen

Fukushima-GAU = Prädikat Nr.7 / Radioaktiver Windchill-Effekt → Stufe 11

→Nachdem der AKW-Betreiber TEPCO, gemeinsam mit vielen politisch Verantwortlichen, den Rest der Welt für saudumm verkaufte, wurde endlich dem Kind ein vorläufiger Name verpasst – „Gau der Kategorie Nr. 7“.
Was sie demnächst noch toppen müssen, denn diese magische Ziffer* reicht trotz aller verbalen Verrenkungen nicht aus, um sämtliche Folgeerscheinungen zu beschönigen. Bestimmt erweitern Atomlobbyisten in Peking, Brüssel, Moskau, Tel Aviv, Gelsenkirchen, Washington, Brüssel und die UNO jene willkürliche Tabelle auf „13“, unter Berücksichtigung von Rasse, Religion, Geschlecht und Körpergröße des Homo vulgaris. Weiterhin kann ebenso ein radioaktiver Windchill-Effekt in Betracht gezogen werden…
In absehbarer Zeit gehört deshalb jener unsägliche Vergleich mit Tschernobyl der Vergangenheit an, aber nicht die Perfektionierung von durchschaubarer Salamitaktik für Notwahrheiten.
Hat man je vernommen, was den abgebunsten Reaktor in der Ukraine betrifft, dass irgendwelche Leute zur Verantwortung gezogen wurden,?
Schade, auch in Japan gehen bewährte Gepflogenheit den Bach hinunter, ich denke dabei an das rituelle Bauchaufschlitzen – Harakiri – klingt cool, erinnert irgendwie an Sushi…
Endlich erwachen dort Menschen aus dem Jahrhunderte dauernden Schlaf der allgegenwärtigen Verdrängung, den man immer noch mit bewährten Traditionen begründet und für uns nicht nachvollziehbar erscheint.
Einen kleinen Einblick verschaffen Filme von Akira Kurosawa – immer mal wieder in den III. Programmen – leider zu sehr unchristlichen Zeiten. Was mich aber nie abhielt, diese Streifen einzuziehen.
Merkwürdigerweise liefen in der Zone alle Highlights von ihm.
Als Erklärung kam mir mal – Rote Kulturstare staubten seine Werke irgendwo billig ab, nebenbei eigneten sie sich als Feigenblatt für Westprodukte. Außerdem fand die breite Masse Kurosawas Thematik vollkommen unverständlich.
Was im Westen nicht viel anders war. Hier kenne ich auch nur eine Hand voll Leute mit Interesse für jene bewegenden Historiengemälde.
Nebenbei – fast alle filmisch umgesetzten Begebenheiten agieren gar nicht so weit weg von simplen Sachverhalten unserer Historie und Gesellschaft. Zahlreiche Handlungsstränge laufen bloß auf verschieden Ebenen was menschliche Herangehensweisen und deren Schlussfolgerungen betreffen,  resultierend aus den unterschiedlichen Traditionen und den daraus entstandenen Zwängen.
Der Text zu Akira Kurosawas “Rashomon” belegt es.

* Bei WIKI fand ich viele Seiten über Erklärungsversuche im Zusammenhang mit der Zahl “VII“. Vergessen wurden abergläubische Betrachtungen aus unseren Breiten.
Seit Jahren nerven Leute damit, wenn beim Zuprosten jemand dem anderen nicht in seine Sehschlitze schaut, derjenige in den nächsten sieben Jahre große Probleme beim Austausch von Körperflüssigkeiten bekommt…
Auch die sieben Jahre Pech, die man nach dem Zerdeppern eines Spiegels durchleben muss…

