Meinen Umgang mit frühkindlichen Erlebnisse in Richtung der angesagten Auffassung vom geradlinigen Leben, als winziger Partikel in Moskaus folgsamsten Wurmfortsatz, musste zwangsläufig chaotisch enden. Weil Mutti versuchte, mich zwischen ihre ideologischen Mühlsteinen zuwerfen, um schließlich entsprechend geschliffen, zu einer sozialistischen Persönlichkeit zu mutieren.
Jahrelang bestand ihr unerfüllter Traum lediglich darin, dass sie mein einziges Heil darin sah, mich in der Naumburger Kadettenanstalt zu internieren.
Wobei sie in ihrer grenzenlosen Dummheit überhaupt nicht registrierte, wie ich mit Hilfe der vielfältigen Einflüsse ihres Vaters, sehr sachte einen vollkommen anderen Weg einschlug.
Kein Wunder, konnte ich doch immer wieder die tiefgründige weltanschauliche Zerrissenheit beider Leutchen erleben, wenn die Alte begann, sich in ellenlangen kommunistisch gefärbten Grundsatzdiskussionen zu ergehen, sie irgendwann begann auch noch herumzubrüllen. In solchen Momenten fand ich Opas kurze abschließende Bemerkungen immer sehr spannend. Wenige Worte die alles auf den Punkt brachten und gleichzeitig sein vollkommen ruhiger Abgang, sowie nachrufende Kommentare, kurzfristig in noch größerer Lautstärke…
In diesen unterschiedlichen Beendigungen solcher ideologischen Zerwürfnissen sah ich in Großvater kontinuierlich den strahlenden Sieger. Nebenher wurde mir unauslöschlich klar, welche Wertigkeit einer seine Sprüche besaß: Wessen Geist nicht blitzt, dessen Stimme donnert!
Kurzer Nachtrag zum gestrigen Schrieb, wobei ich dort bereits das Thema verfehlte, weil ich schon lange DIE JÄHRLICHE RASSISMUS-DISKUSSION UM „LUMUMBA“ VERMISSE…
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