Weihnachten-Texte-Gedichte

Zu jener Zeit, wenn sich die Sonne immer nur ganz kurz traut, mittags mal über das Dach von gegenüber zu blinzeln, nähert sich dieses unsägliche Konsumfest. Manchmal erfolgt dann mein spezieller Einsatz, wobei ich vom Aussehen nicht so auf die Jahreszeit festgelegt bin. Deshalb kommt es vor, dass mir manche Heidenkinder mit und ohne Migrantenhintergrund sogar im Sommer mit ihrem Kauderwelsch hinterher rufen: Weihhhhnachtmannn! Was für ihre Phantasie spricht, denn in der Regel trage ich meinen Bart geflochten. Zu meiner Eitelkeit gehört schon sehr lange die Bestrebung, mich von der bärtigen, zeitweise immer noch linxwixenden Alt68erNickelbrillenfraktion abzugrenzen…
Jahrelang habe ich alles mögliche an Weihnachtsplunder aus dem Netz gefischt, heute bekommt man fast nichts mehr kostenlos, deshalb schob ich mein gesammeltes Zeug auf den Blog.
Es handelt sich dabei um ein breit gefächertes Konvolut,  richtig FDP-mäßig, was ich zum Jahresende sonstwo vortrug. Als Knecht Ruprecht, zum Julklapp oder Weihnachtsfeiern, in Horten, Kinderläden, auch auf priva­ten Ebenen.
Allerdings lief es in Kneipen, Banker-Abteilungen, Anwaltskanzleien, kleinen Firmen usw., natürlich etwas anders ab. Zwei sehr interessante Jobs konnte ich leider nicht ausüben. Einen in der Niedersächsischen Landeshauptstadt, weil es nicht möglich war, eine andere wichtige Arbeit für zwei Tage zu unterbrechen…
Der zweite und wesentlich skurrilerer Auftritt, sollte in einem Luxusbordell stattfinden, der wurde schließlich drei Tage vorher abgesagt. Weil sich der Personalbestand, gerade zu jenen Tagen doch sehr verringert hatte, wegen vieler angesagter Urlaubsheimreisen. Eigentlich Schade, weil man mir gerade in den beiden Fällen richtig Kohle zugesagt hatte…
Begann jeden Auftritt mit Loriots: Advent! Den Text konnte ich noch vor ein paar Jahren richtig toll hersagen…
Dann noch kurz etwas von Weihnachten – HU
Von anfänglicher Beschaulichkeit, gings immer echt schnell bis weit Unterkante Stammtisch. Der absolute Sturz erfolgte, wenn schließlich Rauschphase III angesagt war: Hang zur allgemeinen Verbrüderung! Dann bewegte sich meine entsprechende Vortragskunst nur noch auf Oberkante Sockelleiste. Was hieß, ich durfte wirklich keine Ferkelei auslassen!
Also, das gesammelte Zeug ist nichts für prüde Schöngeister…
8-ung! Außerdem fliegt dieses Geschreibsel unsortiert herum!

Stenkelfeld – Advent im Seniorenheim

Christkind
Denkt Euch ich habe das Christkind gesehen,
es war beim Finanzamt zu betteln und fleh´n.
Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer,
verlangt vom Christkind die Einkommensteuer.
Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann,
dass das Christkind so viel verschenken kann.
Das Finanzamt hat so nicht kapiert,
wovon das Christkind dies finanziert.
Das Christkind rief: “Die Zwerge stellen die Geschenke her”,
da wollte das Finanzamt wissen, wo die Lohnsteuer wär.
Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben,
und die Erlöse wären anzugeben.
“Ich verschenke das Spielzeug an Kinder ” wollte das Christkind sich wehren,
dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären.
Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen haben,
wäre dieses jetzt besser zu sagen.
“Meine Zwerge besorgen die Teile,
und basteln die vielen Geschenke in Eile”
Das Finanzamt fragte wie verwandelt,
ob es sich um innergemeinschaftliche Erwerbe handelt.
Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz,
von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz.
“Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld”,
Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt.”
“Aus allen Ländern kommen die Sachen”,
mit den wir die Kinder glücklich machen.”
Dieses wäre ja wohl nicht geheuer,
denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.
Das Finanzamt von diesen Sachen keine Ahnung,
meinte dies wäre ein Fall für die Steuerfahndung.
Mit diesen Sachen, welch ein Graus, fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus.
Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein,
und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.

3 Gedanken zu „Weihnachten-Texte-Gedichte

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