Archiv der Kategorie: sangerhauseN

Einen Gruß aus dem hundeverschissenen Bundeshauptdorf in die „Hauptstadt“ der Arbeitslosen

Via Kommentar von Hansi.
Habe mir daraufhin WISO eingezogen – nichts neues aus diesem berühmten Marktflecken.
Wenn man schon so lange weg ist, kommt dieser Bericht recht komisch rüber, behaftet mit einem Touch wiederkehrendem Sarkasmus über die letzten Jahre verteilt. Dabei wurde doch mächtig gefeilt an der Statistik, da es unmittelbar Betroffene ganz anders sehen und erleben. Die Arbeitslosigkeit von 15,5 Prozent reichen aber immer noch nicht für den Eintrag ins Guinness-Buch der merkwürdigen Rekorde…
Als ich im Frühsommer 1990 die Prognose aufstellte, dass in kürzester Zeit die „Mansfeller Jejend” wieder zum Armenhaus Deutschland mutieren wird, hätten mir viele fast in die Eier gelatscht. Als auf ein anderes Argument: „Endlich bauen sie die Autobahn…”, von mir nur mitleidig kam, „dieses Stück Nostalgie (in den 30-gern sollte jenes Betonteil allerdings durch das „Brühltal” führen) aus Adolfs Zeiten wird nur der Jugend nützen, denn sie wird sich auf ihr schneller verpissen können und wer einmal den Absprung geschafft hat, der wird nie wieder zurückkehren…” Da war alles zu spät.
Bezeichnenderweise blieben meine Worte nur bei einem Schulfreund hängen. Weiterlesen

wg. SANGERHAUSEN

Heute fand ich etwas aus dem Fundus meines Anrührers. Dieses Heftchen stammt noch aus Friedenszeiten – 1930.
Mein Großvater, ein Lokalpatriot, besaß Unmengen von Publikationen über sein Heimatnest, 1963 landete fast alles beim Altstoffknecht. Den bescheidenen Rest und sehr viele Photos von mir (zwei volle Schuhkartons) entsorgte später der angetraute Arschkeks meiner Schwester…

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Made in GDR – Journalistische Glanzleistungen

Heute pinne ich mal zwei spezielle Ergüsse in meine Seite, von 1964 (“Freiheit”, Sangerhausen) und 1966 (“Ostseezeitung”, Rostock).
Mich erinnert der Stil an verdammt finstere Zeiten, könnte vom „Stürmer” oder „Angriff” abgekupfert sein, für andere sicher eine „journalistische” Glanzleistung.
Gret Grohmann, sollte sie noch existieren, gehört heute sicher zum Bodensatz der Neobolschwisten…

Willi Landgraf und ich schlamperten als erste in diesem Nest mit langen Haaren herum. Nach seiner Knastzeit kam W. mit nichts mehr klar, ließ sich die Loden wachsen und begann gnadenlos mit Saufen. Habe vergessen wann er dadurch hops ging, obwohl ich im letzten Jahr mit meinem Schulfreund Puffi (aus seinem Archiv stammt dieser ekelhafte Gerichtsreport) eine Friedhofstour veranstaltete und wir auch an dem Hinkelstein von unserem Kumpel verharrten. Weiterlesen

Da war doch noch etwas

Beide Schriften stammen aus der gleiche Zeit. Während die einen an der Vorstufe des Kommunismus herum bastelten, gab es auf den anderen Seit Hinweise, um als Reisende dort nicht aufzufallen, damit die Zonis bei ihrer Frickelei nicht gestört wurden…

Ost

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West

SANGERHAUSEN – Die Fortsetzung vom 29. VII. – Geschichte Nr. 2

Als mir Nils vor Jahren berichtete, wo er als Kind aufwuchs, fiel mir sofort diese Geschichte ein.
In besagtem Haus wohnte damals ein lustiges Kerlchen, der sich Ekel erregend als „Schulmeister” versuchen durfte und nicht nur ich hasste ihn.
– Vor Nachahmung jenes Racheaktes möchte ich aber dringend abraten.
Zu dieser und ähnlichen Taten, stiftete uns ein Bauer an, der alter Bielig. Mein Freund Datsch und ich hockten an sonnigen Nachmittagen oft in seinem Garten am Stadtrand, wobei er immer wieder Räuberpistolen erzählte. Kommunisten und Neureiche hatte es ihm besonders angetan. In uns fand er willige Helfer. Kam es zur Ausführung solcher Missetaten, bei denen er uns mit Rat und Tat unterstützte, mussten wir anschließend haargenau berichten. Regelmäßig gab es dann eine Belohnung und wir könnten uns an seinem Obst und Gemüse schadlos halten. Weiterlesen

