Gestern gab es auf 3 SAT-Kulturzeit (29.09.’08) nochmals einen kleinen Abgesang auf Paul Neumann. Sein Name stand, so lange ich denken kann, für Qualität im Filmgeschäft, auch schon zu Zonenzeiten. Was aber nicht heißen soll, dass er nur unpolitisch über den Zaun in die dortigen Kinos kam. Gene Hackman gehört zur gleichen Kategorie (und hat auch schon 78 Jahre auf seinem Buckel). Für mich existieren wenige Akteure, die ich niemals auf etwas bestimmtes fixierte, sie dadurch immer wieder neu erlebte, das macht die eigentliche Größe eines Stars aus, der dadurch nicht verbrennt.
(Ulrike Folkerts ist für mich leider verbrannt, eine klasse Bühnenschauspielerin – und sie macht auf Leinwandbullin.)
Vor wenigen Jahren sah ich nach einem Tip der Kids mal etwas – wo ich keinen Darsteller kannte: „Wer früher stirbt ist länger tot“. Der lustige Streifen handelt in Bayern und alle benutzen den dortigen Zungenschlag. (Wenn ich die Scheiße in der Glotze registriere, da bekam letzten eine Krankenhausserie, die in Leipzig spielt, einen Preis und niemand benutzt das dort übliche Idiom und nach Aussagen von Fachleuten, alles ganz weit weg von jeglicher Realität…)
Nun schlage ich eine Krümmung zu einem Blog vom 26.09.08. Da streift Micha hämisch das 13 Mio. Streifchen von Eichellinger und Edel. Wo er aufhört, hake ich kurz ein.
Was hätte man mit dieser Knete für ein Werk schaffen können, wenn die richtigen Leute aus dem Knick gekommen wären.
Vor vielen Jahren ließ Andreas Dresen mal in trauter Runde (Potsdam) ab, dass er sich der RAF (scheinbar der Royal Air Force) annehmen wollte. Ihm schien es aber wichtiger Alte („sogar mit Altersflecken“) „erstmalig vor der Kamera“ vögeln zu lassen… (q.e.d.)
Auf wen hätte er damals noch alles zurückgreifen können, z. B.: Elisabeth Volkmann – Ulrike Meinhof, Inge Meisel – Mutter von selbiger, Jürgen Frohriep – Andreas Baader, Eberhard Feik – Jan Carl Raspe, Helga Veddersen – Gudrun Ennslin, Harald Juhnke – Horst Herold als BKA-Chef usw. Naja, hatte nicht sollen sein.
Oder ein Wimmi Wenders, nee, nicht so richtig, wegen seiner Affinität was den “underground” angeht, Kanalisation, Bunker…
– Wie lautete Mitte der 70ger ein Slogan: „Raspe, Ennslin, Baader, das sind unsre Kader!“ Diese Aura soll nun erneut wabern? Aber Leute, doch nicht mit Moritz! Gut, ich empfand Baader nie als große Leuchte.
In Ausschnitten sah ich Bleibtreu an seiner statt agieren, brrrrr. Ewig für mich verbrannt, erinnerte er mich permanent an „Abdul“, diesen dusseligen Kameltreiber aus „Knockin´on Heavens Door“, als solche Flachzange würde ich AB freilich nicht sehen.
(Abschließend möchte ich hier noch eine abgewandelte, fremde Pointe benutzen – das Original betraf Adolf den Gütigen und Bruno Gantz)
Reinkarnatiert versucht Andreas Baader krampfhaft Herrn Bleibtreu zu imitieren.