Archiv der Kategorie: BÜCHER
“Immer auf der Hut”
Die Mauer kam dazwischen
Bereits die gediegene Machart des Büchleins gibt etwas her, bis auf eine Kleinigkeit, dass man bedauerlicherweise ein Lesebändchen vergaß…
Alle Schilderungen sind informativ, nicht von Schnackern niedergeschrieben, spiegeln gelungen das Lebensgefühl jener Tage, Ängste und Erwartungen einiger Pennäler im nun zerhackten Berlin wieder.
Allerdings hatte ich 14 Jahre später, nach dem zweiten, anfangs auch missglücktem Versuch rüber zumachen, was die lotrechten Autobahnteile betrafen, bereits eine etwas andere Einstellung. Schließlich hielten mir Beton und Stacheldraht, die Leute vom Hals, wegen denen ich mich schon zu ausgehenden Kindheitstagen in den Westen verkrümeln wollte. Deshalb kam auch keine Euphorie auf, als die Zone in Konkurs ging (Mitteldeutsche Traumtänzer nennen selbigen Vorgang immer noch: „Friedliche Revolution“) und in deren Folge dann Mauerspechte in meinen Schutzwall (anderen Freunden ging es ähnlich!) riesige Löcher pickten um anschließend Schneisen in Richtung der vielen „Feinkost-Aldi´s“ zu trampelten.
Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen, da die Rache auf den Fuß folgte. Wenn ich daran denke, welche Luschen und Flachzangen (etliche Bekannte darunter) – die in den alten Bundesländern noch nicht mal eine Gehwarze auf den Boden bekommen hätten – urplötzlich in Politik, Wirtschaft ebenso in öffentlichen Institutionen von Neufünfland lauschige Plätzchen fanden, darüber könnte ich heutzutage noch feixen.
Aber darauf folgte alsbald die scheinbar verspätete Stasi-Revanche! Denn ohne Vorwarnung schwappten aus dem Bodensatz ostdeutscher Bürgerrechtsbewegung die entsprechenden Figuren in umgekehrte Richtung und die wurden WIR bisher nie mehr los, im Gegenteil…
P.S. Zum Büchlein noch die ISBN 978-3-9809089-4-8
PAVEL KOHOUT – Dissident und leidenschaftlicher Literat
Hatte gestern vergessen noch an Pavel Kohout zu erinnern.
Über ihn ist eigentlich fast alles gesagt worden, will deshalb auch nicht auf sein politisches Wirken eingehen.
Es ist tragisch, dass über 25 Jahren nach den einschneidendsten Geschehnissen der letzten Zeit, kein vollständiger Wandel stattgefunden hat. Als einzige Folge des Umbruchs ist es weltweit lediglich dazu gekommen, dass heute massenhaft visionsresistente Dummschwätzer, Luschen und Abziehbilder an den Schalthebel der Macht kleben, die lediglich mit ihrer Selbstdarstellung beschäftigt sind, nebenher mal dieses und jenes vollkommen planlos ausprobieren.
Pavel Kouhut gehört neben Nelson Mandela zu einer aussterbenden Spezies, wobei Menschen von ihrem Format nirgends in Sicht sind.
Da hilft es auch nicht, wenn man für letztgenannten Kämpen vor der Klinik herumtanzt, betet – vielleicht sogar heimlich Pläne schmiedet, um ihn später zu balsamieren oder laminieren… Weiterlesen
Kurrentschrift und Sütterlin
Gestern erhielt ich vom Scheff aus dem ehemaligen amerikanischen Sektor ein digitales Rauchzeichen zu einer witzigen Hausseite – eigentlich Werbung in Richtung Grafikdesign – aber nicht mit dem üblichen Reklame-Lala-Scheiß bestückt, sondern vielseitig informativ.
Gleich anfangs wird auf den neuen Kurrent-Font von Georg Salden hingewiesen.
Irgendwann in den 1980ern begann ich während meiner Neckermann-Abizeit am Berlinkolleg, wieder Sütterlin zu schreiben.
