– Amtliche Bekanntmachung, aus dem Lieben Tagebuch
Denn für meine Begriffe wurde mal wieder eine riesige Sauerei mit momentan undurchsichtiger Kungelei gestartet. Über kurz oder lang verkloppen irgendwelche Senatsstellen immer wieder Allgemeingut an Spekulanten und ähnliches Pack. Verbal herumgehurt wird dann ewig mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen. Wobei es sich lediglich um abgewixxte Beschwichtigungslügen handelt. Möchte nicht wissen, wie viel Kohle irgendwo im Hintergrund, von einer schweißigen Pfote in die andere wanderte…
Schon vergessen, wie unter der Ägide vom Herrn Pobereit, der hiesige Stadtmöbelschnitzer den Berliner Oberdorfschulzen in die Enge trieb mit seiner Ankündigung, wenn der Senat nicht auf seine neuen Bedingungen eingehen würde, er nach Hamburg gehen wollte.
Was kam dabei heraus?
Ein Geheimvertrag, für deren finanziellen Mehrausgaben die Steuerzahler aufkommen mussten. Wenn ich im mittlerweile total vermistetem Dorf die absolut hässlichen Reklamedrehteile sehe, könnte ich immer kotzen. Zumal sie nächtens auch noch beleuchtet werden.
In der Regel glotzen ein von den riesigen Postern, mehrheitlich nette lauwarme Knaben an, durchweg mit Photoshop zu harten Kerlen gemorpht!
Beim dritten und weiteren Geschlechtern sieht es nicht anders aus. Oftmals weibliche Hungerharken darunter – kein Arsch, keine Tittchen – mit Figuren, wie Schneewittchen! Aber stieren mit jenen lasziven Blicken herab, in die man hineininterpretieren könnte: Küss mich, es kommt!
Lightpornos für viele der 2015er Neuankömmlinge…Nun soll sich alles ändern, es wird schöner, bunter, größer, mainstreamiger, lustiger, politisch wesentlich korrekter, optimal genderfreundlich, mit ausgewogener Quotenregelung für allen möglichen Scheiß usw.
Mit einem Schlag wurden deshalb sämtliche Säulen beklebt, leider stehen die meisten Teile immer noch im Leichentuchlook herum, weil bisher wenige Zylinder bemalt wurden.
Als Rechtfertigung für den kommenden Abriss muss wieder mal die Asbestverseuchung herhalten, weil die drögen Untertanen unbedingt geschützt werden müssen. Dabei findet man jenen Stoff noch nicht mal in allen Säulen, hinzu kommt, es existieren sogar noch Überbleibsel aus gewalzten und gegossenen metallischen Substanzen. Seit ein paar Jahren ist außerdem bekannt, dass Asbestmikroteilchen nicht durch jenen papiernen Pappmaché diffundieren, dies belegen amerikanische Gutachten!.
Irgendwann, Mitte der 1980er, rief mich der Herr Jogi an. Ob ich nicht Interesse an einem ungefähr 1 Meter 80 hohen, rund 15 Zentimeter dicken Pappzylinder, von mindestens 1 Meter Durchmesser, von einer blechernen Litfaßsäule, hätte, der einmal längs durchgeflext ward.
Hatte ich natürlich!
Baute daraufhin im Keller ein entsprechend großes flaches Bassin aus dicker Malerfolie und wälzte tagelang alles darin hin und her. Vorsicht abgelöste Fetzen kamen anschließend zur weiteren Behandlung in die Badewanne, was logischerweise zu Trouble mit meinen Mitbewohnern führte.
Die ältesten Plakate stammten von 1944! Irgendwelche Bekanntmachungen zum täglichen Leben, Hinweise zu Sport- und musikalischen Veranstaltungen. Zu den Beschreibungen der Vorführungen in jenen musischen Tempeln und dem Sportpalast, kamen dezidierte Beschreibungen hinzu. Welche Verhaltensmaßregelungen zu den verschiedenen Arten von Luft- und Bombenalarmen betrafen, ebenso Hinweise auf Fluchtwege zu den nächsten Bunkeranlagen…
Leider waren viel Drucke aus den Endsieg-Tagen durch Granatsplitter und Einschüsse arg deformiert, sodass die Ausbeute aus dem letzten Kriegsjahr nicht ganz so ergiebig rüber kam.
Irgendwo schwirrt noch eine Bananenkiste mit dem brauchbaren Zeug herum…
Zu den riesenhaften bedruckten Gerüstplanen will ich nicht weiter ablassen, nur die Frage, was sind sie das eigentlich für Mieter, welche es sich gefallen lassen, dass ihnen über viele Monate dieser Textilscheiß vor ihre Fenster gepappt wird?
So sind sie halt die drögen Plebse – nett (Was der kleine Bruder von Scheiße ist!), genderfaschistoid, unendlich politisch korrekt aber natürlich grenzenlos feige
Ab auf den Müll – In Berlin beginnt jetzt der große Abriss der Litfaßsäulen
„Die Litfaßsäule ist ein Berliner Kulturgut“
wg. Litfaßsäulen – Da muss ich dem Scheff harsch widersprechen!
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