Findet zumindest die Künstlerin Lisa Maria Baier. Und projiziert zum Frauentag Videos schreiender Frauen an Hausfassaden.
(Möglicherweise verstehe ich wieder nur Bahnhof, mir kam nämlich sofort Kinky Friedman in den Sinn und die eventuellen lustvollen Schreie einer Frau, im Anschluss von Kinkys Ratschlag: Get your Bisquits in the Oven and your Buns in the Bed...)
Was die selektiven Wahrnehmungen zwischen den vielen Geschlechtern betreffen, da können sie unterschiedlicher nicht sein, ebenso die entsprechenden Reaktionen darauf. Wobei ich das Schreien nicht unbedingt als Privileg der Frauen verstehen will. Bei Typen entwickeln sich Schreiorgien ganz anders, meine damit allerdings nicht lautstarke Reaktionen auf Verletzungen, die ohne zwischenmenschliche Gewaltanwendungen entstanden.
Vor Jahrzehnten erlebte ich in unmittelbarer Umgebung permanent solche verbalen Auswüchse, die immer mit dusseligen, nicht enden wollenden Argumentationen begannen. Dies schien unter linxwixenden Genossen eine weichgespülte Variante von Gewaltanwendung zu sein, wenn ihnen dann im Regelfall weitere Beweggründe ausgingen, endete generell alles in lautstarkem Gebrüll!
Allerdings hatten die meisten Mädels in den mir bekannten Rudeln Glück, dass ihre Beschäler auf körperliche Gewaltanwendungen verzichteten…
Wobei mich aufkommenden Gekreische und die oftmals parallelen Heulereien von Frauen gar nicht so beeinträchtigten, war ich alles seit Kindheitstagen, von der Mutter meiner Schwester gewohnt. Nebenher stellte sie sich ewig als emanzipierte Alleinerziehende da, witzigerweise brüllte dieses chronisch untervögelte Flintenweib mit ihren beiden Gören dann sogar im ihr eigenen Parteichinesich herum.
Dabei lief in unserem Dreigenerationenhaus immer alles ganz friedlich ab, wenn dieses widerliche Weibsbild nur weit genug weg war…
Brüllte jemand herum, kam mir sofort Opas Spruch in den Sinn: „Wessen Geist nicht blitzt, dessen Stimme donnert!“ (Kein Joke! Fiel mir gerade ein. Hatte als Bereitschaftsbulle selbigen Spruch in gotischer Frakturschrift kalligraphiert und an der Wand vom Bett hängen, in einem kleinen vergoldeten Bilderrahmen. Musste das Teil entfernen, wegen wehrkraftzersetzender Tendenzen!)
Die schreienden Frauen strahlen Kraft aus – und wirken befreit
Viele Männer verstehen den Sinn des Projekts nicht
„Viele Männer verstehen mein Projekt nicht, sie kapieren nicht, warum Frauen schreien sollten, warum das nötig ist.“ Dieses Unverständnis sage viel aus. „Männer und Frauen sind in unserer Gesellschaft so unterschiedlich sozialisiert. Ich wohne in der Innenstadt und wenn ich mein Fenster aufmache, dann höre ich meistens nur Männer schreien, grölen und brüllen.“
Vielleicht sollte Künstlerin Lisa Maria Baier es mal mit einer anderen Wohngegend probieren, schätze sie höhlt im Szeneviertel der Neustadt (*).
Ab und an höre ich hier im Innenhof manchmal auch Brüllerei, die kommt aber von den beiden Kindergärten in den Vorderhäusern und das stört mich nicht, in der Regel ist es aber Freudengeheul.
Die junge Frau Künstler hat ja nun unwahrscheinliches Glück. Dass sie unter den Voraussetzungen UNSERER provisorische Verfassung, der Freiheitlichen Demokratische GrundOrdnung des Grundgesetzes, ihre lautstarken Spielchen anpreisen darf, welche der Allgemeinheit letztlich nüscht bringen werde.
Da kokettiert man nämlich mit diversen Artikeln, habe entsprechende dafür herausgesucht, allerdings überall nur die erste Sure!
Artikel 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(*) Dies wäre zu Zonenzeiten noch nicht mal in der ehemaligen “Bronx von Dresden” möglich gewesen, trotz des damals allgemeingültigen guldurellen Gunsdbedriebes in der Deudschn Demokradschn Rebligg…
Na denne Prost zum Rennomierquotentag des schwachen Geschlechtes!