Zitat: „Ich habe nicht gedacht, dass er das nicht beantworten kann.”

Nun wurde im TAGESSPITZEL noch nicht mal korrekt zitiert!
Finde ich nicht witzig, dass wiedermal ein altkluges Bürschchen, der vielleicht sogar mit dem Asperger-Syndrom behaftet ist, so billig von den Medien missbraucht wird. Nun wahrscheinlich als entsprechendes Pendant zu Gretel Thunfisch
Fand es anfangs noch sehr bedenklich, was allein in der Kindersendung von Deutschlandradio, im Kakadu, oftmals in den Äther entfleucht. Bei „Logo“ finde ich diese merkwürdige kindgerechte Manipulation noch wesentlich abartiger. Weil sie dort zusätzlich mit visuellen Informationen spielen, die ganz nebenbei, sehr gezielt im Unterbewusstsein, an latent vorhandene niedere Instinkte appellieren. Wobei heutzutage nur noch eine Minderheit existiert, denen solche Einflüsse nichts an­haben können, weil ihnen im Elternhaus noch bürgerliche Sekundärtugenden beigebracht wurden! Da jene nie vermissten Defizite für Emporkömmlinge in Politik und Wirtschaft, die eigentliche Ba­sis für ihr Fortkommen darstellten und sie in führenden Positionen, mehrheitlich ebendiese gravie­renden Lücken auch noch weiterführend kultivierten, kranken daran hiesige Systeme nun bereits seit Jahrzehnten…
Als alternative Initialzündung für weiteres nachhaltiges Entzweien des normalen zwischenmen­schlichen Miteinanders, empfinde ich die irrwitzige Genderhurerei von pathologisch agierenden Politkorrektoren.
Schon mal darüber nachgedacht, dass es sich bei großen Teilen der verblödenden iPhone-Genera­tion, um die Enkelkohorten mit ausgewiesener Beeinflussung durch die 68-Bewegung handelt, zumindest in bundesgermanischen Gefilden?
Hatte doch Alexander, Berliner Nachwuchsreporter beim ZDF-Kindernachrichtenmagzin „Logo“, in der Süddeutschen Zeitung, es wie folgt bemerkt: “Ich habe echt nicht erwartetet, dass er das nicht beantworten kann.”
So richtig verstehe ich den Satz nicht, weil man im Deutschen, mit einer doppelten Verneinung eigentlich eine Bejahung ausdrückt…
...Sein Lieblingsdichter sei Heinrich Heine, schiebt der AfD-Mann noch hinterher.
Warum soll man AfD-Chef Tino Chrupalla nicht abnehmen, dass er zwar Heine mag und trotzdem auch kein anderes Gedicht von irgendeinem toitschen Lyriker vortragen konnte. Wat soll der Scheiß? Sehe darin lediglich eine idiotische Quotenmeinungsmache, dafür hätte jeder Volksvertreter herhalten können. Hatte daraufhin zufällige Bekannte angesprochen, niemand war in der Lage, ein Gedicht vollständig aufzusagen…
In dem Zusammenhang betrachtete ich in den folgenden Stunden die vielen baumelnden Polit-Lar­ven an den Laternen der Stadt. Da kam mir wirklich bei keinem der Gedanke, er, sie, es oder diver­ses, wären in der Lage, mehrere x-beliebige Gedichtchen vorzutragen. Darunter bestimmt auch Gestalten, denen ich noch nicht mal zutrauen würde, den altehrwürdigen Heine überhaupt zu ken­nen, der tolle Sachen verzapft hat. Mir bei seiner Namensnennung aber immer gleich die beiden ersten Zeilen seiner Nachtgedanken einfallen! Welche martialisch daherkommen, ich aber schon mit den zwei weiteren der ersten Strophe, absolut nichts mehr anfangen kann!
Hinzu kommt ja auch, dass es sich letztlich keinesfalls um eine folgende politische Abrechnung mit seinem Deutschland der damaligen Zeit handelt!
Es folgt lediglich das weinerliche Geseier, von einem heimwehgeplagten Muttersöhnchens, ähnlich eines Juliusz Słowacki´s (Briefe an die Mutter), der zur identischen Zeit, ebenso aus Paris, an Mutti schrieb.
Mit ihm wurden polnische teens und twens gequält, je nachdem, ob es sich bei den leerenden Pädagochen, um Sadisten, Idioten oder lediglich um Dummköpfe handelte.
Hatte es die ganze Schulzeit sehr bedauert, dass ich lediglich in der 10. Klasse, einem ernstzuneh­menden Deutschpauker über den Weg lief…
Hatte dafür das Glück, einen Großvater gehabt zuhaben, dessen riesige Bibliothek mir immer zugänglich war, besonders in den vielen Monaten, wo mich seine Tochter ewig mit Stubenarrest malträtierte…
Hier meine beiden Lieblingsgedichte aus damaligen Zeiten, die ich sogar rezitieren kann!
Habe allerdings auch noch sehr lange Balladen im Kopf, die alle aus dem Underground der Nebenwelten stammen und von den Moralwächtern der FSK, bestimmt erst ab 21 Jahren eine Freigabe erhalten würden.

