Archiv für den Tag: 3. Oktober 2022

Tag der DOITSCHEN unEINHEIT

Dieser althergebrachte Feiertag, am 17. Juni, hatte damals noch etwas besonderes, allerdings nur für Teile der Westseite. Meine damit allerdings nicht die zusätzliche Möglichkeit, sich während der ersten Sommersonne, zusätzlich im Freien die Kante zugeben.
Lag jenes Datum zu Mauerzeiten auf einem Wochentag, musste ich oftmals Bekannten Kulturtips geben, für Fahrten in die Umgebung von Berlin. Am meisten wurden dann die historischen Gege­benheiten in Potsdam frequentiert, weil der gelernte Ossi, bekanntlich auch an jenem Tag den staatlich vorgegebenen Arbeitsplan erfüllen musste. Deshalb sich nicht soviel neugierige Besucher, gerade in den Gefilden von Sanssouci herumtrieben, was natürlich auch für Museen galt. Die letzten Jahre ging es dann etwas weiter in die sächsischen Gebiete, deren Reisen plötzlich, durch den Kre­dit der Bayerischen Vereinsbank, sehr erleichtert wurden. Jene polit-ökonomische Begeben­heit, war für mich und viele meiner Bekannten, allerdings mit einer einschneidenden finanziellen Belastung verbunden. Bis zu jenem Termin, war es möglich, Bußgelder, die bei Verkehrsdelikten in den Korri­doren anfielen, von einem Bürger der DDR begleichen zulassen. Wenn mich nicht alles täuscht, lie­fen jener Transfer über das dortige Außenhandelsministerium ab. Auf 180 DM belief sich irgend­wann die höchste Summe eines Knöllchen, welches zu blechen war. Hatte damals, kurz vor dem Hermsdorfer Kreuz, bei sehr lauter Mucke, mächtig getrieft. Letztlich kam der hohe Betrag zustan­de, weil ich wiedermal die Klappe nicht halten konnte.
Noch ein Schlüsselerlebnis, hin­sichtlich jener Geldstrafe. Kurz darauf war es nicht mehr möglich, dass ein Ostberliner meine Knete in seiner Währung, 1 zu 1, blechen konnte. Nach der Kredit-Ein­fädelung von FJS, stand auf den Bußgeldbescheinigungen etwas in jener Richtung drauf, das gefor­derte Entgelt muss in der Währung des Passinhabers gezahlt werden! Dieser Tip stammte unter Ga­rantie aus dem Westen!
Mein Deal für jene privaten Geschäfte, mit einem Kumpel, lief wie folgt ab. Ein alter Potsdamer Kumpan, der in meiner damaligen Stammpinte, dem Charlottenburger „Zillemarkt, sich dort als Tresenschlampe prostituierte, gab mir den entscheidenden Hinweis. Dort tauchten öfters Junkies auf, die entsprechend Wünsche auf Einkaufszettel notierten und dann die gewünschten LP´s in den Kauf­häusern wegfanden, denen tut es ja nicht weh, schließlich glichen deren Versicherungen ihre Ver­luste aus. Allemal besser, als einer Omi einen an ihre Ommel zuknallen, wenn solch Patient Kohle für den nächsten Schuss benötigt…
Ein paar Stunden später wurden dann die Geschäfte erledigt.
Folkblues-Scheiben, mit schwarzer Musik, gab es bereits für einen Heiermann! Gerade diese Platten waren im Ost-Süden ungemein beliebt. Als meine Verrechnungseinheit galten sie 25 Ostmark, wei­ter­verkauft lag der Preis dann bei 100 und mehr MDN. Bei immer wieder angesagten Oldies musste natürlich etwas mehr gelöhnt werden. Weiterlesen