Minimaler Input bei maximalem Output war nicht nur bei mir angesagt, dass aber laufend irgendwelche Leute auf meiner Pisse Kahn fahren wollten, ohne jemals etwas von ihnen zurückzubekommen, dass stank mir irgendwann. Deshalb besann ich mich auf diese alte Schrift. Anfangs wurden mit ihrer Hilfe lediglich besonders wichtige Gedankengänge notiert, was man zunehmend als unsozial kritisierte, hinzu kam meine vielfache Verweigerung an Gruppenarbeiten teilzunehmen…
War es bereits ein Sakrileg, wenn ich an der Schule und später an der FU, montags mit der FAZ zu bestimmten Seminaren erschien, erfuhr alles noch eine Steigerung. Beim Gebrauch der alten deutschen Schrift kam es sogar vor, dass ein paar Linxwixer mir deshalb bereits einen Fascho-Touch unterstellen wollten…
So mancher Dummfick von damals wird es heute bestimmt auch anders sehen, wobei diese Bewertung keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt, weil sich etliche Leute nach Diplomen und evtl. angehängten Titeln zu noch krasseren Dödeln entwickelten…
Der erster Versuch, meine Unterschrift in Kurrentschrift auf einem Dokument unterzubringen, ging voll in die Hose, als ich auf der Warnowwerft einen Werksausweis beantragen musste, der seine volle Gültigkeit nur im Zusammenhang mit dem Personalausweis erlangte und natürlich einen anderen Signatur aufwies. (Fragten die Vopos der Betriebswache stichprobenartig mal nach dem Ausweis, hatte ihn aber nicht bei sich, dann hieß es sofort abtraben…)
In dem Zusammenhang bereitete mir ein anderes Vorkommnis mächtigen Trouble. Als der Fragebogen natürlich erneut ausgefüllt werden sollte, ließ ich meinem Unmut freien Lauf und bestand auf ein anderes Papierchen. Denn mir wollte partout nicht in die Birne, dass man von einem 16jährigen zukünftigen Stift, Baujahr 1948, wissen wollte, ob er Angehöriger der Deutschen Wehrmacht, Waffen-SS oder SA, Mitglied der NSDAP, HJ oder einer anderen nationalsozialistischen Organisation war… (Diese merkwürdigen Fragebögen für Kaderakten blieben noch bis in die 70er Jahre im Umlauf.)
– Bis 1974 wurden mehrere Personalausweise von mir in der Waschmaschine versenkt. Da es die einzige Möglichkeit blieb, bei der Neuausstellung seine langen Haare auf dem Passbild ohne größere Schwierigkeiten zu sanktionieren. Allerdings bestand angeblich ein Verbot die entsprechende Unterschrift in Kurrentschrift zu leisten. Ich konnte mich drehen und wenden wie ich wollte, jeder neue Krakel ging durch – aber nix mit alter deutscher Schreibschrift.
Jene Deppen in der Zone kamen mit dem Argument, dass man kein Relikt aus dem III. Reich zur Wiedergeburt verhelfen wollte, ähnlich der Betrachtungsweise von bundesgermanischen Linxwixern – dabei erfolgte das Verbot von Kurrent- und Sütterlinschrift ausgerechnet im Nazireich.
Frappierend, was nach wie vor alles Adolf dem Gütigen und seinen Schergen angelastet wird, gegen diese gefährliche Dummheit ist immer noch kein Kraut gewachsen…
Nebenbei mal wieder ein Buchtippppp – Richard Wagner & Co.
…einfach nur so!
Gleichwohl der Titel nicht so sehr auf uns vollgefressenen Pseudo-Hedonisten gemünzt ist, da er lautet: „Lasst uns die Schwerter ziehen, damit die Kette bricht…“
Allerdings findet man auch nach über 160 Jahren viele Parallelen zur heutigen Ära, obwohl sich zumindest in den reichen Industrienationen viele Ebenen mächtig verschoben haben…
Außerdem passt es nachträglich noch zum 201sten Geburtstag von Richard Wagner, neben seinem ausgeprägten Hang zur Mucke und der antisemitischen Ader, gab es auch noch jene Seite von ihm…
Edgar Hilsenrath – Der Nazi & der Frisör
Gestern rief mich eine Bekannte an, die zufällig registrierte, dass irgendwer im Papiercontainer mal wieder Bücher versenkt hatte. Sofort auf den Drahtesel drauf und dort hin, u.a. fand ich den Hilsenrath. Kam mir sehr gelegen, denn letztens wollte ihn jemand ausleihen und musste feststellen, er war entfleucht.
