Gordon Brown ist auch bald weg vom Fenster. Falls Herr Rüttger sich beeilt, kann er dieses Rennen noch für sich entscheiden.

Meine wohnungsinterne Prognose ging im Laufen des gestrigen Abend auf.
Lieber wäre mir ja ein Ergebnis mit der berühmten 1-Stimmen-Erpresser-Mehrheit gewesen, aber Scheibenhonig!
Schwarz verlor hochkantig und gewann die Wahl. Trotz dieses riesigen Erfolges latschte das lokale Parteischeffchen geknickt von dannen. Ein Schuhmacherstift im ersten Lehrjahr hätte ihm dabei seine Botten besohlen können. Wieso seine Gattin während der ganzen Zeit Krokophantentränen produzierte, war mir nicht ganz klar.
Für Bruchteile kamen mir krude Gedankengänge. Das Sensibelchen wird doch nicht einen Medikamentenschrank plündern, um anschließend im Badezimmer zu verschwinden. Letztendlich ertränkte er bloß seinen Frust in Gerstenkaltschale.
Merkwürdig das respektlose Verhalten von diesem Knaben. Ihm sollte mal jemand stecken, permanent austeilen sollte nur derjenige, dem kein Zacken aus der Krone fällt, wenn er dafür irgendwann mal bezahlen muss.
Nach seinen früheren Auftritten zu urteilen, verkaufte sich der „selbsternannte Arbeiterführer“ bisher als Durchblicker und ganz starker, volksnaher Mann. Oft war mir sein Gehabe ohnehin suspekt. Da baute er sich im politischen Ring auf wie ein Bär, alles nur die Show eines – Himbeers! Scheinbar fühlte er sich in solchen Momenten wie der Ruhrpott-Schwarzenegger, das konnte nie gutgehen. Seine Hemdsärmligen Posen brachten es auch nicht! Zumal die Breite seines Kreuzes, dem Abstand der Augen eines Karpfens sehr nahe kommt…
Der minimale Stimmenzuwachs für Gelb schien denen nicht besonders erwähnenswert, scheinbar hofften sie auf 20+ und noch viel mehr, vielleicht sogar auf ein dreistelliges Ergebnis.
Die Dunkelroten  müssen in diesem Zusammenhang für das gesamte Wahldesaster verantwortlich gemacht werden.
Hellrot und Chlorophyll verhielten sich recht merkwürdig. Es begann damit, dass der Parteiauftrag von Genossin Kraft nicht korrekt befolgt wurde, ich meine das „Däumchendrücken“. Deshalb ging nämlich alles die Wupper runter und endete mit einem Patt.
Beide großen Lokalmatadorinnen gaben sich sehr aufgeräumt, wie in einem antiautoritären Kinderladen. Plapperten unentwegt, ohne Punkt und Komma, was sie sich für ein Jäckchen herstellen wollen, aus dem Pelz von dem Bären, der noch frei herumlief.
Populistischen Schlussverkauf von der Stange interpretiert „der Bremer Parteienforscher Lothar Probst (und) meint: „Die Grünen haben vieles richtig gemacht.“ Einen Grund für das „bemerkenswert gute Ergebnis“ in Nordrhein-Westfalen sieht er in der Wahl der Themen, die den „Nerv der Menschen“ träfen: Schulpolitik, Energiewende und kommunale Finanzen.
Den Grünen sei es gelungen, ihren „Markenkern“ zu erweitern. Sie hätten Ökologie mit Wirtschafts-, Finanz- und Bildungspolitik verknüpft und ihre zentralen Forderungen in ein landesspezifisches Programm umgesetzt. Das, so sagte Probst WELT ONLINE, könne ein Modell für künftige Landtagswahlen sein.
Au weiah!
Westfälische Nachrichten: “Noch ist offen, wer zukünftig in NRW regiert. Die siegreichen Grünen werden zu verhindern versuchen, dass SPD und CDU eine große Koalition bilden – sie kämen sonst nicht ran an die Fleischtöpfe der Macht. Sie werden die Linkspartei in die Koalition holen wollen. Ob Frau Kraft diese rote Kröte schluckt? “
Diese Kröte zu schlucken wird nicht das Problem sein, es stellt sich die Frage, ob sie in der Tat bekömmlich ist.
Was sollen diese wilden Spekulationen, denn fünf Parteien werden demnächst im Landtag herum krebsen.
Eine utopische Konstellation wurde in diesem aberwitzigen Spiel noch nie in Betracht gezogen, dabei ist sie für mich die interessanteste Variante. Denn in ihr könnte die 1-Stimmen-Erpresser-Mehrheit voll zur Geltung kommen: Schwarz(67)-Rot(11)-Senf(13)

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