Eine schwere Aufgabe ist freilich die Höflichkeit insofern, als sie verlangt, dass wir allen Leute die größte Achtung bezeugen, während die allermeisten keine verdienen… (Schopenhauer)

Als zu den faschistoid geprägten Korona-Zeiten, ich überall eine zunehmende Aggressivität registrierte, ging jener Wandel auch an mir nicht spurlos vorüber. Wobei ein Haufen andere Faktoren mit hineinspielten, besonders nervte da jenes widersprüchliche Geplapper aus Politiker­kreisen, getoppt von x-beliebigen Quotentanten in den entsprechenden Runden…
Mich überkam es irgendwann, dass ich plötzlich begann ein Vokabular mit einzubeziehen, was mir früher vollkommen fremd war. Z. B., wenn ich öfters das „F“ oder „V“-Wort benutze. Richtig, ich meine damit „Fotze“, die man auch mit dem Buchstaben „V“ bezeichnen kann. Witzigerweise gab es da absolut keinen Prostest, auch nicht aus gemischten Geschlechterrunden. Im Gegenteil, jenes „F“Fotzenwort wird nun auch öfters, vollkommen geschlechtsneutral, von beiden Seiten benutzt…
Finde ich überhaupt nicht verwunderlich.
Bringe hier die kurze Konversation zu Tasten, von Freitagnachmittag.
War dabei die Berliner-Straße, an dem Ampelüberweg zu überqueren, in Richtung der Mehlitz, mit einer noch langsameren Geschwindigkeit, als die der Fußgänger. Leuchtete dabei die Ampelsäulen und ein Fallrohr an der gegenüberliegendem Hauswand ab, wegen eventuell neuerer Tags und geklebtem Zeugs. Bremste schließlich, dabei fuhr mir ein älteres Mädel, schon recht abgehan­genen Fleisches, gegen meinen rechten Fuß auf der Pedale und brüllte mich hysterisch an, weshalb ich hier stehen bleiben würde. Gleichzeitig huschte ihre Begleiterin auch sehr nah, auf der selben Seite an mir vorbei, deshalb die Touchierung, weil die andere nicht mehr ausweichen konnte. Nun beide dann vor mir, rechte Straßenseite Baustellenabsperrung, von vorn näherte sich ein kleiner Japs. Zwischen dem PkW und der rot/weißen Begrenzung noch mehr als 2 Meter Platz, da stoppten beide und warteten hintereinander stehend. Zeit, sie mal etwas näher zu begutachten, merkwürdiges, aber teuer gestyltes Outfit nebst entsprechenden Drahteseln. Was auf gute Pensionen der zwei schließen ließ, sicher ehemalige Pädagochen!?
Fuhr nun zwischen den beiden und dem Auto durch, mit dem Spruch: Müsst ihr alten Weiber hier stehen bleiben?
Du großes Arschloch!
Du alte Fotze, mich können höchstens Menschen beleidigen!
Nochmal, großes Arschloch!
Danke und Tschüss!
Nun von der anderen, Tschüss du großes Arschloch!
Bei der reduzierten zwischenmenschlichen Kommunikation, da konnte man wirklich nicht meckern, alles ward auf den Punkt gebracht!
Kurz hinter dem Schoelerschlösschen, mein Rad parkte am Rand des sehr breiten Fußweges, weil ich ein Foto machte.
Fuhren sie recht lautstark klingelnd, an mir dann vorbei…

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