Elektrobrief v. Nils Heinrich – wg. Frank-Walter Steinmeier

Liebe Leute,
Ihr wisst, wir blicken rosigen Zeiten entgegen. Das sagt ja der Deutschlandplan von Kanzlerkandidat Frank.
Da ich seit einiger Zeit das Feld der politischen Mitwinknummern für mich beackere, habe ich das Wahlprogramm von Frank-Walter Steinmeier (http://www.facebook.com/FrankWalterSteinmeier ) Mit vier Akkorden. Das macht einen Akkord pro Million Arbeitsplätze, die die SPD jetzt nach elf Jahren in der Regierung schaffen will.
Das wird ein Spaß. Etliche Arbeitslose sind schon auf der Flucht!
Hier mein Lied, wie immer mit grandios gestimmter Gitarre und geölter Stimme sowie live aus meiner Rumpelkammer. Viel Freude damit: (http://www.youtube.com/watch?v=bjaZaspxk3I) Bisschen schnell gesungen, wird live auf der Bühne runtergepitcht..)
Viele Grüße von hinter der Erdkrümmung:
nils

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SANGERHAUSEN – etwas werbung für meine kalte heimat

ein blick zurück – für alle in der diaspora – dazu ein abgewandelter spruch von Meue, aus dem jahr 1964 –
er selbst wurde 1989 von seiner freundin mit einer schere perforiert, in deren folge er seinen löffel abgab…
…kennst du das nest, wo die sonne nie lacht?
wo man aus menschen idioten macht.
wo man verlernt – anstand und tugend,
das ist Sangerhausen, das grab meiner jugend…
Nils Heinrich, heute in einem Nest wohnend, welches auch mit „S” anfängt, drückt es so aus: Zu Hause

Nebenher noch einige andere Schnippsel aus der Tube:
ohne kommentar
motocross
Schachthalde
King Erdmann

Zwei kurze Begebenheiten aus Schulzeiten in Sgh.
Eine betrifft Genossen E. – nicht den “King”
Micky G. hatten sie in der gleichen, neu eröffneten Kaufhalle beim Wegfinden ertappt, wie einige Tage vorher die Gattin vom Direktor der Thälmannschule.  In der großen Pause lieferten zwei Polizisten den Sünder, beim zufällig auf dem Schulhof umher laufenden Genossen Oberlehrer ab. Vor versammelter Meute schiss er ihn prompt zusammen,. Micky (damals in der fünften oder sechsten Klasse) wurde langsam knallrot und zitterte am ganzen Körper. Vergrub dabei seine Hände bis an die Ellenbogen in den Hosentaschen. Was den Direx fast zum Platzen brachte. Schließlich riss der Schreihals, dem Erdnuckel beide Arme aus der Versenkung. Im Gegenzug schubste Micky den Grobian von sich, wobei jener rückwärts strauchelte und brüllte dabei den verblüfften Lehrer an: „Was soll das denn überhaupt, ihre Frau klaut wie ein Rabe Schokoladentafeln…, aber mir wollen sie wegen einer Schachtel Zigaretten einen Strick drehen…”, und wollte verschwinden. Der sofortige Satz warme Ohren rettete ihn vor weiteren Bestrafungen. Den Rest regelte später sein Vater, der ihn mächtig malträtierte, allerdings auch den Pädagochen anzeigen wollte…

Nina Hagen und UFOs

Den Hinweis darauf fand ich heute bei GMX.
Ob es sich bei dem Verhalten von Nina um Spätfolgen handelt, weil sie als Halbstarke mehrere Monate in Sangerhausen verbrachte, ist mir nicht bekannt. Scheinbar war ich damals gegen gewisse Einflüsse Immun, schließlich habe ich länger dort gelebt. Bemerke allerdings andere Macken an mir, die sicher mit der dortigen Sozialisation zutun hatten, z.B. meine spätkindliche Volksdrogenabhängigkeit… Weiterlesen