Sándor Petőfi, 1847
Selbige Verse kamen mir 127 Jahre später vor meine Augen, im Budapester Staatsgefängnis, einem 5 Sterne-KnastSympathisches Personal, sehr gutes Essen, täglich 15 Deputat-Zigaretten und ich konnte mir täglich mindestens drei Bücher ausleihen. Fast nur Westliteratur – viel „Rowohlt“ und „Fischer“ darunter…
Alles Sachen, die unsereins noch nicht Mal auf der Leipziger Buchmesse klauen konnte.
Brauchte ich Nachschub, wurde vor die Zellentür gelatscht und nach einer Stunde kam der Bücherknecht mit seinem Bibliothekswagen.
Der 16stündige Tagesablauf bestand aus sportlichen Ertüchtigungen, Joga, liegend lesen, Gedichte lernen, zwischendurch auch Augenpflege. An den meisten Tage verzichtete ich sogar auf die Freistunde, was viele Schließer überhaupt nicht verstehen konnten. Warum sollte mir, auf vielleicht 50 Qudatmetern, der Blick in den vergitterten Himmel irgendwelche orgiastischen Freuden bereiten?
Mein tägliches Knastwohlsein wurde allerdings  etwas beeinträchtig, durch das ewige Maschieren von ungarischen Gefangenen und die dazugehörigen Kommandos für mehrere Kolonnen: Egy, kettő, három, négy! Egy, kettő, három, négy…: von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr!
Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier, deshalb konnte ich auch jene stupide Geräuschkulisse, innerhalb kurzer Zeit verdrängen…

Quelle meines tiefen Ekels,
meines Abscheus,
Mensch wirst du genannt.
Kehricht der Natur
und Abschaum bist du
und nicht Herrscher
über Meer und Land.
Erst am letzten aller Schöpfungstage,
schuf die Gottheit dich,
in ihrem Drang,
müde schon von all der Arbeit
und so kam ´s,
dass schlecht sein Werk gelang…

Hier noch etwas von Bert Brecht (1938) – Mit irrwitziger politischer Korrektheit, nennen heutzutage Gutmenschen seine Gedicht bestimmt: Die Gehhilfen!

Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken.
Als ich zu dem großen Arzte kam,
Fragte er: Wozu die Krücken?
Und ich sagte: Ich bin lahm.

Sagte er: das ist kein Wunder.
Sei so freundlich, zu probieren!
Was Dich lähmt, ist dieser Plunder.
Geh, fall, kriech auf allen Vieren!

Lachend wie ein Ungeheuer
Nahm er meine schönen Krücken,
Brach sie durch auf meinem Rücken,
Warf sie lachend in das Feuer.

Nun, ich bin kuriert: ich gehe!
Mich kurierte ein Gelächter.
Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe,
Gehe ich für Stunden etwas schlechter.

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