wg. Abrechnung der Architekten

…Architekt von internationalem Rang…
Tagesspiegel 2.4.11: Wo heute noch der Wind über die 40 Hektar große Fläche fegt, die Natur sich zaghaft die verlassenen Verladestationen und Speditionsbauten zurückerobert, soll es in 20 Jahren zugehen wie am Potsdamer Platz oder in der Friedrichstraße. Das Gebiet an der Heidestraße gilt als das größte Entwicklungsgebiet der Stadt und soll für mehrere hundert Millionen Euro in ein lebendiges Quartier mit Wohnungen, Geschäften und Büros verwandelt werden.
…aus Zürich, weil sie sich in dortigem Städtebauamt „als fachlich kompetent bewiesen“ habe und einen „exzellenten Ruf“ erwarb.
Mit einem Füllhorn neuer Ideen war auch die Architekturschmiede…
…„wichtige Entscheidungen in Berlin im kleinen Kämmerlein getroffen“…
„Zu faul! Berliner Professor gefeuert!“

“…Großstädte sind heute Labore eines harten gesellschaftlichen Strukturwandels. Sie sind zum Stadtumbau gezwungen, um sich im weltweiten ökonomischen Wettbewerb behaupten zu können.”
“…politische Alleingänge nerven BVV und Mitstreiter zusehends.”

8-ung! Alles plagiatiert, gefunden im Netz und TAGESSPITZEL, diese Sätze betrafen irgendwelche Artikell über Bautätigkeiten in Berlin.

Momentan könnte man das jüngeren Zauberwort – „Sukzession“ – noch für die momentane Situation an der „Heidestraße“ benutzen, wegen der zaghaften Zurückeroberung der Natur. Wird nicht andersherum ein Schuh draus? Sind die 40 Hektar nur deshalb noch nicht verschleudert, weil Altlastentsorgung nebst Munitionssuche Unmengen an Knete verschlingen würden und bestimmte Kreise dementsprechend auf Zeit spielen? Ist zwar so, dass diese Brache kein Brot frisst, trotzdem Unmengen an Finanzen dort versickern. Irgendwann kommen deshalb Senat oder Bund für alle vorbereitenden Arbeiten auf und das Kapital, dieses „scheue Reh“, kann sich dann auf renaturierter Landschaft in Beton, Stahl und Glas ausscheißen, damit es dort in 20 Jahren so zugeht wie am Potsdamer Platz oder in der Friedrichstraße.
Hoffentlich nicht!
Zwar flackern nachts am Po-Platz bunte Lichtlein, aber was ist sonst dort angesagt, wenn keine gepuschten Events stattfinden?
Nun zur Friedrichstraße, ich durfte sie letztes Jahr mehrfach genießen. Leute, gegen 22 Uhr MEZ, ist in der Fußgängerzone von Neumünster wirklich mehr los…
Eigentlich wollte ich etwas zur: „A.d.A.“ loswerden. Weiterlesen

NIX NEUES AUS ALTEN ZEITEN

Diese billigen Plastikkästen verbreiten bestimmt den Sound der entsteht, wenn eine Ziege in den Melkeimer scheißt. Vom Designe auch nichts neues, war alles schon mal da, allerdings die mono Variante.
Trotzdem animierte mich jene besseren Volksempfänger (sicher aus China), endlich mal einige Titel von Vinylscheiben zu digitalisieren. War ja oft so, dass man nur wegen eines Hits solch Teil erstand. Meine LP´s sehen immer noch wie neu aus, knistern zwar leicht, aber sonst alles O.K.
Hatte was für sich, nur auserwählte Leute an die Geräte zulassen, vor allen Dingen keine bundesgermanischen Plattenschlampen. Wegen eines recht ungewöhnlichen Turntables kostete mich der Diamant jährlich einen Hunnie, dieses Winzteil konnte ich immer nur im „KdW“ erstehen.
Wichtiger waren neben den Boxen die häusliche Umgebung, da war mir das Glück ungemein hold.
Parterre ein Alki mit seiner sehr alten, schwerhörigen Mutti, die trotzdem immer noch die Hauswartstelle inne hatte.
Im ersten Stock ging der Vollblutalk manchmal des nachts, wenn er mal früher eintrudelte und nicht pennen konnte, vom Wohnzimmerfenster aus, mit dem Luftgewehr auf Rattenjagd im Hinterhof.
Frau P., die über mir lebte, kam immer erst gegen drei Uhr nach Hause. War es etwas zu „laut“, klingelte sie kurz auf dem Weg in die Wohnung. Für soviel Rücksichtnahme transportierte ich oft ihre schweren Sachen vom EDEKA nach oben.
Den Typen unterm Dach schienen nur seine Stricher zu interessieren.
Aus dem Vorderhaus kamen niemals Beschwerden.
Dies war meine Hinterhauswohnsituation im bürgerlichen Wilmersdorf – Ende der 70er.
In der Tube fand ich ein Haufen Hits von Platten, die ich mir als digitale Silberlinge nicht wieder zugelegt habe…

