Pro Patria Sozi

Eigentlich wollte ich auf Grund des heutigen Artikels über Fichter/Lönnendonker nur ganz kurz etwas ablassen, dann fiel mir aber noch eine Kleinigkeit ein, sie betraf einen Text von Nils Heinrich letztens vorgetragen, am 16. August, in der kalten Heimat.
Leider vergaß ich, ihm noch an diesem Abend zu stecken, dass mir ähnliches widerfuhr, lediglich mehrere Jahrzehnte vorher im Pionierlager – „Soja Kosmodemjanskaja“ – auf dem Hainfeld, bei Stolberg im Harz. Allerdings ward diese junge DKPisten-Brut nie so lustig in Erinnerung geblieben, wie bei meinem jüngerer Landsmann. Was waren da für hirnamputierte Proletenablger darunter, mich interessierte jene Leute recht wenig. Zumal keiner richtig Skilaufen konnte und ich auch keinen Trieb verspürte, es ihnen beizubringen…
Selbige Rattengesichter bestachen aber die dusseligen Ostler, zu allenmöglichen Anlässen, ewig mit Wrigley’s Spearmint chewing gum.
Zwei Jahre später hatte ich eine weitere Begegnung mit politisch geschulten Außerirdischen von der anderen Seite des Zauns und der Mauer, zu Pfingsten 1964, als 15-jähriger auf dem damaligen FDJ-Vermehrungstreffen in Ostberlin.
Nach einen leichten Missgeschick, welches meiner Freundin und mir bei ihren Herbergseltern passierte – dieses jüngere Ehepaar wollte eigentlich die Feiertage auf ihrer Datscha verbringen. Überlegten es sich dann doch anders, kamen am frühen Abend nach Hause und erwischten uns gemeinsam im westlichen Schaumbad in ihrer Wohnung.
Recht peinlich für uns beide, schließlich konnten wir dafür im Jugendwerkhof landen, wegen unseres damaligen Heimaufenthaltes. Die jungen Leute waren aber anderer Meinung und wollten die Situation für sich ausnutzen. Wäre mir sehr recht gewesen, wenn alles gemeinsam in der Kiste geendet hätte, aber meine Braut flippte total aus, nicht nur wegen ihrer eifersüchtigen Anwandlungen…
So blieb es für mich nur bei wenigen kurzen Treffen mit ihr, zumal mir am Eröffnungstag mein alter Spezi aus Ferienlagerzeiten über den Weg gelaufen war. Anfangs zogen wir mit den Jusos herum, aber Axel meinte dann, „Mensch, die sind ja genauso bekloppt wie unsere geschulten Funktionäre! Die quatschen ein ja auch dumm und dämlich, ohne dass man dabei etwas versteht…“
Wenn es für uns um Politik ging, waren dann nur noch Westberliner Kirchengruppen und studentische Rudel angesagt, allerdings keine roten Leute mehr darunter.
Die schärfsten Kunden aus Wessiland liefen mir dann, Anfang 1969, kurz nach meiner Bereitschaftsbullenzeit über den Weg, bei irgendwelchen Feten in Ostberlin. Witzigerweise wurde ich öfters von meinen Gastgebern verwarnt, wenn diese Leute bei mir aufliefen und sie von mir nicht gerade fein kontra bekamen, logisch, weil sie an ihren Besuchen partizipierten und für sie auch etwas abfiel. Deshalb ließ ich mir trotzdem den Mund nicht verbieten.
Da tauchten die Genossen kurz vor 22 Uhr, mit einer sächsischen Konsumnutte in den Armen bei solch illustren Feten auf, rissen in Windeseile jegliche Gespräche respektlos an sich und wollten mich dabei agitieren, wie ich im Osten zu leben hätte. Die meisten von ihnen mit dem bayerischen oder schwäbischen Idiom auf der Zunge. Hinzu kam, man diskutierte dann auch nicht mehr wie den Leuten der Schnabel gewachsen war, da wurde nicht mehr über das tägliche Leben gesprochen, in solchen Momenten begannen diese Linxwixer von der anderen Seite, z. B. „visuelle Informationen“ ewig zu „verbalisieren“, hinzu kam ihr Ökonomie-Chinesisch. Wobei sie damit immer wieder ihre tiefe Kluft zwischen Theorie und Praxis übertünchten. Als „kleinbürgerlicher Individualist“ konnte ich deren „Klassenstandpunkt“ natürlich nicht begreifen…
Kurz vor Mitternacht ebbten diese „hilfreichen“ Diskussionen dann etwas ab, die Jungs zogen mit ihren Ischen in Richtung Tränenpalast, um kurz darauf wieder auf der Matte zustehen. Da sie kurz mal im Westen Luft holen mussten, den Zwangsumtausch erledigten und dann wieder einreisen durften.
Gegen 2 / 3 Uhr morgens ebbten die „Gespräche“ dann langsam ab, weil die Genossen plötzlich von Müdigkeit übermannt wurden. Merkwürdigerweise ging es den Bräuten oft nicht so, da gab es einen simplen Grund, solche Abende konnten sie in ihrer finstersten Provinz bekanntermaßen nicht erleben – aber die Jungs wollten sich noch sexuell ausscheißen…
Klar, betroffene Wessis werden sich an jene Zeiten nicht erinnern können, logisch, wiederkehrende Normalität bleibt im Langzeitgedächtnis nicht haften, vielleicht hat so mancher Ossi aus meinem Bekanntenkreis noch nicht solche Lücken in seinen grauen Zellen. Letztendlich ist es mir auch egal. Eigentlich gehen mir auch diese linkslastigen Nibelungen von Fichter/Lönnendonker an meinem verlängerten Rücken recht kühl vorbei.
Werde sie mir auch nie einziehen, weil bereits in der Rezension durchschimmert, dass es sich wahrscheinlich um im Schonwaschgang behandelte und weichgespülte Nostalgieprodukte aus Bartwickelmaschienen handelt, deren Endlosschleifen von zerschlissenen Grundsatzdiskussionen lediglich über gewisse Unzulänglichkeiten der 68 (!?) hinwegtäuschen sollen.
Ob T. Fichter und S. Lönnendonker überhaupt registriert haben, dass es irgendwann mal sechzehn (16) lange Jahre der dicke Oggersheimer an der Macht war, das Kanzler Merkel nun bereits seit sieben (7) Jahren…
Einstweilen hat sich ja noch dieses merkwürdige Zweiergestirn dazwischen gedrängt…
Alles schon vergessen, was sie dieser Republik angetan haben? Nicht nur in moralischer Hinsicht
Schleichend hat sich nebenher die Neonaziszene gefestigt und niemand aus dieser Ecke scheint es registriert zuhaben
Ja, ja, die „Linke“! Sie ist immer mal wieder gut für perpetuierende Legendenbildung – siehe das „aktive“ Rentnerduo Tilman F. und S. Lönnendonker.
Dabei dachte ich immer, bei der SPD handelt es sich um eine Partei der Mitte, der linken Mitte.
Von welcher Seite muss denn der Betrachter dabei ausgehen?
Wo bitte schön steht oder hängt diese Vereinigung heutzutage eigentlich?
Unter Umständen hat sie schon lange ihren Standpunkt vergessen, wäre doch möglich, oder?
Ob nun irgendetwas rechts oder links hängt, interessiert doch sowieso keine Sau mehr, zumindest politisch gesehen – eine Ausnahme macht auf jeden Fall der Herrenmaßschneider!

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