Es folgt der Wink auf ein Filmchen, der mit Schleichwerbung auf dieses Presserzeugnis mit den großen Buchstaben beginnt.
00:35, Moderator: „die Menschen sind fassungslos”
00:38, die »betroffene Dame«: „entsetzlich!”
00:40: „fürchterlich!”
00:41: „unfassbar!”
00:42: „wir sind oalle tief erschüttert…”
00:44: „weil wir in Solln so idyllisch leben…” ja, hinter einer wunderschönen, aber stinkenden Fassade
00:48, das phantasielose Muttersöhnchen: „unvorstellbar!”
00:51, Mutti hat ihn per SMS informiert, er „hat es erst gar nichts mitbekommen…” – dieser smarte Kumpel, so scheint es mir, wird öfters nichts mitkriegen….
01:23, Advokat Gregor Rose erscheint busy und schwer arbeitend im Bild. Sieht alles nicht sehr vorteilhaft aus, der riesige Paragraphenschmöker(?) im Vordergrund und hinten links, dieser druckfrische „Kandinsky”. Ich weiß nicht
– Schnitt – Herr R. nun vor gefüllten IKEA(?)Regalen, mit getragener Stimme, und der Mimik eines schlechten Laienschauspielers – …der Ältere von beiden.., scheinbar ein Durchblicker mit entsprechender Erfahrung – aber feige, “…lässt seinen Anwalt erklären…”
01:24, Herr R. hat den „…Eindruck…”
01:25, ein Freudscher vom Herr R…
01: 38, was bis hierher folgte, finde ich eine Verhöhnung der Eltern und aller Angehörigen des Opfers.
Vielleicht ein Werbegag? Denn Herr R. wird in der nächsten Zeit bestimmt noch einige Mandanten ähnlicher Preislage verteidigen können.
01:39, nun folgt unsägliches Gelaber
01:53, was wollte die Tante überhaupt sagen?
01:57, aha, Silberlocke würde „…etwas riskieren,aber…” – was und wie viel?
02:15, „…für viele ist er dadurch zu einem Beispiel für Zivilcourage geworden.”
Diesen abschließenden Satz werden viele nicht verstehen, ich auch nicht.
Nun gibt es Leute, die wollen noch einen drauf setzen und Dominik Brunner einen Orden verpassen. Sicher, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, falls überhaupt vorhanden.
Eins ist gewiss, sein Tod ist genauso sinnlos, wie der vieler anderer, die auch Courage zeigten. Einzig, in der nächsten Zeit werden ein Haufen Flachzangen auf seiner Pisse Kahn fahren und mit Betroffenheitslarven, ihn, für ihr hilfloses Gehabe letztmalig instrumentalisieren. Ich sehe sie schon wieder vor mir, Politiker (zwei Wochen vor der Wahl…) im Bunde mit Püscholochen, Kriminolochen, Schweigemärschler, Lichterkettenfans, Gutmenschen usw.
(Ich erinnere mich an jenem Abend in meiner Stampe, als im „Tagesspitzel” ein Journalist Elternhaus und bisherige Leben, vom Entführer und Mörder des kleinen Jacob von Metzeler beschrieb. Auf meinen Kommentar folgte ein kurzes Aufheulen, dann trat Ruhe ein, gepaart mit „Betroffenheit nebst Ratlosigkeit”. „…Leute, dieser Typ ist gestraft bis zu St. Nimmerlein, den sollten sie mit einer neuen Identität, ganz weit abschieben und dafür seine Erzeuger einlochen…”)
02:15, Gaffer…
02:16, ab jetzt fand ich es lustig. Eine Frau „Bauchrowitz” (der Sprecher nannte sie aber anders) wurde vorgestellt, die mich anhand ihrer gewellten Matratze an Evelyn Hamann erinnerte. Der Moderator erinnerte mich manchmal an Dieter Nuhr, mal an Hirschhausen.
03:15, Frau KHKin fängt an ohne Punkt und Komma zu plappern und sagt nichts.
04:08, Jetzt kommt der Spaß mit der versteckten Kamera. So ein alter Hut!
04:22, die Bilder…
04:37, ein Schnitt, warum?
04:56, der „Fahrgast” (bestimmt auch ein Schauspieler) hat sein Stichwort erhalten und entfernt die Ohrhörer: Action!
06:31, Frau KHK sieht laute Stimmen
06:40, es folgt ein Appell an die Opfer, die kosten schließlich nichts
07:12, nix Pfefferspray, dein Freund und Helfer empfiehlt einen „Selbstbehauptungskurs” – vorher oder nachher?
Bis zum Schluss – lauwarme Luft, abschließende der Hinweis auf Experten und eine Telefonnummer. Theoretische „Experten”, wie diese Tante, oder Praktiker von der anderen Seite?
Ich könnte noch ein Haufen Geschichten ablassen, die jenes Thema angehen, aus eigener Erfahrung, gemeinsam mit Leuten erlebtes, oder berichtete Schoten.