Der unzeitgemäße Graf, von Achim von Borries, RIAS 1980
Gestern hatte ich das Zeiteisen für eine fast unchristliche Zeit um 05:05 Uhr aktiviert, war aber bereits hellwach – nix mit seniler Bettflucht! Schon zu Schulzeiten genügten mir runde fünf Stunden Nachtruhe.
Mich verwunderte sehr, was Achim von Borries vor 35 Jahren verzapfte und damals über den Sender laufen durfte.
Leider war meine Bit-Möhre mal wieder kurzfristig im Arsch, deshalb konnte ich die Sendung nicht aufnehmen. Erst 10 Minuten später fiel mir ein, dass im Wohnzimmer noch der Laptop stand. Also schnell den Recorder von d-radio heruntergeladen und wenigstens den Rest aufgenommen. Von den letzten 30 Minuten habe ich einen kleinen Schnipsel gebastelt.
Alles über 70/80 Jahre alt, immer noch ganz aktuell und nebenher entspricht es nicht nur dem angesagten Zeitgeist in UNSERER Republik…
Schon bewundernswert, wie haarscharf der Blaublüter damals seine Zeit charakterisierte und mit sehr spitzer Zunge und Feder die entsprechenden Analysen verzapfte. Weltweit ist ein Mann jenes Formates nirgendwo in Sicht, eben sowenig Künstler und Wissenschaftler – so wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch bleiben.
Falls doch jemand mit ähnlich weltmännischen Ambition, irgendwo gentlemanlike auftauchen sollte, werden allerorten festgefügte Seilschaften von hirnreduzierten Kleingeistern dafür sorgen, dass solche Visionäre nirgendwo auch nur ein Bein auf den Boden bekommen.
Bin mir wiedermal nicht sicher, ob es seriös erscheint, wenn ich hier die Meinung vertrete, dem Kapital liegt sehr viel daran, wenn ihre elitären Marionetten emsig dafür Sorge tragen, dass sich global eine Art von Lifestyle-Oligophrenie verbreitet. Einem Intelligenzdefekt, entstanden in den demokraturischen Industrienationen, hervorgerufen durch den Virus des hemmungslos/hirnrissigen Konsumrausches…
Will mal versuchen jenes verwendete Fremdwort entsprechend zu ergänzen und zu manipulieren, wie ich es bereits mit den vorangegangenen MP3files tat.
Die kursiven Teile stammen von WIKIPEDIA.
…(in medizinischen Kreisen auch „mentale Retardierung“) bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie damit verbundene Einschränkungen seines affektiven Verhaltens.
Eine eindeutige und allgemein akzeptierte Definition ist jedoch schwierig:Medizinisch orientierte Definitionen sprechen von einer „Minderung oder Herabsetzung der maximal erreichbaren Intelligenz“. So bezeichnet auch die „International Classification of Diseases“ (ICD-10) dieses Phänomen als „Intelligenzminderung“ (F70–79). Demnach lässt sich – rein auf die Intelligenz bezogen – eine geistige Behinderung quasi als Steigerung und Erweiterung einer Lernbehinderung verstehen.Na, na, na!
In anderen Definitionen rückt statt der Intelligenz eher die Interaktion des betroffenen Menschen mit seiner Umwelt in den Blick. – Was Ekspertenrunden von Pücholochen, Soziolochen u.a. …lochen permanent auch unter das Volk streuen dürfen, auf deren Verbreitung besonders in den „öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten“ sehr viel Wert gelegt wird, wie es Georg Schramm dereinst auf den Punkt brachte.
{Der alters- oder krankheitsbedingte Verlust vorher beherrschter Fähigkeiten (und damit auch der Intelligenz) wird als Demenz bezeichnet. Im Falle einer dauerhaften Beeinträchtigung durch psychiatrische oder neurologische Erkrankungen, die sich primär durch Denkstörungen bei (weitgehend) erhaltener Intelligenz darstellen, spricht man von einer psychischen Behinderung, wobei die Übergänge oft fließend sind.}
…Je nach Ausprägung der Oligophrenie sind die folgenden Auffälligkeiten unterschiedlich stark ausgeprägt:
– Das Denken ist weitschweifig und umständlich. Oligophrene können nicht abstrahieren, haben Einfallsarmut, sind stark in ihrer Welt verhaftet. Auf äußere Reize reagieren sie ungebremster als andere Menschen. Hier könnte ich z.B. massenhaft Namen von weltweit agierenden Politikern und Managern einfügen, die ahnungslos in gefährlichen Höhen werkeln durften und andere, die gerade in solche Sphären gehievt wurden…
– Die Sprache ist durch Artikulationsstörungen und Ausdrucksschwierigkeiten geprägt. Halte mich gerade noch so zurück!
– Die Willensfunktionen sind teilweise durch die geringe intellektuelle Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt. Aus der nur mäßigen Einsichtsfähigkeit in die Folgen des Handelns ergeben sich Konflikte mit der Umwelt. Missverständnisse in sozialen Situationen sind zahlreich und verstärken die Außenseiterrolle dieser Menschen. Dies trifft auch für Individuen zu, deren IQ-Testergebnisse wesentlich höhere Werte aufweisen, als die der momentan herrschenden Außentemperaturen, auch wenn man da die Fahrenheitskala heranziehen würde…
– Durch diese Auffälligkeiten können sie nicht vorausschauend planen oder Situationen beurteilen. Gewohnte Situationen können sie gut meistern*, aber die Umstellung auf Neues bewältigen sie nur langsam. Daher sind sie oft überfordert. *…schon klar, denke dabei an folgende elementaren Betätigungen wie essen, saufen, kiffen, koksen, vögeln, ihre Frauen und Kinder prügeln, das untergebene Lohngesindel bis zur Weißglut malträtieren, endlos selbstverliebt dummschwätzen, in unmittelbarer Nachbarschaft ihres „Lebensmittelpunktes“ allen Leuten respektlos begegnen, im richtigen Augenblick sich unter einer Betroffenheitslarve gutmenschelnd und politisch korrekt verkaufen, Luxusbordellaufenthalte und Bonusmeilen versuchsweise gut kaschiert in der Steuererklärung tarnen, im Wirtshaus den anwesenden Zechern und Zecherinnen stundenlang auf die Eier und Eierstöcke gehen…
Hier komme ich an den Punkt, wo mir klar wird, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
PS Leider sind die fast vier Vijos in der TUBE meilenweit vom Wesentlichen des RIAS-Betrages entfernt.
Heute ist der letzte Tag einer Ausstellung am Pariser-Platz Nr.7: Harry Graf Kessler – Die Berliner Jahre