Gestern im Bu-Tag

Im Hintergrund blubberte bis 9:09 h das “d-radio”.
Mehr als acht Minuten war Herr Dr?!* Röttgen, „Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“, aber nicht zu ertragen.
Obwohl ich bereits nach acht Minuten den Mann bewunderte, so etwas ist mir bei einem bundesgermanischen Politiker noch niemals vorgekommen – allerdings hielt sich die Bewunderung dann doch in sehr engen Grenzen. Fast zehn Minuten mussten aber für mein Stimmungshoch genügen, man soll ja nichts übertreiben!
Der „stürmische“ Beifall zwischendurch klang recht hohl, obwohl Herr Dr?! Röttgen über ein sehr wichtiges Thema plauderte. Zumindest konnte dies ein Unbedarfter nach der Ankündigung vom Radiomoderator annehmen, außerdem erfolgte seine Bekanntgabe mit getragener Stimme.
(Gelernt ist halt gelernt!)
Bla, bla, …wir übertragen aus… die Regierungsklärung zu den Ergebnissen des Klimagipfels…
Immer diese Übertreibungen, von wegen Gipfel! Wenn man nur, von den teilweise urkomischen Selbstdarstellungen vieler dort anwesender „Experten“ ausginge, ließe sich auch diese Masturbationsperformance als Gipfel bezeichnen, allerdings nur unter der Prämisse.
Eigentlich kann Durban nur als Beleg herhalten, dass die Talsohle der menschliche Dummheit immer noch nicht erreicht wurde.
Dafür muss man doch nicht Millionen sinnlos verpulvern und solche Massen ankarren!
Was letztendlich dort herauskam, hätte die russische Klofrau, vom Hauptbahnhof in WOB-City, mit einigen Sätzen ebenso auf den Punkt bringen können.
Ganz nebenbei, diese Frau hat ihren Geltungsbereich immer im Griff.
An ihrer Arbeitseinstellung sollten sich die Politiker weltweit mal ein Beispiel nehmen!!!
Schließlich ist es doch ein sinnliches Vergnügen, wenn man friedlich sein Ei legen kann oder sich anderweitig erleichtert und alles findet in gepflegter Atmosphäre statt. Wahrscheinlich existieren auch bei uns Politiker, die das noch nicht mal nachvollziehen können. Denen es auch vollkommen egal ist, wenn sie irgendwo ein vollgeschissenes Wanderscheißhaus in der Pampa aufsuchen müssen, weil ihnen alles am Arsch vorbeigeht. Da sie nur partielle Interessen hegen in einer globalisierten Welt und deshalb nicht registrieren, wie ringsherum alles verkommt, egal welches Fleckchen man auf unserem Planeten betritt…
Dabei sind die Probleme seit Jahren hinreichend bekannt sind.
Ich weiß nicht, wie lange sich Dr?! Röttgen, eingekeilt zwischen den Mikrophonen, noch geschafft hat. Mit der Sicherheit eines schnürenden Fuchses wird er die wesentlichen Sachverhalte ganz vorsichtig – aber politisch korrekt – umgangen haben.
Warum sollte sich der „BfUNuR“ auch festnageln lassen, schließlich wurde der Termin für weltweit praktisches Handeln, unter „ganz bestimmten Voraussetzungen“, bereits in sehr weite Ferne geschoben.

Fast wurde von mir vergessen, woher meine Bewunderung für diesen „wichtigen“ Parlamentarier herrührte. Seine große Bedeutsamkeit schienen allerdings viele seiner Kollegen und Innen nicht mit ihm zu teilen, denn er schaffte sich in der großen Bundespalaverhalle vor halbleeren Rängen, dazu gehört schon was. Deshalb die akustisch Weite beim Applaus seiner Claqueure…
Zwischendurch hatte ich nämlich kurz die Glotze eingeschaltet, wollte mich mal am Interesse der anwesenden Volksvertreter ergötzen. Da kam nicht viel herüber. Auch die körperlichen Reaktionen seiner Fraktion fielen bescheiden aus, viele Abgeordnete klatschten recht gelangweilt.
Ich interpretierte es folgendermaßen.
Mit der Klimaanlage schien etwas nicht in Ordnung zu sein.
Deshalb taten seine Genossen so, als ob sie klatschten, in Wirklichkeit wedelten die Leute lediglich den Staub seiner implodierenden Worthülsen vor ihren Gesichtern weg…

*Wurde überhaupt jemals der Gehalt seiner Promotion durchleuchtet?

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