In welchen Etablissements wird nun über die Qualität medizinischer Doktorarbeiten diskutiert – etwa in Mensa der Hannoveraner Unitätet, an Stammtischen irgendwo im Bahnhofsviertel oder in Darkrooms?
WIR können richtig stolz auf die Eksperten der Hochschule sein, schließlich hätten sie ja auch den Eröffnungstermin des Schönefelder Feldfluchhafens als festgesetzten Publikationzeitpunkt wählen können. Deshalb lässt sich fast von der ersten kosmischen Geschwindigkeit sprechen, mit der die akademische Analyse jener kognitiven Dimension durchgezogen wurde.
Leider wird es für die nächsten Jahrzehnte ein Geheimnis bleiben, wie es letztlich zu der bahnbrechenden Erkenntnis kam, UNSERER Ministerin lediglich ein blaues Auge der wissenschaftlichen Art zu verpassen.
Kann mir vorstellen, dass die erhabene Runde vielleicht zu einer US-amerikanischen Variante griff um so die knifflige Entscheidungen durch einen mehrfachen Münzwurf zu lösen, denn praktizierte Demokratie von den Amis lernen, heißt immer siegen lernen!
Am Ausposaunungstag wurde in dem Zusammenhang bei phoenix-TV von einer Art Geschmäckle geredet. Letztlich bleibt etwas ähnliches wie ein Sockenschuss übrig, der, egal wie man den Ausgang betrachten will, nach hinten losging. Auf der einen Seite schmeichelt es natürlich einer Hochschule, wenn dort der Ableger eines sog. Prominenten den Doktorgrad ergattern kann. Andersherum kann man eigentlich nicht gerade von hoher Qualität des abschließend erlangten Titels sprechen, wenn hinterher solche fadenscheinigen Begründungen unters Volk gestreut werden, damit jemand seine eigentlich nicht gerechtfertigten beiden vorangesetzten Nachnamenlettern nebst Punkt behalten darf.
„Eigenartig“ nennt sie Debora Weber-Wulff, Professorin für Medieninformatik an der HTW Berlin und als Plagiatsexpertin bei der Plattform „Vroniplag Wiki“ aktiv, die die Plagiate öffentlich gemacht hatte. „Offenbar hat man versucht, eine pragmatische Lösung zu finden.“
Möglicherweise und damit wurden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe gekillt!
Bei allem Verständnis fühlt man sich an jenes berühmte Schneiderlein erinnert. Seine Schnurre war aber die Basis für das anschließend vom Erfolg gekrönte Leben!
Die Kommission und der Senat seien übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass die Doktorarbeit Fehler enthalte – und zwar vor allem in der Einleitung. Das Muster der Plagiate spreche aber nicht für eine Täuschungsabsicht. “Es geht hier um Fehler, nicht um Fehlverhalten”, sagte Baum. Diese Mängel seien aber nicht so schwerwiegend, dass sie den Wert der Dissertation in Frage stellten. Ein Entzug des Doktortitels sei also nicht gerechtfertigt.
Welche Schablonen und Maßstäbe wurde eigentlich von den Eksperten angelegt, als das ganz wichtige Gremium fröhlich und zweifelsfrei die Ansicht proklamierten, dass niemals eine Täuschungsabsicht vorlag?
Der zweite vorangegangene Kursivsatz könnte die Rechtsprechung revolutionieren! Weil sich ab dieses denkwürdigen Tages alle Kriminelle, anlässlich bestimmter schriftlich fixierter Definitionen, auf die LLKD* berufen können.
Weshalb sich Volker Bähr, Leiter der Geschäftsstelle Gute wissenschaftliche Praxis der Charité, und der frühere FU-Präsident Peter Gaehtgens, emeritierter Medizinprofessor und ehemaliger Dekan der FU, nicht zu den Vorgängen äußerten, da kann man zu den verschiedensten Erklärungsirrtümern gelangen.
…sie sind einfach nur nett zueinander – eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus – alle haben sie vermutlich eine Leiche im Keller liegen…
Wie soll man eigentlich den folgsamen Untertanen erklären, wenn ewig irgendwelche Emporkömmlinge erst durch ihren Doktortitel in solche Sphären aufsteigen konnten und anschließend gut honoriert anderweitig beschäftigt werden müssen, so viele freie Botschafterposten gibt es gar nicht auf unserem Planeten…
*Lex Leyenischer Kratzer-Dissertation