Mit „Blumen blühen auf Befehl“

verhält es sich genauso wie mit dem gestrigen Tip. Das Buch wird auch nur all jene ansprechen, die sich schon immer mit den angesprochen Problematiken beschäftigt haben.
Was …v. d. Wense angeht, in meinem Wust von Publikationen befinden sich zwei ähnliche Machwerke, eins in A4, das andere in A5. Beide kommen genauso schlecht rüber wie diese gebundene Ausgabe. Irgendwelche Narren haben in der Nazizeit aus recht unterschiedlichen Gründen irgendwelches Zeug willkürlich ausgeschnitten, gesammelt und auf Papier geklebt. Meine Konvolute hangeln sich wenigstens noch an einer gewissen Thematik entlang – Heer, Luftwaffe, Marine und Feldzüge. Vom Hurra und der Euphorie des Blitzkrieges bis hin zu 1944, die weitere  Entwicklung wurde dann ausgelassen.
Sind aber letztendlich genauso wertlos wie das gebunden Exemplar, bei dem kommt noch hinzu, dass heute fast keiner mehr Frakturschrift lesen kann….
Weil niemand die Publikationen erwähnte, woher jene Zeitungsschnipsel stammten, noch die entsprechenden Daten hinzufügte.
Die „Zeittafel zu Wenses Ausschnitten“ ist kurz und prägnant abgefasst, setzt deshalb aber sehr viel Grundwissen voraus. Womit heute vielfach noch nicht mal „Leerkörper“ irgendwelcher Bildungseinrichtung  mit dienen können. Der historische Ablauf eignet sich deshalb nur als welkes Feigenblatt für halbherzige „Wissensvermittlung“ von Gutmenschen, die immer noch als humanistische Romantiker durch die Weltgeschichte tänzeln…
Alle „Anmerkungen zu einigen Personen der Ausschnitte“ sind mehr als dürftig, mir ist auch nicht erkenntlich weshalb gerade diese Personen ausgewählt wurden.
Eine kurze Erwähnung von Fritz Haber z. B. und der schlichte Hinweis auf den verliehenen Nobelpreis für das Haber-Bosch-Verfahren könnte man fast als Geschichtsklitterung auffassen. Da ist die Ammoniakherstellung eigentlich nur der geringste Teil seiner destruktiven Forschungsergebnisse, weil sich im Anschluss daran auch Sprengstoff billiger herstellen ließ.
Die eigentlichen Sauereien waren gekennzeichnet von der Entwicklung des Phosgens und des Chlorgases bis zur Produktionsreife im großen Maßstab. Ebenso seine Grundlagenforschungen an deren Ende die Herstellung von Cyanwasserstoff stand…

Nachdem ich diesen Zeitungsausschnitt aus dem Buch gelesen hatte, frage ich mich natürlich, ob Arno Schmidt möglicherweise das Format jenes riesigen Folianten abkupferte für sein: ZETTEL’S TRAUM ?

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