“Der Tagesspitzel”: DEFA-Filme waren furchtbar
Den Charles Lagerfeld betrefenden Artikel unter “LEUTE” – Heute aus Paris und Los Angeles – konnte ich nicht auftreiben.
Gestern fand ich im „Tagesspitzel“ zwei Winzartikel, beide eigentlich überflüssig, sie betrafen Äußerungen von „weltmenschelnden Geistern” Manche nennen solche Erscheinungen ja Promis, ihre würdelose Größe kommt bei mir nur unter ganz bestimmten Aspekten zur Geltung. Dazu müsste ich am Bordstein hocken und an solchen Figuren aufwärts mit einem Feldstecher entlang glotzen, aber in dieses Teil umgekehrt hineinschauen. Dabei entstehen wirklich übergroße Gestalten, aber mit ganz kleinen Köpfenchen…
Der erste, etwas längere Artikel stand recht deplaziert unter „KULTUR“ und betraf Herrn Schlöndorff, ja richtig, d e n Volker S. – die anderen Zeilen von AP, auf der letzten Seite, dem „WELTSPIEGEL“ unter „LEUTE“ – aus Paris und Los Angeles.
Allein die Nennung dieser beiden Städte gibt doch etwas her, da kann nur etwas ganz wichtiges folgen, richtig – man bemühte deshalb sogar das „Zeit-Magazin“…
Aber erstmal wieder retour, zu einer „Homestory“ in der „Allgemeinen“ (nicht der „Besonderen“) nein, der „Allgemeinen“ der „Märkischen“ dort plapperte der Regisseur (scheint ja für den Reporter etwas ganz neues gewesen zu sein) von seinem „Jaguar“, mit dem er, Tarantino und Donnersmark täglich zehn Kilometer trainieren, um später in Marathon irgendetwas anzustellen. Momentan wäre in Athen aber mehr Action angesagt…
Dann sprach er von seinem „vergeblichen Versuch, sich in Babelsberg zu engagieren“ – dabei hatte er Lang und die Dietrich als Alibi ausgekramt, wobei Marlene auch noch hops ging, als er sie gerade instrumentalisieren wollte. Wie blöde muss man überhaupt sein, um den Versuch zu starten, mit zwei Koryphäen zu kokettieren, die zur Elite des Deutschen Films gehörten, und nicht mehr bereit waren sich in diesem System einspannen zulassen. Vielleicht hätte Volker sich kundig machen sollen, wie der „Bock von Babelsberg“ die Filmstudios ohne Fritz und Marlene damals umkrempelte.
Schade eigentlich, da hing er Jahre in Paris rum, und hat sicher niemals etwas von Ortega y Gasset vernommen, der meinte mal: „Traditionen pflegen heißt die Flamme bewahren – nicht die Asche anbeten.“ 1992 konnte man in Potsdam sicher noch glimmende Holzscheite finden, um wieder eine richtiges Feuerchen zu entfachen. Hätte er pusten und nicht nur lachen sollen, aber Herr Kappes, das Diepchen und Landowski waren in jenen Tagen auch nicht anders drauf. Mal zu Schlöndorfs Filmen, große Werke haben bestand, welche sollten es bei ihm sein?
Natürlich wurde auch in Babelsberg ein Haufen Mist produziert. (Wenn ich an diesen soz. Realismus denke, wo sich Krug ewig drin sielte und trällernde, jungdynamische Zonenbolschewiken mimte)
Man bedenke wie viel Regisseure jährlich in „Hollywood“ tausende Barrel Scheiße quirlen, damit mal ein Film mit Niveau raus springt. Da bleiben im Verhältnis vielleicht 6,6 oz Qualität übrig, dies entspricht gerade mal 0,2 Litern, dem Inhalt meines mitteleuropäischen Flachmanns…
Was ich nicht verstehe, ist der „Protest“, von den 120 Leuten, das entspricht lediglich einer Aufwertung von V. S. Auch mal ein bisschen vorher überlegen, und das nächste mal etwas Toleranz für diesen alten Mann aufbringen. Vielleicht ist es bei ihm auch schon jene, gewisse Alterserscheinung, vor der wir alle nicht sicher sein können, oder Korsakow (Das war kein Kumpel von Lenin!), oder, oder
Jetzt springe ich mal zu Herrn Lagerfeld, denn er hat es wie der Oscarpreisträger auch mit Autos, allerdings scheint man sein Geschwätz intellektueller eingestuft zuhaben. Kann natürlich auch sein, dass im Rahmen der allgegenwärtigen Wirtschaftspleiten, das Niveau vom „Z-M“ mit den Bach runter geht.
Das K. L. nur über drei Hummer-Geländewagen verfügt, enttäuscht mich aber.
Den Zweitwagen aus Paris könnte er eigentlich seinem Freund Uwo Dalz in Berlin schenken. (Oder bleibt er trotz „Lebensvereinfachung“ immer noch eine Gierkröte?) Belastet ihn doch auch ein ähnlich gelagertes Problem, als großer Promi, die recht beschauliche Figur. Wobei der Herr Scherer glaube ich, keine Pappe besitzt.
Jedenfalls definieren sich Volker und Karl scheinbar über ihre Benzinkutschen, deshalb die etwas größere Ausführungen. Damit sie jeder wahrnimmt, fahren beide sicher im Stehen. (Wenn Schwiegervater in seinem Benz auftauchte, sah man über dem Steuer lediglich etwas Hut)
Eins muss ich Herrn L. lassen, ohne seinen Fächer würde ich ihn sicher auch nicht registrieren, mit Hilfe seiner wuschigen Bewegungen fingiert er wesentlich mehr „Größe“. Dabei kommt mir dauernd die Erinnerung an einen relativ kleinen, sehr ängstlichen Meeresbewohner, der ewig seine Kiemen wie einen Regenschirm spreizt, um so ein voluminöses aussehen vortäuscht…