von westen nach osten und retour

Freunde mussten gestern 2 Stunden überbrücken, da sie Karten für “Gesichter der Renaissance” im
Bode-Museum erstanden hatten. Mit der „Dame und ihrem Hermelin“ war es ja nichts mehr, die hing bereits woanders. Außerdem lässt sie sich ansonsten in Kraukau bewundern und soweit ist diese wunderschöne Stadt auch nicht entfernt, zumal von der sächsischen Landeshauptstadt aus.
Während dieser Wartezeit hieß es für mich, eine Touriefalle aufzusuchen.
In den Hackeschen Höfen sollte mir meine Pferdedecke übergeben werden, die letztens in Dresden liegen blieb.
Mir fällt eben noch etwas ein! Gestern flunkerte ich, was meine Aussage über eine Portraitsammlung betraf. Es handelt sich dabei nicht um das Schloss „Oranienbaum(dort befinden sich auch jede Menge Ölschinken!) sondern um das kleine Anwesen in Mosigkau, gleich in der Nähe. Zur Erinnerung: Ferropolis, Wörlitzer Park, die beiden Schlösser, das Industriemuseum bei Tschornewitz…
Nach einem leckeren Imbiss ging es in Richtung Ausstellung, dort hieß es dann, „leider sind Probleme aufgetreten und sie haben weitere zwei Stunden Zeit, besuchen sie doch einfach andere Abteilungen unseres Museums…“
2Auf der Brücke musizierten zwei junge Polen, ihre Mucke erinnerte an Lämmerhirt und Wader.
Nahm deshalb etwas von ihnen auf. Andys Wunsch nach Neil Young konnten sie leider nicht erfüllen.
Anschließend latschte ich in Richtung S-Bahn.
3Unterwegs wollte ein Kochlöffelschwinger von mir photographiert werden, ich tat ihm den Gefallen. Der Typ war sehr lustig, er versuchte gerade ein altes Ehepaar zum Besuch seines Ladens zu überreden: „Gehen sie zur Bedienung, sagen dort Bescheid, dass sie von mir eingeladen wurden zu je einer Portion Pasta. Nur die Getränke müssen sie aus eigener Tasche bezahlen!“
45Was ich immer nicht verstehe, die Architektur um den S-Bahnhof ist so potthässlich, aber unzählige Massen rennen einen über den Haufen.
Auf der kurzen Fahrt zum Zoo schien ich an die gleiche Truppe von Dummschnackern geraten zu sein, wie auf der Hinfahrt, die sahen jetzt nur anders aus. Im Umkreis von drei Metern plapperten fünf Leute dämliches Zeug in ihre Kommunikationsprothesen.
Ich sollte mir endlich wieder einen Handblocker zulegen, die sind sogar in Polen frei verkäuflich…
Verschärft war jene Tussie, die sich links neben mich setzte, auf dem übernächsten Platz.
So eine chronisch untervögelte, ältliche Mammi, tippte auf Pädagochin!
Am anderen Ende schafften sich wechselseitig mal der Ableger von ihr, mal eine Erzieherin.
Schade, dieses Gespräch hätte ich aufzeichnen müssen.
Es ging in dem Gespräch um folgendes.
Die Braut war bereits 20 Minuten überfällig und hatte vergessen ihren Bonsai zu informieren. Nahm laufend ihren Kommunikationsvibrator in Augenschein, killte anschließend sofort das Surren.
Bei einer anderen Nummer ging sie plötzlich ran – im Auftrag des widerlichen Monsters redete nun ein Erwachsener. Wobei es auf der anderen Seite einen Fight gegeben haben muss, denn nun plärrte zwischendurch immer wieder das Kind…
Auf der Hinfahrt stellte ich bereits fest, dass sich der MP3-Player nicht in Betrieb setzen ließ, Mangels elektrischer Power. Mit „Motörhead“ in den Ohren wäre alles kein Problem gewesen.
Zu meinem Leidwesen ging auch der akustischer Störsender nicht an, wegen eines länger bekannten Wackelkontaktes.
So eine Scheiße…
Die nächsten drei Station hielt die Alte durch, obwohl den Tränen nahe. Wie bekloppt sind überhaupt manche „Erziehungsberechtigten“?
Dachte mir so, sagst diesmal nichts, die Tussi ist gestraft genug.
Zumal ich vor zwei(?) Jahren mal mehrere hundert EU an die Justizkassen zu blechen hatte, wegen meines losen Maules, in einer ähnlichen Situation…

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