WIR SAGEN, NEIN
Wegen meiner Spurenlegereien im Netz und woanders, nun etwas zum gestrigen Bewegungsprofil nebst den entsprechenden Ablichtungen…
Vormittags schlich auf dem Holländischen Stoffmarkt herum, in einer glühend heißen Betonwüste. Von dort wäre nur zu berichten, dass trotz der hochsommerlichen Witterungsbedingungen, im Gegensatz vergangener Jahre, sehr wenig attraktive Tittenbuketts zusehen waren, dies fiel mir wirklich auf…
Woran das wohl liegen mag?
Beschloss nach einer Stunde mal die naheliegende „Stasi-Gedenkstätte“ aufzusuchen, was ich aber nicht wusste – Achtung: Das Stasi-Gefängnis kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden!
Eingangs befindet sich eine Reliefdarstellung vom Objekt, dessen Beschriftung ist absolut nicht lesbar, schlimmer als im Jüdischen Museum und im DHM! Wo wichtige Dokumente in Kurrentschrift herumhängen, was ich aber zumindest lesen kann!
Hockte ein Weilchen rauchend auf Treppenstufen, dabei drang das Betroffenheitsgesülze von drei Gruppenführern an meine Lauscher. Machte mich dann doch allein auf und wurde nach kurzer Zeit mehrfach entsprechend belehrt! Dabei gab es in den Räumlichkeiten gar nichts zusehen, weder im Keller noch anderswo. Alles schön zurecht gemacht, im Nachhinein Zellenwände zu streichen, ist wie Bücherverbrennung! Ganz schlimm ist die neuerliche Renovierung im ehemaligen Knast in Köpenick zu bestaunen…
Da war ich richtig froh, alles mal selbst erlebt zuhaben, in längst vergangenen Tagen als Häftling und nicht als perspektivischer Zeitzeuge!
Was nach solchen Führungen bei den Leuten hängen bleibt, lässt sich im Gästebuch am Eingang nachlesen!
Is nich ville!
Wer trotzdem alles toppen möchte, der kann noch etwas über Иосиф Виссарионович Джугашвили einziehen.
Jene Sonderausstellung: Stalin und die Deutschen, ist noch schlechter!
Der erste Raum ist lichtdurchflutet in gleißendem Rot! Wenn es nicht so grell wäre, käme alles eher einer luxuriösen Puffbeleuchtung gleich. Ebenso ist der gesamte Untergrund an Wänden und Vitrinen in Karminrot und die Schrift in Weiß gehalten.
Ansonsten erinnerten mich die dortigen Darstellungen an alte Zonenzeiten, Widerstand gegen die Nazis gab es nur aus kommunistischer Richtung.
Kein Wort über Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, ADGB, Afa-Bund, SPD(!), ATSB und der späteren Eiserne Front.
Fast sämtliche Wände sind mit riesigen Vijo-Wänden verunstaltet – Gott nochmal, zeigen sie darauf einen Bockmist.
Weshalb die Macher ausgerechnet dies Buch über den …verratenen Sozialismus an die Wand nagelten und auf alle Erklärungen dazu verzichteten, weeß nich! Es handelt sich zwar um ein interessantes Buch – ist allerdings mit Vorsicht zu genießen! Wesentlich interessanter ist das darin befindliche Bildmaterial.
Was wäre noch erwähnenswert?
Ach so, irgendwo in einer Vitrine befindet sich ein Ohr vom großen Sowjetführer, allerdings aus Stein und mit der entsprechenden Anekdote!
Ansonsten findet man in Reini Zabkas´Lügenmuseum Van Gogh´s Ohr und jede Menge Schweineohren im nostalgischen Angebot von bestimmten Bäckereien…
Irgendwann landete ich dann noch sehr verspätet im Botanischen Garten von Pankow. Dabei handelt es sich um eine tolle recht überschaubare Anlage. Jenes, im dortigen Gewächshaus befindliche Café, sollte auch noch Erwähnung finden.
Aber Achtung! Dort einzukehren, kann ein sehr gefährliches Unterfangen sein!
– Lichtete abschließend noch den demokratischen Protest der BLANKENBURGER & BERLINER an der dortigen Kleingartenanlage am S-Bahnhof ab.
Hi, hi! Vor vielen Jahrzehnten konnte man noch erfahren, beim Kapital handelte es sich um seltsame Chimären, die an scheue Rehe erinnerten. Mittlerweile ist die Impertinenz der Investoren grenzenlos, es soll ja Zeitgenossen*INNEN usw. geben, die solche Leute als Heuschrecken und Spekulanten-Pack bezeichnen, da kann man allerdings in Berlin auf eine lange Tradition verweisen und immer waren und sind die hell- und dunkelroten Macher darin verstrickt.
Vor vielen Jahren meinte mal ein sehr oller SPD-Traditionalist zu mir, bin ich froh, wenigstens einen in meinem Bekanntenkreis zuhaben, der noch etwas gegen meine “Genossen” unternimmt, für deren Handeln ich mich schon lange schäme: „Denn nur Steine, machen den Politikern Beine!“
Eine Antwort darauf, bekam er von mir nicht…
Hierbei handelt es sich um einen Nachtrag!
Hatte ihn schon vor längerer Zeit verzapft, er wurde von mir radikal gekürzt…