Für den jährlichen Betroffenheitsevent wurde dieses Jahr, als Kranzabwurfstelle, der Friedhof Seestraße gewählt…

Nun handelte es sich um den einzigen Tag im ersten deutschen Schlaraffenland der Arbeiter und Bauern, in dem es sich sehr schnell um eine Bambule handelte, die augenblicklich einem Flächen­brand glich, denn Spitzbart, Bauch und Brille, waren nicht des Volkes Wille!
Dem regierenden Stalinistenpack gelang es mit sowjetischer Militärhilfe sehr schnell, innerhalb von drei Tagen, die gesamte Zone wieder zu befrieden. Was natürlich mit einer enormen Verhaftungs­welle einherging, wobei letztlich das Ulbricht-Regime gestärkt hervorging…
An jenem Tag, wurde mein Großvater, auf dem Weg zu einer Streikveranstaltung in die „Walk­mühle“, von mehreren total vermummten Genossen fast totgeschlagen. Dies geschah mit gebastelten Schlagstöcken aus Blei ummantelten Erdkabelstücken.
Weshalb er sich alleine und querfeld schräg dorthin aufmachte, weiß der Deibel. Glücklicherweise wurde jene Aktion doch bemerkt, die Täter konnten aber unerkannt flüchten und der Opa lag an­schließend etliche Tage im Koma, wovon er später bleibende Schäden zurückbehielt. Großmutter zog in das kleine Krankenzimmer mit ein, ihre Tochter verschleppte uns in ein Kinderheim nach Friedrichsbrunn, weil sie sich zuhause auch um die Viecher kümmern musste. Zudem ihr Beschäler sich ver­abschiedet hatte, kurz darauf auch die Ehe geschieden ward. Meine Schwester, Papas Liebling, litt zudem ungemein unter seinem Fortgang, sie fast drei Jahre und ich viereinhalb. In dem Heim waren wir allerdings die Privatgäste der alten Heimleiterin, einer Frau, die sich aufopferungsvoll um uns kümmerte. Unser Lieblingsspielzeug war dabei ihr Deutscher Schäferhund, ein Gemütskerlchen, wie ein Katze. Stundenlang konnte ich ihn vorsichtig durch den riesigen Garten führen, wobei die Schwester auf ihm lag. Das interessanteste war sein Name: Faust, identisch mit dem Familienname der Großeltern. Fast 14 Tage dauerte es, dass sich meine Schwester etwas an die neueren Umstände gewöhnte, da wurde ich für mehrere Wochen in die Seuchenstation einer Kinder­klinik nach Quedlinburg gebracht, wegen Scharlach.
Auch an den dortigen Aufenthalt blieben mir immer wieder nur sehr gute Erinnerungen haften, al­lerdings begann für mich damals eine Odyssee von weiteren Heimunterbringungen, anfangs wegen eines Lungenschadens, welche sich auf Jahre hinzogen…

Abschließend noch eine Bemerkung, die sich auf Stichworte bezogen, wenn es um jenen Tag ging. Die Tochter ewig damit kam, dass es mit Bestimmtheit Leute der Reaktion waren, die ihren Vater fast umgebracht haben, dann in solchen Fällen vom Opa gekontert wurde, weshalb sollten die Reaktion ein Interesse gehabt haben mich so zu malträtieren – dies waren d e i n e Genossen! Dabei fiel auch ewig ein bestimmter Name!
Zum heutigen Tag retour!
Hatte damals gar nicht verfolgt, wer eigentlich dafür verantwortlich zeichnete, dass jener Feiertag letztlich in die Tonne getreten wurde.
Die Bundesregierung und das Land Berlin erinnern am Montag an den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni. Neben dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird auch Landwirt­schaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zur Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Seestraße er­wartet.
Vielleicht lasse ich mir mal erklären, weshalb ausgerechnet Bonusmeilen-Cem, der smarte anatoli­sche Schwabe und Anti-Korruptions-Kämpfer (© FOCUS Magazin) auftauchen musste, vielleicht weil dort vermehrt Grünzeug gestapelt wurde? Ansonsten war ja der immer seltsam erhabene chlo­rophyllmarxistische Emporkömmling, zu jenem denkwürdigen Tag, noch flüssig.
Um wen handelt es sich eigentlich bei der agilen Tante am linken Bildrand? Wird sicher etwas mit der vorgeschriebenen Quote zu tun haben, da sonst die Aufnahme total übermackert erscheint…

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