Seine stille, fast unscheinbare Installation findet man in der Immanuelkirchstrasse 21, Ecke Prenzlauer – Parterre rechts
Geöffnet: Montag bis Freitag – 12 bis 19 Uhr
Politische Finissage – 26. Februar 2009 – 20:00 Uhr
Pressekontakt: heike@moja-berlin.com
Im dortigen Darkroom läuft außerdem ein witziger 8-Minuten-Videoschnippsel von, mit, über die Tells – ohne die Schillersche Fälschung
Adam lief ich Anfang ´90 das erste Mal über den Weg – als er relativ frisch, als Schweizer Wehrdienstverweigerer, illegal im Prenzlgebirge mit der Tochter einer Bekannten zusam- menlebte und in der Zone politisches Asyl beantragen wollte. Da verstand ich die Welt nicht mehr.
Allerdings konnte ich seine Ängste und Bedenken teilen, was den illegalen Aufenthalt in einem fremden Land betraf. Lebte ich doch 15 Jahre früher, fast vier Monate auf ähnliche Weise in Polen. Irgendwann integriert man sich, aber auf seine eigene Art, später kommt eine Leck-mich-am-Arsch-Stimmung auf. Anfangs trug hieß es nachts von 2-6 Uhr, mit einem Freund in Breslau Milch austragen, Treppauf, Treppab. Den Sommer ging es in die Urwäldern der Beskiden, an der Ukrainischen Grenze, ohne Glotze, Radio und Alk, dann und wann am Lagerfeuer Pillen. Tagsüber Heidelbeeren kämmen, Pfifferling- und Kräutersammeln, dabei immer die Umgebung ableuchten nach Bären. Die letzten Wochen hieß es für mich dann, den Koch spielen, weil sich dazu niemand bereit fand.
Ende September, bei einer Wochenendfete in Breslau angequatschte ob ich nicht Lust verspürte, über die Tatra, auf meinen alten Weg, den Scout zuspielen, um von Ungarn nach Jugoslawien zugelangen. Von Zakopane, durch die Slowkei, bis auf ungarisches Staatsgebiet verdunsteten vier Tage. Dann ging es getrennt nach Budapest weiter, 48 Stunden später endlich das vorletzte Etappenziel erreicht.
Dort erwarteten mich tausende von Polizisten, in den Seitenstrassen bewaffnete Armeeangehörig auf LKWs und mein Anlaufpunkt befand sich im Zentrum. Der Bammel in mir kannte keine Grenzen, bei jedem noch so gelangweilten Blick eines Uniformierten kam mehr Unwohlsein auf. So ungewöhnlich lief ich gar nicht rum, mit langen Haaren, Bart, Parka allerdings einen fetten Weltkrieg-I-Tornister auf dem Buckel. Schließlich packte es mich und fuhr schwarz mit der Tram bis in die Nähe der „Elisabethbrücke“. Endlich unter Freunden und die Aufklärung dieses uniformierten Trubels. Nicht ein grüner Staatsdiener war anlässlich meines Auftauchens unterwegs – der ganze Aufwand galt dem finnischen Staatspräsidenten Urho Kekkonen…
Aus eigener Erfahrung, sich irgendwo illegal Rumtreiben, ist anfangs wie ein dauerhafter Horrortrip durch vermanschten Dope