HS war einer der wenigen schwarzen Amis die sich trauten auf der anderen Seite von Zaun und Mauer aufzutreten. Leider konnte unsereins solche Leute niemals Live erleben, diese Jungs und Mädels wurden mächtig abgeschirmt.
Fünf oder sechsmal gelang es mir 69/71 Etta Camaron zu erleben, als sie anfangs noch in Kirchen auftrat. Als die „Gastspieldirektion“ sie unter ihre Fittiche nahm, gelang es uns nur noch einmal in der Magdeburger Stadthalle ein Konzert mit ihr zu erleben. Wenn ich sie nicht gekannt hätten, währen wir dort gar nicht mehr hineingekommen. Außerdem war Etta in meinem Ansehen gesunken, wegen ihrer Auftritte mit Herrn Krug.
In den staatlichen Läden war auch die Stimmung voll im Arsch.
Besonders fiel mir das 1970 an der Uni Halle auf, als ich mit Ulli N. die „Renfte“ einzog. Mischa L. hatte es wirklich fertigbekommen und uns über einen Nebeneingang hinein gelotst. Das Audimax fast 100pro gefüllt mit dröge drein blickendem Pack in zonenspezifischen Blauhemden…
Meine bescheidener Besitz an Ostscheiben kann ich immer noch aufzählen.
Zwei Singles, „Beatles+Tony Sheridan.
LPs: Folkblues 1964 – auf dieser Platte war auch Hubert Sumlin verewigt! 2x Folkblues 1966, Beatles, Bob Dylan, Big Bill Broonzy. Später kamen noch einige Westscheiben hinzu, wobei das dreier Album von Woodstock meine größte Perle war…
Mit Tonbandmucke war ich wesentlich besser sortiert.
Anfang der 70er waren Jimi und ich scheinbar die beiden einzigen mit Zydeco und Cajun-Klängen auf unseren Bandmaschinen.
Wenn ich daran denke, wie viele Wochen wir bei mir herumhingen und die Sachen kopierten…
Seit letztem Sonntag geht auch Hubert Sumlin nicht mehr einkaufen.
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