Zur Erinnerung!
Ist sowieso alles nur geklittert, denn die Ostseite der Mauer war ausnahmslos im dezenten weiß der Rügener Kreidefelsen gehalten
Endlich mal ganz andere Leute im Prenzelgebirge, in Mitte und am Friedrichshainer Bachufer – keine Experten diesmal – sondern Visionäre. Endlich wird auch ein breiteres Spektrum von architektonischer Geschmacksverirrungen bedient…
Will mich da nicht weiter reinhängen, dies tun seit Jahren bereits Claqueure und andere Lobhudler in den Medien.
Eigentlich doch!
Beginne mal mit dem Anfang und betrachte das Logo von LIVING BAUHAUS, kommt mir leicht plagiatiert vor, etwa mit leichtem Blick in Richtung Bauhausgeschichte von Weimar/Dessau oder in Anlehnung an den Heimwerkermarkt gleicher Namensnennung.
Als großen Lichtblick muss unbedingt das erste große „I“ in LIVING Erwähnung finden, lotrecht prangt dort: Hynkel…
Habe mir mal die Mühe gemacht und alles im Schnelllllauf durchgeklickt, beginnend mit „Home“, dann das Meisterhaus und dem dazugehörigen zeitgeistlichen Geschnacke.
Linienstraße – dort wird man demnächst Stevie auch aus seiner Wohnung kannten, mehr fiel mir dazu nicht ein.
Beim Anblick der „Kastaniengärten“ bremste ich mich wieder heftigst. Allerdings tauchte trotzdem eine Frage auf! Welche Droge muss man denn einpicken, damit sich beim Betrachten dieser eckigen Wohn- und Fickzellen die Assoziation zur angesagten Benennung einstellt?
Sämtliche angepappten Austritte erinnern mich aber verdammt an die Absprungmöglichkeiten des Zehn-Meter-Turmes vom Freibad Pankow aus den 1960er Jahren. Auch könnte ich mir niemals vorstellen, freiwillig tot an einem dieser Balkone zu baumeln…
Oxford Residenz und Arkonaplatzbebauung präsentieren sich mal wieder in der beliebten Schießschartenarchitektur spätmittelalterlicher Burgen.
Richtig geil finde ich aber den vorgesehenen Neubau “Living Levels” am Spreeufer.
Da landete ein Arschitektenteam während des Brainstormigs wahrscheinlich bei seinen Wurzeln. Kann ich mir so richtig vorstellen, die Kinderstube in einer dunklen Ecke der kleinen Wohnküche einer Werkswohnung irgendwo in der Nähe einer Hütte bei Duisburg.
Pappi hat sich gerade zum sonntäglichen Stammtisch verpisst und der Kleine darf in Ermangelung von Legosteinen, dann immer mit den restlichen Briketts spielen.
Um dieses frühkindliche Modell der „BZ-Montage“ zu errichten, genügten immerhin 32 Presskohlenstücke und die Idee mit den recht breiten Fenstern ist dieses mal anderweitig abgekupfert worden.
Sie haben für mich auch wieder militärischen Charakter, allerdings der neueren Art. Jene horizontalen Sehspalten erinnern mich allerdings ebenso an Schießscharten, aber nicht an die vorher bereits angesprochenen Ausführungen für Bogenschützen.
Bei den „Living Levels“ erinnern sie mich an Schlitze für schwere Maschinengewehre in den Bunkeranlagen des Westwalls…
Außerdem wird man später in solchen Hochbunkern eine Berliner Besonderheit auch nicht mehr beobachten können, dies hängt mit der vorgesehenen Bauausführung zusammen. Da eine Dame des Hauses sich nicht mehr auf der Fensterbank räkeln kann um dabei stundenlang die Gegend abzuleuchten, frei nach der Devise: „Nix zu saufen, nix zu ficken – aba aus aus det Fenster kieken!“
East Side Gallery, die Mauer präsentiert sich kariös!
Schreibe eine Antwort