Samstag, 20. September um 22:10 Uhr
Zu einer Zeit, als Schwarzmaler den Blues am Absterben sahen, erlebte ich Mitte der 1980er, eines der geilsten Konzerte mit B. B. King im Berliner METROPOL. Für einige Freunde ist gerade jenes damalige Konzert tief hängen geblieben, ich weiß noch, mit wem ich an dem Abend dort herumhing. Der Saal war anfangs etwas mehr als die Hälfte gefüllt, irgendwann entwickelte sich der Raum zu einem Hexenkessel, denn der Schefff turnte über 40 Minuten zwischen dem tobenden Publikum herum und mehrere Roadies mussten derweil Schwerstarbeit verrichten, wegen des ewig langen Elektrokabels für seine Gibson Lucille. Warum er eines seiner Werkzeuge später dem polnischen Himmelskomiker in Rom schenkte, verstehe wer will…
Zu jenen Tagen fanden in der traditionsbehafteten Hütte Pop-Konzerte statt, die weniger als ein Zehner Eintritt kosteten, wobei manchmal keine 250 Fans auftauchten.
Heute glaubt man es kaum noch, dass z. B. Tina Turner am Bühnenrand hockte, ihre langen Hufe baumeln ließ und sich erkundigte, was wir hören wollten…
Wie oft ich B. B. in Berlin einzog, habe ich vergessen, allerdings waren seine Konzerte in der Philharmonie und dem ICC nicht besonders ersprießlich, die Klänge seiner Mucken sind absolut nichts für solche Orte!
Stimmt nicht ganz, der Sound kam dort immer hervorragend rüber, aber diese massenhaft verkrampften Leute im Publikum – schlichtweg zum Kotzen – in guter Garderobe steckend, mit Fahnen von undefinierbaren Tuntendiesel umgeben, sich zeigen und mal einen Abend musizierende Neger gucken…