Archiv für den Tag: 11. November 2015

Lernen vom Heiligen Martin – Kultur der Empathie

Es ist schließlich hinreichend bekannt, dass wir nicht in einem säkularen Staat leben! In der vergangenen Woche belegte dies sogar das Abstimmungsverhalten der Volksvertreter im Bundestag, als es um die Sterbehilfe ging…
Mir geht es aber um den 11. November, der nebenbei auch ein Narrentag ist und hauptsächlich mit dem recht merkwürdigen Martin aus Tours in Verbindung gebracht wird. Heute bemühte Deutschlandradio Kultur dafür extra einen Pücholochen, der sich ganz gewichtig schaffen durfte, mit Hilfe obskur formulierter Fragen.
Als Aufhänger musste eine vollkommen ausgelutschtes Erkenntnis herhalten, mit der seit Jahrtausenden herumgehurt wird, aber niemand ein allgemeingültiges Rezept aus dem Ärmel fischen kann.
Dafür hätte man aber keinen Eksperten gebraucht! Meiner alten Bekannten, der Toilettenfee mit Migrationshintergrund vom Wolfburger Hauptbahnhof, wäre es verständlicher über ihre Lippen gekommen.
(Wie lernen Kinder am besten empathisches Verhalten? Durch Vorleben und gute Beispiele, sagt der Neurobiologe Joachim Bauer. Zu den Vorbildern gehört für ihn auch heute noch die Legende um Martin von Tours, der einst seinen Mantel mit einem Bettler teilte.)
Und dann auch noch den erigierten Zeigefinger lüpfen und mit der dümmlichen Mär vom gewendeten Martin anzukommen, icke weeß nich!
Ehm Welk-ääUm Kids gleichzeitig zum Nachdenken zu bewegen, hätte er wenigstens die Variante von Ehm Welk auswählen sollen, wo empathisches Verhalten eines selbstlosen Helfers ad absurdum geführt wird, mit dem Ausdruck einer zutiefst empfundenen Menschlichkeit. Wobei der somit übertölpelte Hilfebedürftige sich aber auch noch hochgradig verscheißert vorkommen muss.
Ach Gottchen, der Neurobiologe und Sachbuchautor Professor Joachim Bauer, findet es ein bisschen traurig, dass wir jetzt zum Teil angefangen haben, man dürfe Sankt Martin gar nicht mehr nennen, weil das der interkulturellen Verständigung schade. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Mann, steckt in dem Nebensatz eine Power! Zu dem bisschen Traurigkeit gesellt sich sogar Verständnislosigkeit!
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