Am vierten Tag nach dieser Wahl tut sich an den entscheidenden Stellen der Republik nicht viel, außer den wenig gehaltvoll Peinlichkeiten die sich überall breitmachen. Fast könnte man auf die Idee kommen und den vormals vom Herrn Jörg Schönbohm geprägten Begriff von der “Proletarisierung” auch noch anderweitig zu besetzen, ich meine damit die Stillosigkeit des Miteinanders auf allen politischen Ebenen, jedwede Medien eingeschlossen. Wobei letztgenannte immer wieder einen drauf geben und versuchen sich mit grenzenlosen Dümmlichkeiten auch noch zu übertrumpfen.
Vor fast drei Jahrzehnten ließ ein großer CDU-Barde jenen Satz ab: “Entscheidend ist, was hinten rauskommt.”
Deshalb beginne auch dort und werkele weiter gen letzten Sonntag und kokettiere nebenher etwas mit Lexikonwissen, verzichte dabei aber auf Bibelzitate. Könnte ich zwar auch machen, bin mir sogar sicher, als anarchistisches Heidenkind bibelfester zu sein, als mancher der abgelichteten Stare dort bei GMX, wo es heißt: Wer wird Muttis Liebling? (Bei der Mutti wäre ich lieber Halbwaise!) – Koalitionspartner verzweifelt gesucht
An was mich Änschies verklärter Blick erinnert, darauf will ich hier nicht eingehen, jedenfalls scheint sie nicht gerade an eine verzweifelte Suche zudenken, gut kaschiert und bestimmt mehr in jene Richtung: Schimpflich ist es, nicht zu gehen, sondern sich treiben zu lassen und mitten im Wirbel der Dinge verblüfft zu fragen: Wie bin ich bloß hierher gekommen? (Seneca d.J)
Oder dieser Spruch: Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor (Goethe)
Gerade mal 60 Jahre gingen ins Land, seit Brecht folgende Sätze abließ – die von ihrer Aktualität absolut nichts eingebüßt haben!
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?
Abschließend fällt mir noch etwas zu den Sozis ein.
Muss aber vorher noch eine Kleinigkeit einschieben, die mich betrifft.
Ich kann lange, auch genau zuhören und bin beiläufig immer ein gründlicher Beobachter, wobei mir letztlich das Handeln der Erzähler immer wesentlich wichtiger waren. Auf viele Sprüche ist letztlich sowieso geschissen! Eine meiner Devisen ist: Leben und leben lassen! Wer mir in jener Richtung schräg kommt, kann auf zwei Verwarnungen bauen. Beim dritten mal, heißt es nur noch: Schnitt!
So jemand ist folglich für immer gestorben.
Ansonsten bin ich eher ein Eulenspiegel, so wie mir – so ich dir! Hinzu kommt, dass ich dabei nie auf meine gut sortierten Schubladen* verzichte.
Außerdem sagt man mir eine ausgeprägte Phantasie nach und dies schon seit über 50 Jahren, allerdings gehören dazu auch mein Sarkas- bzw. Zynismus. Entsprechend kommen selbige besonders bei Leuten zum Tragen, die ihr proletarisches Halbwissen lediglich an Büchertischen auf Uni-Fluren, in Rudel bei Kapitalkursen oder durch Geo-Hefte erweiterten und nun meinen, nicht nur mir ewig im Fressen rummähren zu müssen – da ist oft alles zu spät…
Vor ein paar Tagen ging meine politisch vollkommen inkorrekte Einbildungskraft wieder mit mir durch, diesmal betraf es eine Banalität seitens der Sozis.
In dem folgendem Text steht eine Passage: Wenn die Union dennoch mit uns etwas anfangen möchte, muss sie zur Kenntnis nehmen: Es geht nur mit Verhandlungen auf Augenhöhe.
Was sollte diese gehaltlose Forderung überhaupt?
Ist doch logisch, dass Verhandlungen in Augenhöhe stattfinden müssen, schon deshalb, um den anderen wesentlich besser über den Tisch ziehen zu können!
Wenn dieser Appell nicht aus dem Munde des diplomierten Schulmeisters gekommen wäre, hätte ich ihn schlicht ignoriert. Aber vom Scheffchen der ewigen kompromissbereiten Mehrheitsbeschaffergruppierung bekam alles wieder so einen merkwürdigen Nachgeschmack.
Jenes Bild im Artikel täuscht ganz sicher und entspricht deshalb auf keinem Fall meiner Interpretation der Metapher – „Verhandlungen auf Augenhöhe“.
In meiner Phantasie entsteht die Augenhöhe ganz anders!
…Änschie hockt barfüßig, ganz entspannt mit überschlagenem Bein in einem Sessel.
Als plötzlich mehrere der künftigen Koalitionäre auf allen Vieren angekrochen kommen, die Sehschlitze der Verhandlungsführer sind dabei auf Höhe ihrer Hühneraugen ausgerichtet!
(*) Muss zu meinen S. noch etwas bemerken!
Sie besitzen alle die Ausmaße von Badewannen der Euronorm, lassen sich deshalb sehr schwer händeln und stehen somit auch immer offen herum. In ihnen kuscheln sich Angehöriger vieler Berufssparten, wie Sprotten in der Dose.
Wenn ich eine Hitliste aufstellen würde, beginnt alles mit Pädagochen, auf den Fuß folgen Pücho- und Soziolochen, fast wurden bestimmte Himmelskomödianten und Politiker vergessen…
Wenn ich den Volksvertreter aller Couleur, die in den letzten Jahrzehnten sehr nah meine Wege kreuzten, mit denen ich auch länger Kontakte pflegte, heute eine gewisse Wertigkeit zuschreiben müsste, kämen sie bis auf eine Ausnahme (Der Typ begann seine Politkarriere bei der AL und verließ später Berlin.), nicht gut bei weg. (Der Rest wirklich nur Komiker!)
Unter Zuhilfenahme einer Metapher – hier bietet sich das Skatspiel an – könnten wirklich alle nur den Platz der „Schellen 7“ einnehmen.
Wobei auch diese größte Lusche in der Gesamtheit eines Spiels als nicht vollkommen bedeutungslos anzusehen ist!