3. Oktober…

War das wieder ein scheenes Fescht, sogar die Frau Herrgott hatte mitgespielt!
Und die Reden, die vielen scheenen Reden.
Die scheenste hielt der Herr Dr?! rer. soc. Lammert, zweiter Mann im Staate (Sportlich gesehen, handelt es sich beim Zweiten immer um den ersten Verlierer.), der nur an diesem Tag mal vorn dran stehen darf. Der Präsident des Bundestages hat nach dem Bundespräsidenten das höchste Staatsamt inne. Folglich darf sich laut Staatsprotokoll die Frau Kanzler nur in seinem Schatten sonnen.
Weshalb sich diese Republik eine Doppelspitze von Gallionsfiguren I. und II. Kategorie leistet, weiß der Deibel. Ist es vielleicht nur Ämterpatronage oder soll damit lediglich der, die, das Kanzler  etwas geärgert werden?
Beim Vortrag seiner Rede in München kam mir die Nummer 2 vor, wie der Klassenprimus im Deutschleistungskurs: Rezitation.
Allerdings plagiatierte der Herr in seinem Monolog, als er einen Bruchteil der dritten Strophe vortrug, den sein Redenschreiber in den Text verwoben hatte. Ohne den entsprechenden Hinweis auf das Zitat, könnte man ja annehmen, er sei der Textbastler der dritten Strophe des Deutschlandliedes – oder sehe ich das falsch?
Wie diese Passage bei den Zuhörern ankam, darauf wurde in den Nachrichten nicht eingegangen, jedenfalls kam es bei der Variante, die mir vor Augen und Ohren kam, zu keinem Szenenapplaus oder standing ovations.
Vielleicht war ja die Idee doch nicht so gut…
Zur Erinnerung die originale und mainstream Version des Songs: E. u. R. u. F…
Mir fiel gleich anschließend etwas ein.
Wobei mir auch klar ist, das mich gutmenschelnde „pc“-Fetischisten sofort der Seelenverwandtschaft mit Neonazis bezichtigen werden, da meine Einbeziehung der ersten Strophe dieses Hits, aus der Feder von Herrn August Heinrich Hoffmann, dafür freies Schussfeld bietet.
Trotzdem versuche ich mal auf der Pisse vom gebürtigen Fallerslebener Kahn zu fahren.
Hier die Originalversion:
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,

Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!

Für die damalige Zeit und Hoffmanns eigentlicher Intention, erfuhr ja dieser Text eine ganz andere Bedeutsamkeit – trotzdem lege ich keinen gesteigerten Wert auf die ersten vier Zeilen. Ich stürze mich gleich auf die geographischen Besonderheiten!
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –

Nun taucht sofort ein kleines Problem auf, da inflationäre Pizza-Studien belegen, dass es mit Allgemeinwissen heutiger Schüler nicht all zu weit her ist, sollten unbedarfte Zeitgenossen zum besseren Verständnis vielleicht ihr Navi aktivieren oder am PC „Google Earth“ anschmeißen, notfalls tut es auch ein Druck auf den Europa-App vom iPhone…
Wie Herr Lammert, werde ich jetzt mit den beiden Zeilen eine Beziehung zu Europa knüpfen!
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
geht´s vielen in Europa schlechter,
als dem Rest in dieser Welt…

– da sie zwangsweise auf ihren gewohnten „Wohlstand“ verzichten müssen, das wird als viel schlimmer empfunden, als die Lebenslange Gewöhnung an ewigen Kohldampf…
Trotz aller monetären Einschränkungen, geht es den meisten Europäern immer noch besser als Milliarden Menschen auf diesem Planeten, UNS sowieso. Was sich demnächst aber auch ändern wird, darauf kann jeder einen Furz lassen!
Auch wir werden es noch nachvollziehen dürfen, wenn der gewohnte Überfluss einschneidend versiegt…
Ich kann alle beruhigen, es ist noch ein bisschen Zeit bis dahin.
Außerdem wachen die Massen in Deutschland – üblicherweise – immer erst auf, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist

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