“Liebesdings” – Keine Probleme mit Klitorides: Schauspieler Elyas M’Barek klärt auf (II)

Wir Kinder wurden von dem idiotischen Muttertier ewig getriezt mit diversen Maskenbällen. Dazu gehörte das permanente wechseln unserer Klamotten, Stadtsachen die identisch mit dem Schulzeug waren, allerdings sollten wir dazu täglich den blauen Rotzlappen umbinden, das Pionierhalstuch. Für Aufenthalte in Haus und Garten gab es ebenso unterschiedlich Kleidung!
Als ich fast 8 Jahre war, schlug letztmalig die Hamburger Mischpoke bei den Großeltern auf. Per­spektivisch hatten mein Cousin, er nur 4 Jahre älter, sich ungemein einen Kopf gemacht. Heimlich erhielt ich von allen noch zusätzliche kleine Geschenke, die sofort versteckt werden mussten. Eine Nietenhose (Wrangler), dazu ein Texas-Hemd, was oberhalb eine Art Latz besaß, der seitlich des Halses mit zwei Knöpfen verschlossen wurde und noch einen Texas-Schlips. Ärgerlich war an dem Ding, die Schnur wurde durch eine Art Knopf gezuppelt. Wohl wissend hatte Onkelchen auf ein amerikanisches Symbol verzichte, dafür gab ein Hornteil mit Edelweiß drauf…
Hemd und Hose kamen in eine sorgfältig gereinigte Zementtüte, dazu ein ekelhaft stinkendes Anti­mottenzeug, womit Großmutter in der warmen Jahreszeit, immer ihren Persianer einnebelte. Trotz des ausgebufften herumkra­men, des kranken Muttertieres, fand sie die Klamotten nie. Erst 2 Jahre später passte mir das Hemd, bei der Hose musste ich noch etwas länger warten. Das gab einen Zeck, als das Zeug schließlich auftauchte, da ich nicht herausrückte, wo es herkam.

– Außerdem fand Mutti auch niemals meine recht ansehnliche Sammlung an Hieb und Stichwaffen, die nebenbei gefunden wurden, wenn ich mit einem Kumpel die Schuttplätze in den Umgebung nach Radios der 30er, 40er Jahre ableuchtete.
War zu der Zeit gerade in die 6. Klasse gekommen, als Genossen von ihr, Kripo und Stasi, zur Haussuchung auf der Matte standen. Mutti stöberte permanent in meinem Zeug herum, fand aber nichts von meiner Sammlung, machte sogar noch Terz, dass sie wissen würde, wenn ich solch Zeug irgendwo gebunkert hätte. War schließlich total am Boden zerstört, als die neugierigen Jungs schnurstracks zum Versteck krochen. Alles lag auf dem ganz niedrigen Boden vom Hühnerstall und dort kam man nur hin, wenn man auf meine Karnickelställe hochstieg. Habe niemals herausgefunden, wer mich damals verpfiffen hatte…

Retour zur “Besorgung vom Kuchen”, allerdings noch eine Fußnote dazwischen!
(Muss zu jenem Drama noch etwas ablassen. Mein Interesse hinsichtlich gewisser theoretischer Vorbereitungen für das kommende Leben, liefen schon recht früh an…
Allerdings begann ich zu der Zeit, in der Schule auszuticken.
Wegen einer Skoliose hieß es plötzlich zweimal die Woche zum orthopädischen Turnen. Deshalb zwar vom Schulsport befreit, musste ich die zwei Unterrichtstunden, in der 5. und 6., immer war­tend ausharren. Was mir bärenmäßig stank, deshalb öfters abhaute und ins Kino ging, dafür permanent heftige Bestrafun­gen einfing, in der Schule und zuhause. Deren phantasievolle Vielfalt idiotischer Disziplinierungsversuche von allen Seiten, schließlich immer weniger fruchteten. Meine Großeltern fanden jene Vorgehensweise vom Sportlehrer auch nicht korrekt. Ihre Tochter schwafelte natürlich etwas von Diziplin, auch wenn ich die Anweisung vom Sportlehrer nicht verstehen würde: In solchen Situationen musst du immer daren denken: Was dich nicht tötet, macht dich hart für dein weiteres Leben! Erinnere mich noch an viele Situationen, wo diese Frau mich mit dem Spruch tiefgründig langweilte…
Hinzu kam, dass meine Erziehungsberechtigte weiterhin darauf bestand, mich irgendwann in die Naumburger Kadettenanstalt abzuschieben…
Ihre ewig geäußerte Begehr brachte mir noch viele zusätzlich Minuspunkte unter den Mitschülern ein, gegen die ich mich auch noch wehren musste. So begann schließlich eine ausgeglichene Kame­radschaft mit den asozialen Heranwachsender von der Straße, weil dort andere Auffassungen vom Leben herrschten. Dort fand ich eine seltsame innere Zufriedenheit, die ich vorher nicht kannte, welche mir schließlich im weiteren Leben sehr geholfen hat, in sehr vieler Hinsicht…
Allerdings ward die sich parallel dazu entwickelnde Leck-mich-am-Arsch-Stimmung, von Anbe­ginn mit sehr wohlwollenden Konsum von Alkohol verbunden…)

Rannte zu der kleinen Bäckerei an der Gonna, gegenüber ging es den Töpfersberg hinauf. Öffnete dort vorsichtig die Eingangstür wegen des Glockengeräusches und sah an der rechten Seite vom kleinen Verkaufstresen, ein halbes Blech mit Mohnkuchen. Alles stand auf der Ablage, die man ansonsten zum Durchgehen hochklappen konnte.
Schaffte mich gerade an der Beute, als ich feststellen musste, die Backware hatte man noch nicht vollständig geschnitten portioniert. Beim Rest zu meiner Richtung hin, waren die Stücken nur angeritzt mit einem Messer markiert. Dies Malheur bemerkte ich aber erst in dem Augenblick, beim Anheben des etwas größeren, noch ungeschnittenen Teils. Im gleichen Augenblick schlurfte jemand aus der Backstube heraus. Vor Schreck wurde mit einer Hand der Latz meines Texas-Hem­des aufgerissen und alles, was mit der anderen bereits hochgehoben ward, stopfte ich von oben in mein Turnunter­hemd und raste aus dem Laden. Beim Wegrennen bröselte dann ein Haufen Zeug aus meiner Lederhose, watschelte kurz vor dem Tatort in die Gonna und säuberte mich provisorisch. Traf kurz darauf die Jungs herumsitzen, mit drögen Gesichtern rauchten alle und dazwischen hockte auch das verheult aussehende Mädel.
War an jenem Tag nichts mit Ausflügen in ihren Körper und für mich gab es auch nichts zum Gucken, weil das Fräuleinchen eine Kleinigkeit vergaß anzusagen, dass sie gerade in ihrer Erdbeer­woche schwelgte…

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