(Nr. III) wg. „Giga-IM“ Holger Friedrich – der nun dem Günter Grass-Syndrom erliegt! Während um ihn herum, Scharen selbsternannte und mediengehypte „E´ks`perten“ einen fadenscheinigen Ringelpiez mit Anfassen aufführen

  • Finde ich zum Quieken, wer sich plötzlich alles anschickt zu einer Kahnfahrt auf der Pisse von HoFri und nebenher krampfhaft versucht, dabei sein kleingeistiges ideologisches Instantsüppchen zu kochen.
    Momentan rennen Hubertus Knabe sowie Götz Aly vornweg und poussieren mit irgendwelchen recht absonderlichen Erkenntnissen über die jüngste Zonen-Vergangenheit. Worin ich bei beiden Aufarbeitern nirgendwo eine gewisse Geradlinigkeit erkennen kann. Die Gründe sind sicherlich in ihren unterschiedlichen Sozialisationen und deren Karrieren zu finden. Beginnend mit der politischen Arbeit an den Unitäten nebst ihrer daraus resultierenden Betrachtungsweisen, zum ersten sozialistischen Schlaraffenland der Arbeiter und Bauern in der SBZ. Zumal viele dieser Nasen, in der DäDäR das bessere Deutschland sahen. Wenn ich an die vielen Blindfische denke, die bei Ostberliner Bekannten, in den beginnenden 1970ern, meine Wege kreuzten, könnte ich heute noch reihern. Dabei musste ich mich, während ausufernder Diskussionen mit den Westlern ewig bremsen, da meine Leute mit diesen Bundis kokettierten und ich sie nicht vergraulen durfte.
    Der Begriff: Diskussionen, ist hier eigentlich fehl am Platz, solche mehrstündigen kurzen Auftritte endeten fast immer in ellenlangen Monologen, geführt in bundesgermanischen  Soziologenchinesich, und ewig mit respektierlich aufgebrezelten enzyklopädischen M/L-Touch versehen!
    Da wurden u.a. auch entsprechende visuelle Informationen verbalisiert...
    Man muss sich solche Abenden, wie folgt vorstellen, rede hier aber nicht von einmaligen Gegebenheit, sondern von der Regel!
    Da tauchte, wenige Stunden vor Ablauf der Besuchserlaubnis, so ein bayerisch parlierender oder schwäbelnder Knabe auf, im Arm eine attraktive Konsumnutte, aus südlichen DDR-Gefilden. Begrüßte oftmals noch nicht mal sämtliche Anwesenden, riss aber in kürzester Zeit jedes Gespräch an sich. Wobei die mitgebrachte Käthe, ihre Westberliner Beute des innerdeutschen Liebesdienstes mit großen Kulleraugen präsentierte.
    Was blieb ihr auch anders übrig, da sie ja kein Deut von seinen Ausführungen verstand. Wie viele in solchen Runden ebenso und auch nur wenige wirklich interessierte…
    Es ging ja immer um das ganz große weltpolitische Gedöns, da bauten sie ewig riesige sozialistische Wolkenkuckucksheime menschlicher Prägung (Ab und zu glitten solche theoretischen Lachnummern sogar in Richtung Immanuel Cunt´s „kategorischen Imperativ“ ab…) und schwirrten darin herum, als die große klassenkämpferischen Flugkapitäne. Wenn es aber um um die Kleinigkeiten ging, mit denen wir uns täglich auseinandersetzen mussten, waren sie plötzlich bemitleidenswerte Tiefflieger. Ganz zu schweigen, wenn zu solchen Happening sich mal leicht erotische Eskapaden entwickelten, trat da ihre  Verklemmtheit zutage…
    Und diese Würstchen werkelten hinter der Mauer, an der Basis für eine Weltrevolution, war schon mehr als lustig. Zumal solche linxwixenden Propheten irgendwann auch begannen die Anwesenden zu agitieren, wie wir klassenbewusst zu leben hätten. Da es mir immer scheißegal war, ob ein Kundschafter mit großen Lauschern anwesend war, in solchen Situationen hielt ich ewig entsprechend gegen.
    In jenen Tagen wohnten in Sangerhausen mehrere Zehntausend Einwohner, in meinem Umfeld gab gerade mal drei Leutchen, denen die Spitzel ebenso egal waren!
    Nee, nee, es ist ein großer Trugschluss, alles nur den recht wenigen rekrutierten Stasi-Informanten anzuhängen!
    Die Zuträger hockten doch überall und ewig unter uns, in ihrer Dummheit oder aus einer Intrigenmentalität heraus, konnte deshalb fast jeder Zoni als brauchbarer Schnüffler agieren…

Fußnote: Ganz kurz nach dem Mauerfall passierte in meiner Stammpinte folgendes. Am gesamten Tresen hingen vielleicht 12 Hanseln herum, jede Menge Weltverbesserer und Analytiker des allgemeinen Zonenfrohsinns, nebst der ewigen Spitzeleien. Dabei wollte man Pannach und mich als Zeugen inte­grieren. Dazu verspürten wir aber keine Lust, allerdings stellte ich dabei Gerulf lautstark eine Frage.
Danach war natürlich alles zu spät.
Begann damit, dass ich für meine Begriffe keine allzu großen Unterschiede der spießigen Mentalität zwischen Ost- und Westlern erkennen kann. Deshalb würde es mich, in dieser Runde auch gar nicht wundern, wenn sich von den hier Anwesenden auch jemand als Informant für gewisse Institutionen verdingte.
Plötzlich wurde mit dem Begriff der Demokratie verbal herumgehurt, wie ich es vorher nie vernom­men hatte und wo man sie überall erleben und bemerken könnte, da war ich dann richtiggehend platt.
Deshalb gäbe es in der hiesigen Republik auch keine Spitzel!
Ende der Fußnote!

( IV )

Ein Gedanke zu „(Nr. III) wg. „Giga-IM“ Holger Friedrich – der nun dem Günter Grass-Syndrom erliegt! Während um ihn herum, Scharen selbsternannte und mediengehypte „E´ks`perten“ einen fadenscheinigen Ringelpiez mit Anfassen aufführen

  1. Pingback: Morgen Kinder wird’s nichts geben – Liebes Tagebuch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert