Nachtrag zum vergangenen Wochenende

Lange vorher wurden bereits analoge und digitale Rauchzeichen auf einem Gipfel des Oberloschwitzer Bergmassives gesetzt, die zu einem Geburtstagsthing auf einem stählernen Floss einluden. Verwandte, Freunde sowie Bekannte strömten aus allen Himmelsrichtungen in die sächsische Landeshauptstadt, um der Scheffin anlässlich dieses würdigen Anlasses zu huldigen.
Am Samstag benötigten wir die doppelte Zeit um mit unserem rollenden Wigwam nach Dresden zu gelangen, dort ging es gleich ins Deutsche Hygiene-Museum, ich machte dort mein obligatorisches Photo vom Löwen im EntreIMG_0892 und las anschließend im Park den Tagesspitzel aus.
Der Abend klang im „Körnergarten“ aus, eine Restauration wo es nichts zu meckern gibt, was Zech und Speisen betrifft.
Am nächsten Morgen war die Garternsatdt „Hellerau“ mal wieder angesagt, hat sich in den letzten zwanzig Jahren noch nicht allzu viel getan. Im restaurierten Festspielhaus fanden gerade Proben anlässlich einer Musikwoche statt, machte dort einige Bilder und schräge Tonaufnahmen von entsprechenden Kunstobjekten und den düdelnden Musikern.
Evi erstand ein „Dresdener Heft“ über das Objekt, wiedermal gigantisch, was Bootsmaat Hans-Peter Lühr darin zusammentrug.
16 Uhr war Treffpunkt am „Blauen Wunder“ und ab ging es in Richtung Meißen.
Alle Gäste brachten Beutestücke mit und zeichneten verantwortlich für das gemeinsame Buffet.
Klasse was da so aufgetafelt wurde, es stellte alle Rotkreuzbeköstigungen in Afghanistan und sonst wo in den Schatten.
Auf dem Schiff gab es Musi auf zwei Ebenen, oben schaffte sich ein Trio, dass später noch Verstärkung durch Gitarre und Gesang erhielt. Sie spielten viel Balkan-Blues, später ein Schnulzen-Repertoire von den Dreißigern bis hin zu den Sechzigern. Eine Etage tiefer zupfte Micha unermüdlich seine Klampfe, brachte eigene Texte dar und westliche Highlights aus unserer Schulzeit…
Alles lief an jenem Abend etwas anders ab, sodass ich meinen Salm nicht loswerden konnte. Wollte als Anspielung der gerade beendeten Reise von Moskau via Ulan-Bator, Peking nach Lhasa etwas in Pidginrussisch zum Besten geben, nebst einiger Witze aus alten Tagen, wo man sich über die Sowjets und die Zustände in Dunkeldeutschland ausließ.
Politische Witze unterliegen bekanntlich einem Verfallsdatum und werden auch innerhalb der Systeme entsprechend umgemodelt.
So auch der Joke von Ings, ich kannte ihn noch mit Ulbricht, der bestimmt unter Adolf dem Gütigen bereits kursierte und entsprechend weitergeleitet, mit Sicherheit einen Längeren Aufenthalt im KZ nach sich zog. In der Zone gab es dafür zwei Totensonntage in Braunkohle.

Die Stasi verhört einen Kirchgänger
„Gib zu, dass du gerade in der Kirche warst!“
„Ja!“
„Gib zu, dass du auch die Füße von Jesus am Kreuz küsstest!“
„Ja!“
„Würdest du auch die Füße von unserem Genossen Honecker küssen?“
„Aber selbstverständlich! Wenn er dort hängen würde!“

– Zu JFK kam ganz aufgeregt ein CIA-Heinz und berichtete: „Mister President, die Russen haben begonnen den Mond rot anzustreichen!“
„Keine Panik! Beobachten, mir weitere Meldung machen!“
Monate später.
„Oh fuck, Mister President! Die Russen haben ihren Job erledigt, der Mond ist vollkommen rot gepinselt!“
„Lassen sie ein Team Designer kommen, die Jungs sollen auf den Mond „Coca Cola“ schreiben!“

In der Zoohandlung
Ein Typ zum Verkäufer: „Ich hätte gern ein Kilo Futter für meinen Wellensittich!”
„Bürger! Da kann ja jeder kommen. Können Sie glaubhaft belegen, dass Sie einen solchen Exoten besitzen?”
„Klar”, er greift in linke Innentasche seines Sakkos und holt den Vogel heraus.
„Sehen Sie!” und verstaut den Piepmatz wieder.
Sogleich wiegt der Kaufmann in einer Schütte die gewünschte Menge ab.
Dann plötzlich: „Wir haben heute keine Tüten, haben sie ein Behältnis mit?”
„Nee! …Was soll´s, kippen sie´s einfach in meine rechte Sakkotasche!”
Der Händler lehnt sich weit über den Verkaufstresen zum Kunden, der ihm seine Jackentasche geöffnet hin hält.
Im gleichen Moment ein Aufschrei: „Stopp! Stopp! Doch nicht da rein! Ich habe da ein Stück Scheiße drin, denn ich muss nachher im Konsum noch Toilettenpapier kaufen!”

Parteiversammlung in der großen Werkskantine
Die anwesenden Genossen kämpfe mit dem Schlaf.
Während vorne der Parteisekretär gewichtig über die großen Erfolge des sozialistischen Aufbaus doziert.
Plötzlich wacht in der letzten Reihe ein Kollege auf: „Genosse! Dies ist ja alles sehr schön, was Du da redest! Aber was ist mit Klopapier?”
Der Parteinik überhört die Frage.
Minuten Später.
„Genosse, ich hatte Dir vorhin eine Frage gestellt. Du bist überhaupt nicht darauf ein gegangen! Was ist nun mit Toilettenpapier?”
Gereizt fährt der Redner fort.
Nach einigen Sätzen, wieder von hinten, „Genosse, was ist nun mit Scheißpapier…?”
Der Agitator spring auf, lässt ihn nicht ausreden und brüllt zum Fragesteller gewandt: „Ach, leck mich doch am Arsch!!!”
Kommt als Einwand. „Genosse, dies wäre aber nur eine sehr kurzfristige Zwischenlösung!”

1968
Pjotr Abrassimow macht mit Willy Brand einen Zug durch die Gemeinde, beide landen schließlich in einer Striptease-Bar.
Der Russe ist aus dem Häuschen.
„Wenn ich zurück bin, werde ich dafür sorgen, dass man in Moskau auch solche Etablissements einrichtet!“
1970 laufen sich beide wieder mal über den Weg, plötzlich fällt Cognac-Willy das mit dem Table dance ein…
„Sag mal Pjotr, was ist denn mit Striptease in Moskau geworden?“
„Ach, alles Scheiße!“
„Wieso? War das Lokal nicht gut?“
„Njet! Wir haben genommen großen Kreml-Saal – 7000 Zuschauer!“
„Dann lag es am Publikum!“
„Njeet! Alles hervorragende Arbeiter und Bauern!“
„Also, dann kann es aber nur an der Frau gelegen haben…“
„Njeeeeett! War Genossin und seit 1917 in Partei!“

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