Frust-Architekt findet sein Schloss viel schöner

Weshalb verleihen eigentlich Boulevard-Medien-Heinze, beliebig hochgejubelten „prominenten“ Individuen, ohne erkennbare tiefere Bedeutung, ständig irgendwelche Titel die dann ihren Professionen voranstehen?
Meine damit z. B. den „Star“! Wobei mir scheint, dass jener Begriff sogar Lichtjahre über dem Eitelkeitskürzel (Dr!?) und dem „VON“ der Blaublüter angesiedelt ist. Da diese merkwürdige Art Appendix so häufig angeheftet wird, ist er letztlich schon in die Beliebigkeit abgedriftet.
Früher besaß ein zweibeiniger „Star“ noch etwas wie eine Aura, vor der man ehrfurchtsvoll erstarrte.
Was blieb in der heutigen Zeit davon übrig? Schon klar, wo nicht viel ist, da kann man auch unter Inanspruchnahme von Claqueure jene Leere nicht wirklich kaschieren…
Nun will der Frust-Star-Architekt Stephan Braunfels dem größten Schlossbauer aller Zeiten, Herrn von Boddin, neuerlich im Fressen herummähren und das nach fünf Jahren.
Woher kommt denn nach so langer Zeit und urplötzlich sein aufkeimendes Selbstbewusstsein?
Vor Jahren hätte ich wie ein schlechter Verlierer gewirkt.“ – Daran hat sich auch in diesen Tagen nichts geändert, vielleicht sollt ihm das mal gesteckt werden!
„Guten Morgen Meister Braunfels!“
Seine „damals total untergegangene Vision“ soll auch noch 100 Millionen billiger werden. Bei den letztlich anstehenden Baukosten von einer Milliarde Euronen, kann man über diesen Einwurf nur müde lächeln.
Egal wie man auch an diesen überflüssigen Klotz herangeht, aus eine Flunder wird kein Zierfisch! Außerdem ist Vorsicht geboten, auf solche Art Bauwerke hat eigentlich Fürst Potjomkin (Zu dem Typen lasse ich nicht weiter ab, nur soviel – als Beschäler der Sophia von Anhalt-Zerbst hat er mehr vollbracht, denn als Architekt und Baumeister…) seit fast 3oo Jahren ein Copyright!
Auf der anderen Seite finde ich jene, neuerlich ins Spiel gebrachte Version wirklich gut!
Es ließe sich aus der Braunfeldsschen Variante sogar viel mehr herausholen, allerdings mit einer winzigen Änderung!
Außerdem erfreut mich die neuerliche Ansicht des Kulturstaatssekretärs André Schmitz, denn er bezeichnete den Stadtschloss-Entwurf von Braunfels als ‘bestechend’ und ‘schön‘.
Mein architektonischer Vorschlag wird den staatlichen Sekretär für Kultur bestimmt noch mehr begeistern. Wie alles nach der Vollendung aussehen könnte, ist mit wenig Phantasie dem Bild zu entnehmen, weil dazu der gesamte Gebäudekomplex um 90 Grad nach vorn gekippt werden müsste!
Richtig!
Das ganze Ensemble erinnerte prompt und ganz entfernt an jenen Klotz, den die Pariser (Damit meine ich momentan keine Lümmeltüten, sonder die französischen Hauptstädter!) „Arc de Triomphe“ nennen. Bloß UNSER Triumphbogen wäre natürlich noch schöner, größer und wesentlich hässlicher, vielleicht auch etwas überdimensioniert…
Um gar nicht erst Erinnerungen an die Planspiele von Albert Speer betreffs „Germania“ aufkommen zulassen, muss natürlich alles eine Nummer kleiner ausfallen wobei die Baukosten immens in den Keller gingen.
Parallel dazu, bestände jetzt auch noch die Möglichkeit für Product Placement auf der vormaligen Bodenplatte! Dazu ließe sich bestimmt jener Hersteller dieses klebrigen Sirupgetränkes aus Amiland einspannen und es käme zu einer neuerlichen Preissenkung.
Als Clou sollte rings um das Braunfels-Siegestor alles mit beheizbarem Kunstrasen ausgelegt werden. In Richtung Spree könnte ich mir gut eine Allee aus rotierenden Reklametonnen vorstellen, kreiert in den Werkstätten UNSERES Berliner Stadtmöbelschnitzers – alles kustvoll verziert mit glitzernden Ginkgobäumchen.
Auf der riesigen Grünfläche vor dem Eingang, Herden von dümmlich glotzenden Buddybären, die zu jeder vollen Stunde mehrstimmig “An Tagen wie diesen” furzen…

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