Von Dr. Motte zu Zyklon B

Zumindest wird man Dr. Motte nie eines Plagiats überführen können.
Er entschuldigt sich aber sehr häufig, stammt sein Dr.-Titel aus jener Richtung?
Dr. ent.(schuldigung) – nicht dent!
Jedenfalls hat er schon lange einen optimalen Weg gefunden, um sich immer mal wieder ins Gespräch zubringen.
Er gehört zu denjenigen, wo das „EK“ (Eitelkeits-Kürzel) ohne Beanstandungen den Weg auch in die Medien genommen hat. Frau T. ist noch nicht soweit. Zwar ziert das „Dr.“ nebst „dent.“ bereits Jahrzehnte ihr Praxisschild (Ohne jemals etwas Entsprechendes dafür unternommen zuhaben.), aber niemand scheint es zu interessieren, außer ihrer Wenigkeit. Vielleicht lässt sie sich ja lediglich von ihren Mägden mit „Frau Dr.“ anreden.
Dies wäre doch schon was…
Ich führe kein Kürzel!

Dieses „Dr. Klaus“ brachte mir vor vielen Jahren ein Freund aus St. Petersburg mit. Igor warnte mich eindringlich vor dem Einsatz in geschlossenen Räumen. Dieses Zeug hatte bestimmt jemand entwickelt mit so einem latenten Hang zu Eichmann oder Höß…
Der französische Schriftsteller Robert Merle hat sich mit Rudolf Höß befasst und über den Lebensweg jenes kleinbürgerlichen Katholiken einen Roman verfasst. Als Lagerleiter von Auschwitz zeichnete H. Verantwortlichkeit für die Massenvernichtung mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel – Zyklon B.

Abschließend noch zwei kurze Geschichten, betreffs dieses Stoffes. Bin mir nicht sicher, ob ich sie bereits mal im Blog verzapfte.
Im Böhmischen Becken besuchten wir das Kloster Osek (anschließend noch den Nachbarort Duchcov (Dux)) und wollten diesmal unbedingt eine Führung mitmachen.
Unsere Erläuterin verfügte über einen gewaltigen Wissensschatz, nicht nur über die regionale Geschichte und brachte sich gigantisch damit ein.
Irgendwann landeten wir bei zwei riesigen Altarbildern, eins war gerade restauriert worden, „Eine  sehr gefährliche Sache, die Bekämpfung der Bohr- und Holzwürmer…“
Ihr war bekannt, dass heute so etwas mit Hilfe von Microwellen erledigt werden kann – für das kleine Spendenbudjet – viel zu teuer!
Deshalb entschlossen man sich die Tierchen auszugasen – „sehr riskant Angelegenheit!“
Daraufhin fragte ich sie, ob das immer noch mit Cyanwasserstoff geschieht.
„Natürlich, das ist ja das Problem dabei!“
Bis dahin interessierte sich niemand für meine laufende Fragerei, allerdings flogen bei Ihrer Antwort sämtlich Köpfe der unmittelbaren Anwesenden herum.
„In ihrem Land war damals die Herstellungsbezeichnung: Zyklon B!“
„Richtig!“
Meinem Weibe war alles wieder sehr peinlich…

Ohne ihre Anwesenheit – wieder Kirche und etwas in gleicher Richtung, allerdings in der Altmark.
Den Kids wollte ich die wunderschönen Schnitzereien in der Dorfkirche zu Osterwohle zeigen.
In zwei Meter Abstand das Gebäude eingefasst mit rot/weißem Flatterband, Fenster und Türen sehr gewissenhaft mit Duct Tape verklebt.
Es gelang mir den Pastor ausfindig zu machen. In die Kirche ließ er uns nicht, erklärte aber auch sehr gut sämtliche Gegebenheiten. Schließlich landeten wir ebenso bei der Ausgasung.
„…Hast du denn der Gemeinde erklärt, dass es mit Zyklon B geschah?“
„Natürlich nicht! Ich klärte sie zwar auf, benutzte dazu aber den in der Chemie gebräuchlichen Namen: Cyanwasserstoff…“

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