Im Zusammenhang mit E.H. fällt mir noch etwas ein.
Wenige Lesungen sind mir haften geblieben, die gar keine waren – so z. B. eine der ersten Veranstaltungen im damals neu eröffneten „Einstein“, Stanisław Lem – im „Deutschlandhaus“, etwas später Schleef – irgendwo Hilsenrath (Camerstrasse?), dann lange nichts besonderes, bis fast hin zum neuen Jahrtausend – Kelly James dann noch in den 90ern…
Wer in den siebziger/achtziger Jahren alles Lesungen im kleineren Rahmen veranstaltete!
Öfters gings sogar nach Spandau!
Mit dem Mauerfall flachte es in Westberlin mächtig ab, leicht abgewandelt gings es dann aber niveauvoller in Ostberlin weiter. Weiterlesen
Peter Köhler – Die besten Zitate der Politiker
Der analoge Sound des neuen alten Korg MS-20 → Ex-Pope Führer und die Demokratur → Prozessauftakt gegen „Dresdener“ Jugendpfarrer und “DAS KUNDEN-BUCH”
– Willkommen zurück im Jahr 1978
Es ist schade, dass sie ausgerechnet heute bei diesem RADIOFEUILLETON: ELEKTRONISCHE WELTEN – auf den Ton verzichtet haben, da wäre er sehr angebracht gewesen.
– Anders verhielt es sich morgens in der ORTSZEIT: INTERVIEW – Kirchenvertreter müssen sich “einmischen in Dinge, die unrecht sind” – Ehemaliger Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche über zivilen Ungehorsam.
Mann, hat sich dieser Ex-Pope dort gewunden…
…wie zum Beispiel die Neonazis, öffentlich auf die Straße tragen, dann muss Widerstand geleistet werden. Natürlich ohne Gewalt an Menschen und Sachen.
Wo war denn Pfarrer Führer, als in Leipzig die Schafe durch die Straßen torkelten und blökten: „Wir sind ein Volk!“ und dabei auf Straßenbreite ein Transparent mitführten auf dem stand: “Helmut nimm uns an der Hand und führ uns in das Wirtschaftswunderland!“, da hätte doch dieser große demokratische Durchblicker einschreiten müssen!
Was wäre denn daraus geworden, wenn Leute in Gorleben, Wackersdorf, Brockdorf; bei Hausbesetzungen in Hamburg, Berlin oder sonst wo, zu Blockaden u.a. in Mutlangen – sich bei Schweigemärschen, Lichterketten und Ringelpietz mit Anfassen, lediglich sanft demokratisch einen runter geholt hätten?
Das hat mit Parlamentarismus nichts zu tun! Nebenbei, der existiert sowieso nur als Verordnung für die Plebse.
Auswüchse der vorherrschenden Demokratieverständnisse sind Landauf und -ab überall zu beobachten. Wenn ich mich an die lustvollen Prügelorgien der uniformierten Einsatzkräfte erinnere, nicht nur hier zu Westberliner Zeiten, auch bei den riesigen Anti-Atom-Events, na ja…
Schon richtig, wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!
Was schon länger, ganz schleichend passiert, jene Vertuschungsgeschichten im Vorfeld, was die Aktionen der NSU betrafen und deren heutiger Umgang damit, dies ist schon lange weichgespülter Neonazismus auf vielen Ebenen. Weiterlesen
wg. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte + die krämpfende Truppe
Möchte nur ganz kurz auf mehrer Beträge der heutigen Kulturzeit eingehen, einer lief unter dem Titel: Obszöne Logik, der slowenische Philosoph, Kulturkritiker und Theoretiker der lacanianischen Psychoanalyse, Slavoj Zizek, referiert über die Legitimation von Folter.
Angeblich hat der Amistreifen: “Zero Dark Thirty” eine Debatte ausgelöst – na und?
Letztlich wird nicht viel mehr geschehen – als noch weiteres Blabla…
Dabei ist es vollkommen nebensächlich ob die Regietante Kathryn Bigelow den Einsatz von Folter rechtfertigt, außerdem verfolgt sie mit dem Film keine politischen Ziele!
