Wollte wieder Bekannte mit ihren Schlittenhunden besuchen, dafür landete ich mit der S-Bahn gegen 10 Uhr in Königswusterhausen. Mein nächster Bus, in dem ich meinen Drahtesel mitnehmen konnte, fuhr erst 12:40! Zwischen Bahnhof und Ziel lagen etwa 20 km, für diese Tour hatte ich aber keine Lust. Am Bahnhof war ausgerechnet an dem Tag die Touri-Info geschlossen. Fand aber eine ganz üble Kopie der Umgebung für Radfahrer. Ein Taxikutscher gab mir den Tip, doch bis Bestensee mit der Bahn zufahren, dann wären es nur noch runde 14 km. Hatte allerdings ein leichtes Problem, weil meine 3er-Gangschaltung im Arsch war und hatte sie vor einigen Wochen sowjetrussisch repariert. Der erste und dritte Gang funktionierten einwandfrei, allerdings holte ich mir bei der Einstellung ewig mistige Pfoten. Überbrückte die Wartezeit mit einer kurzen Phototour und musste feststellen, im Rahmen der coronafaschistoiden Hinweise, nun langsam alle optimal durchknallten. Es ging dort soweit, dass für die Treppen sogar Fußstapfen geklebt waren, woraus zuschließen war, bei Aufstieg seine Hufen nacheinander zu erheben. Man betrachte, wie bescheuert jene Dummficks die Hinweise ausgeführt haben!
Zu den Tasten in den beiden Liften will ich nichts ablassen!
Konnte die ersten Kilometer mit einer Einstellung im dritten Gang bewältigen. Stellte dabei fest, die AfD hatte Wahlkampf auf dem Radweg veranstaltet. Was aber öfters übersprüht wurde oder man kommentierte. Die letzten drei km mäanderte ich durch den Wald.
Dabei fiel mir etwas anderes auf, hinzu kam die Erinnerung, in Berlin wollten am Wochenende, 1000 Polizisten an Schwerpunkten den Leuten auf die Eier bzw. Eierstöcke gehen und den korrekten Maskenball beobachten.
Letztlich wird es nur um das Eintreiben von Knete gegangen sein. Da hätten sie aber in den dortig finstersten Waldstücken viel mehr eintreiben können, denn überall standen Autos herum, fast alle mit Berliner Kennzeichen!
Logisch, zu Abstechern an den Busen der Natur, müssen die Stinker herhalten, deshalb mit den Karren bis hin zu den Pilzen…
Auf der Rücktour benötigte ich, auf dem weichen Sandboden, für die ersten 3 km, fast eine halbe Stunde. In der ganzen Zeit gab lediglich ein Eichelhäher mehrere Laute von sich, sonst kein anderes Geräusch, von irgendwelchen gefiederten Freunden.
Auf der 246 dann, zwischen Prieros und Gräbendorf, rechts und links, noch am späten Nachmittag ein einziger Dauerparkplatz, wo es möglich schien am Waldrand und dazu die vielen Rudel von Mopeds…
In Gräbendorf fotografierte ich noch zwei Kriegsdenkmale in trauter Gemeinschaft. Das martialische deutsche Teil vom I. Weltkrieg, ward für einheimische Helden kreiert. Frage mich in solchen Momenten manchmal, was haben solche Helden davon? Wer blutjung auf dem Feld der Ehre stolpert, sich letztmalig erdet und dabei sein Lebenslicht ausgepustet, derjenige ist doch lediglich länger tot.
Bei den sowjetischen Soldaten war es ganz anders, da wurden tausenden Kilometer von der Heimat ihre Reste verbuddelt und die Angehörigen konnten jahrzehntelang noch nicht mal an deren steinernen Erinnerungen trauern…
Bin sehr froh, dass jener gefüllte Kriegskelch an mir vorbeiging!
Wenn ich daran denke, Anfang der 1970er habe ich vor den schwarz/weiß Bilder, wenn es um Vietnam ging, keinen Bissen runter bekommen.
Irgendwann trat aber ein Gewöhnungsprozess ein. Heutzutage, wenn ähnliche Filme im High Definition Television Format nebst Surroundsound laufen, da gehen mir nur manchmal noch, die bescheuerten Kommentare der Korrespondenten auf die Nüsse.
Bin mir sehr sicher, auch dies wird sich noch ändern…
Hier geht es zu einigen älteren Schriebe: Die Ewige Flamme auf dem Theodor-Heuss-Platz mahnt seit 60 Jahren gegen Vertreibung (und mehr auch nicht)
In meiner kalten Heimat möchte ich nicht tot über einem Zaun hängen!
Auschwitz: “Sinnloste Nachhilfe” wider des Vergessens…