Letzten Sonntag jährte sich mal wieder jener Tag – seit fast hundert Jahren – an dem gewisse Jungtürkische Kreise mit der „Endlösung“ (Tschuldigung, dieser Begriff wurde erst 37 Jahre später im Deutschen Reich kreiert, vielleicht war es ja die Anleihe vom ehemaligen Weltkrieg-I-Verbündeten.) des „Armenier-Problems“ begannen.
Mittlerweile hat man sich ja auch in deutschen Regierungskreisen entschlossen diese Massenabschlachtung als Völkermord zu bezeichnen, sehr vorsichtig, „aus Rücksicht auf den östlichen Nato-Verbündeten“. Sie haben allerdings auch ihre Klappe gehalten, was den Abriss der steinernen Erinnerung betraf, der heute mit einem Beitrag in 3-SAT Erwähnung fand.
Ist auch logisch, letztendlich hat auch die UNO noch nicht erklärt, bei welcher Summe von Toten man eigentlich weltweit von Völkermord sprechen darf.
Klar, ich bin wieder ganz falsch gepolt, denn ich finde bereits das Abknipsen eines einzelnen Menschen ganz große Scheiße, geht doch vielen genauso.
Bei Politikern mag es anders sein, die finden irgendwann den entsprechenden Dreh. Etwas Falsches wird tatsächlich irgendwann richtig, wenn man es nur oft genug wiederholt und dann als normative Kraft des Faktischen abbuchen kann.
Was heißen könnte, zum hundertsten Jahrestag (2015) der beginnenden Massaker, wird nur noch von einem bedauerlichen Kollateralschaden gesprochen, der sich ganz zufällig auf dem Weg zur „Demokratie“ ereignete. War zwar nicht schön, aber na ja und so…
Warum passieren selbige „Missgeschicke“ eigentlich heute immer noch?
Ganz einfach, sie haben sich bewährt…
Hier noch etwas zum Thema
Vom “Pappi” der Türken
Die vierzig Tage des Musa Dagh
Die Kinder des Musa Dagh
Dieser Film war schon vor längerer Zeit angekündigt worden, aber die öffentlich-rechtlichen TV-Stationen kniffen: DOKU von ARTE