Scheinbar handelte es sich, was die Mauer betraf, um einen Gewöhnungsprozess – allerdings mehr aus westlicher Sicht. Oft nahm ich sie gar nicht mehr wahr, vergleichbar mit einer Warze im Gesicht oder einem Hühnerauge, beide sind lästig, aber sie sind halt immer da, ohne dass sie großartig stören…
Jedenfalls ging es mir mit diesen Betonteilen und dem Zaun im Wessiland ähnlich.
Gleichermaßen, wie es einem im Alter mit den Mädels geht, auch die hässlichsten erscheinen dann immer attraktiver…
Man schaue auf die Bilder!
1981 – und dann die farbenfrohen Malereien im Jahre 1984, die hatten doch was…
Letztendlich sind wir doch alle, in Ost und West angeschissen worden. Mir kann doch keiner erzählen, dass zumindest die Amis nicht über den Bau der Mauer informiert waren. Schließlich ist diese Mörtelei auch in ihrem Interesse gewesen, eine bessere Basis konnten die beiden Blöcke im Kalten Krieg doch nie erhalten. Bereits 14 Monate später, konnte der nächste Deal getätigt werden, für das amerikanische Stillhalten in Berlin, zogen die Sowjets ihre Raketen aus Kuba zurück.
So entstanden diese zyklischen Amplituden, mal zu Gunsten des Westen, dann wieder umgekehrt. Natürlich war alles nur möglich durch aktive Hilfe der jeweiligen Vasallen.
Außerdem, welchen Politikern sollte man in Folge des I. Krieges, weltweit überhaupt noch Glauben schenken?
Herausragend agierten in den 30-ern, als Gallionsfiguren einer widerlichen Appeasement-Politik, das Duo Daladier (Seine politische Karriere kann man als „Richtungsweisend“ bis in die heutige Zeit bezeichnen.), Chamberlain und betätigten sich mit ihrem Lavieren letztendlich als Steigbügelhalter für den Gefreiten aus Braunau.
Was Jahrzehnte später, mit dem Mauerbau eine ganz andere Qualität bekam, zwar in Mitteleuropa zu einem „dauerhaften“ Frieden führte, aber für welchen Preis was den Rest der Welt betraf?
Ausgerechnet eine Neo-Bolschewistin musste letzte Woche auf diesen Aspekt hinweisen. Sie vergaß aber an die vielen Millionen zu erinnern, die im Rahmen einer ideologischen Familienplanung, in der gleichen Zeit, über die Klinge springen mussten…
Was wurden vor dem Türchen von Gotthard Langhans für politische Schmierenkomödien aufgeführt – auf beiden Seiten…
Mit welchem Aufwand! Da versuchte man, dem Rest der Welt zu verklickern, dass diese Stelle der Nabel der Welt sei.
War dies manchmal peinlich!
Gut, wenn einer der Kennedy-Brüder, 1963, Am Tor abgelassen hätte: “Господин Хрущёв, откройте эти ворота! Господин Хрущёв снесите эту стену!“
Das wäre es gewesen!
Aber doch nicht der Salm vom B-Movie-Cowboy, wo im Juni 1987 der Ostblock bereits auf dem letzten Loch pfiff.
Wer hat überhaupt diese Rede geschrieben? Ted Turner etwa und dafür die Exklusivrechte der Vermarktung erhalten?
War bestimmt ganz anders.
Scheinbar hat der KGB jene flache „berühmte“ Passage, Neutronenronnies Redenschreiber untergeschoben, auf Druck von Gorbi, der dem dusseligen Dachdecker eins auswischen wollte.
Alles lief damals sehr amerikanisch ab.
Bestimmt wurde die ausgesuchte Meute von „Warming-up-Boys“ aus Las Vegas so richtig aufgeputscht, nicht von ungefähr jaulte die Menge permanent auf. Man konnte fast annehmen, in den entscheidenden Momenten wurde den Typen dabei in die Nüsse gelatscht.
Was hatten wir davon?
Zu jener Zeit jobbte ich bei der „Zweiten Hand“, fast Ecke Potse/Landwehrkanal. 24 Stunden kurvten mehrere Helikopter sehr weiträumig über dem gesamten Areal, teilweise in 60/70 Meter Höhe…
Dabei kam Freude auf
wg. Mauer, Zaun und Stacheldraht
Sehr frei nach dem Erlgeenich! – J.W.v.Schiller
Wer schleicht so spät durch Kraut und Rüben,
es ist der Erich, der will nach drüben.
Er hält das Westgeld wohl in dem Arm.
Er hält es sicher, er hält es warm.
Er erreicht die Grenze mit Mühe und Not,
tritt auf ‘ne Miene und – bums – war er tot.