8-ung!
Dabei könnte es sich um ein Plagiat handeln!
Weiland äußerte sich Leni Riefenstahl identisch!
Der folgernde Satz ist möglicherweise auch von ihr!
“Für uns war es wichtig, eine wahre Geschichte zu erzählen, die zwar kontrovers, aber eben Teil unserer Geschichte ist.”
Was Slavoj Zizek dazu abließ, würde in Zuckerberg sozialem Netzwerk, dem „Fratzenschmöker“, einfach nur mit – „Gefällt mir“ nebst dem erigierten Daumen – angeklickt und dies war es dann auch schon…
So billig will ich mich nicht verkaufen, da gehört schon mehr dazu! Schließlich muss alles seinen geregelten Gang gehen und nach Möglichkeit sollte es auch irgendwie ausgedrückt und schriftlich festgehalten werden.
Da trifft es sich gut, dass seit gestern Stéphane Frédéric Hessel nicht mehr einkaufen geht. (Ist sowieso eine Schande, wer sich heute bereits über sein Ableben ausgelassen hat…)
Man munkelt, dass SFH am Zustandekommen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mit verantwortlich war, zu diesem Gerücht äußerte er sich nie konkret.
Was mir aber sehr zu Pass kommt, da dieser Mann sich nun nicht mehr wehren kann, jener gewiefter Querdenker der bis zum Schluss zu bedeutsamen Erkenntnissen kam, deren Interpretationen leider nicht mehr so richtig verstanden wurden.
Da biete es sich doch wie selbstverständlich an, nach fast 65 Jahren, die PRÄAMBEL besagter
Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948 zur Allgemeine Erklärung der Menschenrechte endlich dem Zeitgeist anzupassen!
Dazu müsste man am Artikel 2 gar nicht viel ummodeln!
„Jeder Gefolterte hat bei hochnotpeinlichen Befragungen Anspruch auf medizinischen Beistand seiner Wahl, weiterhin das Recht auf örtliche Betäubung während einer tagelang angesetzten Tortour und Anspruch auf Datenschutz betreffs der Verhörprotokolle, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“.
Wobei aber nicht auszuschließen ist, dass man hernach lediglich die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt… Weiterlesen
„Die Nimmersatten: Die Wahrheit über das System ARD und ZDF“, Hans-Peter Siebenhaar
Zu dieser Erkenntnis bedurfte es nicht unbedingt den Medien-Autor! Sein Verdienst besteht lediglich darin, dass er sich einen der vielen Selbstbedienungsläden UNSERER Republik vornahm…
In dem Artikel der „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ taucht irgendwann ein Hinweis auf „Berühmte Leute“ auf. Habe mir die gesamte Seite beim SWR mal angeschaut und frage mich, welche Flachzangen durften diesen Schwachsinn verzapfen? Wenn man die Nahmen dieser abgelichteten Leute anklickt, entwickelt es sich teilweise bis an den Rand von Idiotie.
Da kann jeder Anne Will oder Steffi Graf sogar noch lustig finden…
Nun kann man die Interpretation von „berühmt“ knautschen und dehnen wie einen ausgelutschten Kaugummi.
Für meine Begriffe sind doch Pol Pot, Charles Manson, Hitler, Eichmann oder Jack The Ripper wesentlich „berühmter“…
Das Schlechte gewinnt durch die Nachahmung an Ansehen, das Gute verliert dabei.., allerdings bezieht Friedrich Nietzsche diesen Spruch auf die Kunst, was aber in allen Lebenslagen ebenso zutrifft. Gutmenschen sehen dies absolut nicht ein, zumal bei jener Liste irgendwer scheinbar dem Trugschluss aufsaß, dass Kinderfernsehen als letztes Mittel und Medizin gegen etwaige breitgefächerte Defizite bei Gören hilft.
Möchte jetzt nicht noch gehässig werden und in die Runde fragen, wer von den Erwachsenen wirklich in der Lage wäre und etwas über alle jene Leute erzählen könnte.
Fast nichts fiel mir zur „berühmten“ Anne Will ein, dazu stehe ich! Es existieren wirklich wenig Leute, die mir so am Arsch vorbeigehen wie diese Tante… Weiterlesen