In der nächsten Zeit muss ich mich wieder befleißigen, um nicht zu vergessen: statt der 8 muss in den nächsten 363 Tagen an die Endung eine  N e u n! Gut, in zwei, drei Wochen habe ich es hoffentlich gefressen. Wegen der üblichen Advents- und Weihnachtsfloskel hatte ich im Kiez ja bald Ruhe, lustig waren immer die blöden Gesichter und das Entschuldigungsgestammel der Wünscher, wenn meine Frage kam, ob sie mich beleidigen wollten, denn ich sei Mohammedaner…
Außerdem sind nun auch bald diese Jahresend- und Jahreswendschleimereien vorbei. „Ich wünsche ein frohes und gesundes neues Jahr…“, lässt heute das Scheffchen bei Feinkotz-LIDL auf mein: “Hey“ ab.
„Wieso soll das Jahr  F R O H  und  G E S U N D werden, bitte schön? Wo bleibe ich dabei“? …  „Ich meine damit natürlich SIE“, sich wegdrehend und schon wieder am Einstapeln, dann scheinbar mehr zu den Regalen, “weil ich nett bin und dass allen wünsche“…
„Ohh Gott, ich hasse nette, dressierte Leute“…Eine andere Sache sind ja bei den Meisten fromme Absichten im neuen Jahr. Endlich weniger Zigaretten, nicht mehr soviel saufen, fressen, wichsen, mehr auf den Fahrstuhl verzichten, weniger Glotze, weniger die Schleimhäute pudern, weniger und weniger…
Warum nicht mal irgendetwas mehr? Mal versuchen zu leben…  Theater, Konzerte, und Ausstellungen einziehen, dem Geschäftsführer endlich mal in die Eier latschen und ihm den Krempel vor seine Hufen schmeißen…
Sich mal wieder mit den Klassikern befassen, sei es nur etwas Goethe, wie wäre es mit einem Tip in diese Richtung?

Lass dich nie aus der Ruhe bringen,
denk an Götz von Berlichingen.
„Leck mich am Arsch!”
Nur in seinem Zeichen,
kannst du den Abend froh erreichen!

Also ich für meinen Teil, was neue Vorsätze angeht, habe  eigentlich für dieses Jahr fast alles schon erledigt. Heute endlich im Schlafzimmer und in meiner Höhle alle Zeitschriften vom Boden aufgeklaubt, zusammengelegt und anschließend im Hof, in der entsprechenden Tonne versenkt. (Dies war eigentlich gar keine richtige Neujahrsaktion, alldieweil ich es nur in den letzten Wochen schlicht verschlammt hatte.) Für vielleicht 10 Ausgaben beanspruchte ich über eine Sunde. Zwei Sudokus hieß fertig zu stellen und so manchen Artikel hatte ich übersehen, so auch den bezüglich:  Peti Hintze (cdu)

Natürlich handelt es sich bei dem Raumfahrtkoordinator nicht um den „Kater Hinz“ (Wer kennt ihn heute überhaupt noch?), ich meine natürlich Peti Hintze und der „will zum Mond“. Er eigentlich auch nicht so richtig, allerdings ist er als studierter (lutherischer) Himmelskomiker, Gott sowieso näher als unsereins, deshalb nur die Forderung nach einem kosmischen  Konjunkturprogramm. Scheinbar als ABM-Maßnahme soll der Mond „mit aller höchster Präzision Kartiert werden“ – doch nicht etwa die Rückseite? Ich bin sehr stolz auf diesen Mann, der so ganz nebenbei die „Stabilisierung der Konjunktur“ mit Millionen fordert und sich dafür unsren Erdtrabanten aussuchte.
Klasse, die Raumfahrt soll als „Konjunkturmotor“ herhalten, vielleicht ließe sich als Nebeneffekt Atommüll ins Unendliche schießen. Das wäre doch was, es gäbe dann sicher auch keine teuren Blockaden mehr…
Aha, „das Jahr der Mathematik“ ging zu Ende, und es war ein „voller Erfolg“, wer wusste überhaupt davon? Ich jedenfalls nicht, aber alles schien doch  erfolgreich gewesen zu sein, wenn dies nichts ist. Also her mit dem Jahr der Raumfahrt – wird mit Bestimmtheit auch ein großer Erfolg.
Mir ist nicht bekannt, wo mein Großvater folgenden Spruch herhatte, den ich öfters als Kind zu Hause vernahm, während so mancher unsäglich-politischen Diskussion: „Wer aus der Geschichte nichts lernt, der muss sie noch mal durchmachen.“
In diesem Zusammenhang fällt mir nämlich etwas ausgelutschte ein, in den 50ern auf die Sowjetunion bezogen. Heute wieder aktuell.
Warum forciert der Hintze die Deutsche Raumfahrt so? Er will belegen, dass man noch Gegenden findet, wo es in technischen Berufen und Ingenieurswissenschaften weit schwieriger ist zu überleben, als in Deutschland.
Da fällt mir noch eine wesentlich größere Herausforderung für Teutsche Inschenjöre ein. Gibt es denn noch jene, seit Jahrzehnten ungenutzten Laternen an Belgischen Autobahnen? Die könnte man doch benutzen um Marskanäle zu beleuchten, das währe nun wirklich eine Herausforderung!
Nahhhhh Peti?