Mal wieder etwas für die Rezeptsammlung.
Da mir seit geraumer Zeit ewig Leute auf meine Steine gehen, weil sie wissen wollen, was sich so alles in dieser wohlschmeckenden Pampe befinde und wie sie hergestellt wird…
Gebe hier nur die Ingredienzien an, aber alles verbunden mit einigen Tips!
Danach kann sich jeder sein Zeugs entsprechend selber herstellen!
Zutaten:
– mehrere Knollen Rote Beete nebst ihrem Blattwerk
– Zwiebeln, auch Zwiebelschlotten in feine Ringe und Scheibchen geschnitten
– Boskop
– Walnusskerne – auch mal geröstet oder karamellisiert. Geil kommt es, wenn man dem Zucker noch Habanero-Pfeffer zusetzt! Muss aber nicht sein, schmeckt auch ohne die ergänzenden und aufwendigen Hitzebehandlungen…
– Knoblauch
– Frischen Parmesankäse, nicht den billigsten – der von Feinkost-LIDL ist sehr brauchbar!
– gutes Olivenöl!
– frischer Thymian oder Basilikum, Rosmarin, Liebstöckel…
– Zitronensaft – stattdessen nehme ich auch manchmal Holunderblüten-Essig
– (sehr scharfen) Pfeffer, sehr wenig Salz und oft weltweite Geschmacksanleihen, dazu gehören bevorzugt Madras Curry, Tandoori Masala, Cumin, Kurkuma…
– evtl. noch Saftkonzentrat von Rolnik – Barszczyk czerwony
Ich stelle mir immer gleich größere Mengen her und friere den Rest portioniert ein. Benutze dafür gesammelte kleine Plastikbehältnisse, die in der Herstellung oft wesentlich teurer sind als der Inhalt!
Gebe hier mal die Mengen meiner letzten Herstellung an!
Drei Knollen Rote Beete, nehme nur noch frische Kugeln, da sie erdiger schmecken. Würfele die Teile und mache daraus mit dem Pürierstab oder im Mixer eine Pampe. Der Pürierstab eignet sich dafür besser, weil man dann alles im entsprechenden Behältnis weiter verarbeiten kann. Die rotgrünen Blätter schnippeln (Du Nase, alles natürlich vorher waschen!), blanchieren und zugeben.
Anschließend kommt dazu eine sehr kleingehackte Zwiebel von der Größe einer RB-Knolle, nach jedem weiteren Arbeitsgang immer alles gleich vermengen.
Ein Boskop wird in kleine Würfel geschnitten – Kantenlänge von ca. 4 bis 6 Millimeter, anschließend sofort in Zitronensaft oder Essig schwenken. Nach wenigen Minuten werden die gezogenen Apfelbrösel dem vorangegangenen Kladderadatsch zugegeben.
Während der Zeit hätte man ja die etwas zerkleinerten Walnussteile rösten oder karamellisieren und abkühlen lassen können – wurde auf den zusätzlichen Arbeitsgang verzichtet, gibt man halt nur eine entsprechend zerkleinerte Menge von Nüssen hinzu.
– Manchmal sind es mehr, mal weniger, je nachdem wie groß die Lust vorher war, entsprechend viele Nüsse zu knacken – die wir ewig in riesigen Kilozahlen von Freunden abstauben…
Nun wird das gesamte Parmesankäsedreieck geraspelt zugegeben, die entsprechenden Kräuter, Gewürze ebenso und abschließend das Olivenöl – dabei jedes Mal die geschmackliche Komponente testen.
Aber dies keinesfalls mit den Fingern tun oder den dafür benutzten Löffel immer wieder ablecken! Selbige Untugend verkürzt hinterher die Haltbarkeit enorm!!!
Etwas von der Pampe fülle ich nun für Weicheier ab. Aus dem verbleibende Rest mache ich dann immer eine Knofi-Bombe. Zerquetsche dafür Knoblauchzehen mit Hilfe einer entsprechenden Zange, dann wird unter Zugabe von größeren Salzkristallen alles in einem Mörser* zu Matsch gestößelt und der vorhandenen Masse untergerührt. Manchmal leidet darunter der Rote Beete Geschmack doch etwas, dem helfe ich aber unter Zugabe vom Saftkonzentrat ab, wenn alles anschließend zu Bulgur!, Reis, Teigwaren oder Kartoffelbrei kredenzt wird. Wenn das/der Pesto als Zugabe von Grillzeug herhalten soll, zerschrote ich einfach noch eine weitere Knolle und gebe sie der fertigen Masse zu…
*Muss noch etwas ablassen. Bin mehr gourmand als gourmet, da hat mir jener Porzellanmörser – Diebesgut aus dem Berliner Beethoven-Gymnasium – bereits seit über 30 Jahre sehr gute Dienste geleistet