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DAS ZEBRANO-THEATER MACHT WEITER!

Liebe Zebranofreunde,
e
inige mag es überraschen, einige haben es schon munkeln hören, freuen tut es hoffentlich alle:
DAS ZEBRANO-THEATER MACHT WEITER!

I
n einer der letzten Theatervorstellungen, die eigentlich eine Abschiedsveranstaltung sein sollte, haben sich aus dem Publikum überraschend Gönner gemeldet, denen das Theater sehr am Herzen liegt und die bereit sind, in den nächsten drei Jahren die Mehrkosten der Mietsteigerung zu tragen. Aufgrund hoher Mietsteigerungen hätte das Zebrano-Theater schließen müssen.
D
ie großzügigen Spenden geben dem neugegründeten und nun eingetragenen Zebrano-Theater e. V. die Möglichkeit, bis auf Weiteres den Theaterbetrieb fortzuführen. Der Verein ist nun offiziell Betreiber des Theaters, wobei die künstlerische Leitung nach wie vor in Hans-Kaspar Aeblis und Sebastian Krämers Händen verbleibt. An der Programmgestaltung wird sich also nichts ändern, allein die Termindichte der letzten Monate wird erst allmählich wieder erreicht werden. Zu bemerken ist, dass alle Arbeiten zur Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes ehrenamtlich erfolgen.
I
m außerplanmäßig verschobenen Club Genie und Wahnsinn wird eine Woche vor Ostern die Wiederauferstehung des Zebrano-Theaters gefeiert.
A
ußerdem freuen wir uns auf die Dienstagspropheten mit dem großen F.W. Bernstein als Gast und auf eine höchst explosive Kombination aus altem und neuem Showtalent am 29. April, außerdem schon einen Tag später auf den Jungkabarettisten Michael Feindler.
A
m meisten aber auf Euch,
Ihre Maike Mumm

Das Ende vom „ZEBRANO“ wäre ein weiterer Schritt in Richtung kultureller Sahelzone gewesen.
Ist mir schon klar, dass in der Perspektive ein „Flaterate-Puff“ oder eine “Spielhölle“ bedeutend mehr Knete abgeworfen hätten. Was auch verständlich scheint, denn im Rahmen der Gentrifizierung schlachten bekanntlich viele schwerreiche Kleingeister all jene Kühe, die andere Menschen lange Zeit nur gemolken haben.
Ein Hirnie wird deshalb ohne weiteres auf den Besuch eines winzigen Kabarett-Tempels verzichten können, um sich dann lieber im Freudenhaus einer Therapie hinzugeben, zumal, wenn er nur so weit denken kann, wie ein Schwein ejakuliert…
So sind nun mal die Zeiten – in die wir uns hineinlaviert haben und fast jeder hat seine Anteile daran…
Wer sich frei fühlt von jeder Schuld, der sollte aber auch Obacht geben auf seinen geschliffenen Proseccokelch, wenn er ihn als erster in einem steinernen Haus wegwerfen will.
…die nächsten (mehr als drei!) Jahre mögen so gelingen, wie Ihr es Euch vorstellt!
GLEITWORT DER WOCHE