3-D-Menschelei am Gelben Meer

Hatte in den letzten Tagen einiges verzapft, aber nicht fertig gehackt.
Beginne mit dem Filmereignis aus Fern Ost.

Da haben also nicht ganz so prüde Hongkong-Chinesen den ersten 3-D-Porno der Welt herausgebracht.
Was soll an diesem Streifen anders sein als an herkömmlichen Filmchen?
Dabei wird den Augen lediglich Räumlichkeit sämtlicher menschlichen Körperbeschaffenheiten vorgegaukelt, einschließlich aller Erhebungen, Vertiefungen, Rüsseln und Schlitzen, die tote Umgebung natürlich ein geschlossen. Zusätzlich turnt es noch an, wenn im Hintergrund „Bil-Li”-Regale von IKEA dreidimensional zu sehen sind…
Es soll sich nach Presseinformationen um eine landesspezifische Geschichte handeln, “der” Film für Neureiche in Sonderwirtschaftszonen und kommunistischen Funktionären.
Nebenher bestimmt noch ein akzentuiertes B-Pictures fürs gemeine Volk.
Für erstere Variante hätte man aus einem unerschöpflichen Fundus etwas sehr farbenfrohes produzieren können, gewürzt mit historisch verbürgten Folterszenen für S+M-Fans…
Die preiswerte Ausführung, ein politisch wertvoller Porno, gewidmet der ruhmreichen Arbeiter- und Bauernklasse. Alles in einem schlichten Bunker angesiedelt, während des „Langen Marsches“ im Jahre 1934. Sämtliche Mimen tragen elegante, ernstfallgrüne Janker voller Orden, selbstverständlich auch diese modischen Kopfbedeckungen gleicher Tünche.
Mao aalt sich auf einem grob gezimmerten Bettgestell im Reisstroh, hält das „Kommunistische Manifest“ in den verkrampften Händen, rezitiert dabei lautstark aus dem Schmöker.
An seiner Nudel agieren drei barbusig Genossinnen, die ihm einen schnattern. Wobei er es auf 13 gewaltigen Orgasmen bringt, diese Zahl entsprach exakt dem damaligen Jahrestag der Gründung seiner Arbeiterpartei.
Zu jedem Abgang erfolgt die dröhnende Intonierung eines bekannten Hits und alles verschwindet hinter riesigen Spruchbänder mit Gesülze aus dem roten Büchlein.
Mao galt zu seiner Zeit als großer Schwerenöter und ließ sich gern auf diese zarte Art verwöhnen, anders als seiner softigen Jünger im kapitalistischen Sumpf…
Da waren selbst in der Zone „Klassenkämpfer“ anders drauf, was so klang:
„Frau Wirtin hatte mal ´n Kanapee,
drauf vögelte die SED.
Doch nur die jungen Bengels,
die alten saßen drumherum
und lasen Marx und Engels.“

PS.
Habe schließlich im Netz den Beleg gefunden, dass die Filmemacher doch lieber auf nostalgische Begebenheiten zurückgriffen, scheinbar in Richtung „KPM“. (Bitte keine Verwechselung mit der   „Königlichen Porzellan Manufaktur“ aus Berlin!)
Scheinbar erfolgte aus Beijing von der senilen und impotenten Riege  glühender (langanhaltender) Protest und deshalb durfte kein revolutionärer Porno hergestellt werden.

Fußnote:
Letztendlich bleibt alles bis zu einem bestimmten Grad doch nur schnöder Ersatz, wenn es über Stimulierung ohne Gegenpart nicht hinausgeht, da auch der witzigste 3-D-Streifen lediglich visuelle und auditive Wahrnehmung ansprechen kann.
Ausgiebigere 3D-Erfahrung für alle fünf menschlichen Sinne, so sie funktionieren, lassen sich gleichwohl nur auf Swingerparties erleben…

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