“Immer auf der Hut”

Die Mauer kam dazwischen
Bereits die gediegene Machart des Büchleins gibt etwas her, bis auf eine Kleinigkeit, dass man bedauerlicherweise ein Lesebändchen vergaß…

Alle Schilderungen sind informativ, nicht von Schnackern niedergeschrieben, spiegeln gelungen das Lebensgefühl jener Tage, Ängste und Erwartungen einiger Pennäler im nun zerhackten Berlin wieder.
Allerdings hatte ich 14 Jahre später, nach dem zweiten, anfangs auch missglücktem Versuch rüber zumachen, was die lotrechten Autobahnteile betrafen, bereits eine etwas andere Einstellung. Schließlich hielten mir Beton und Stacheldraht, die Leute vom Hals, wegen denen ich mich schon zu ausgehenden Kindheitstagen in den Westen verkrümeln wollte. Deshalb kam auch keine Euphorie auf, als die Zone in Konkurs ging (Mitteldeutsche Traumtänzer nennen selbigen Vorgang immer noch: „Friedliche Revolution“) und in deren Folge dann Mauerspechte in meinen Schutzwall (anderen Freunden ging es ähnlich!) riesige Löcher pickten um anschließend Schneisen in Richtung der vielen „Feinkost-Aldi´s“ zu trampelten.
Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen, da die Rache auf den Fuß folgte. Wenn ich daran denke, welche Luschen und Flachzangen (etliche Bekannte darunter) die in den alten Bundesländern noch nicht mal eine Gehwarze auf den Boden bekommen hätten urplötzlich in Politik, Wirtschaft ebenso in öffentlichen Institutionen von Neufünfland lauschige Plätzchen fanden, darüber könnte ich heutzutage noch feixen.
Aber darauf folgte alsbald die scheinbar verspätete Stasi-Revanche! Denn ohne Vorwarnung schwappten aus dem Bodensatz ostdeutscher Bürgerrechtsbewegung die entsprechenden Figuren in umgekehrte Richtung und die wurden WIR bisher nie mehr los, im Gegenteil…

P.S. Zum Büchlein noch die ISBN 978-3-9809089-4-8

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