Wenn man bereit ist, alles zu glauben, was der Stadtentwicklungssenator gerade vor der Kamera ablässt, dann kann man bereits einpacken. Wie schon bemerkt, war ich froh, keinem der Politstare begegnet zu sein.
Man lauschen mal genauer den Worten ab der 38. Sekunde, die „Grünfläche“ des „Naherholungsgebietes“ wird von den Eingeborenen angenommen…
Nun kann sich jeder davon überzeugen, dass fast dreiviertel aller Rasenflächen mit rot/weißem Flatterband abgesperrt wurden – wegen der Bodenbrüter. Mir ist nicht bekannt, wie viel Quadratkilometer ein Feldlerchenpärchen als seinen Lebensraum zum Brüten benötigt. Wird nicht allzu viel sein, erinnere mich da an Kindheitstage, wenn ich im Gras lag, träumend meinen Drachen und die Wolken beobachtete, nebenbei dem Singsang der Lerchen lauschte. Sie begannen bereits im Frühjahr mit ihren Sangeskünsten, hörten schlagartig um die Zeit damit auf, wenn die Mauersegler sich verkrümelten.
Das Trällern beider Vogelarten verbinde ich mit den Geräuschen meiner Kindheit in der freien Natur, es sind für mich Heimatklänge…
Manchmal wurde die Drachenschnur an einer Blechdose befestigt und die hielt ich mir dann wechselseitig an die Lauscher, das dort ankommenden Pfeifen und Jaulen vom Wind kam aus der ganzen Welt und dem Kosmos…
Dazu die unermessliche Weite ringsumher.
…auch von meinem Kinderzimmerfenster aus, der Blick in Richtung untergehender Sonne, ein schier endloses Tal. Am Horizont (15 km ) zu Linken das Kiffhäusergebirge, rechter Hand die Ausläufer des Südharzes und dazwischen versank die Sicht in der Unendlichkeit von nicht erreichbaren Gefilden…
Von wegen grüner Lunge mitten in der Stadt, klar für eine fliegende Minderheit die Wiesen, während sich alle Plebse mit dem Beton zufriedengeben müssen. Stimmt nicht ganz, Teppichratten und andere vierbeinigen Statussymbole von Psychos können sich ebenso auf Rasen austoben, allerdings verzäunt…
Ach so, ein Biergarten steht natürlich auch auf grünen Grund…
Ich frage mich schon lange nicht mehr, ob die Damen und Herren überhaupt an ihre Worte glauben. Scheinbar sind es ihre Feigenblätter hinter denen sie sich immer wieder verschanzen, wenn verbal über das Gemeinwohl gehurt wird…
Was soll der Scheiß, wenn von rund 400 ha – dies entspricht einer Flächen von fast 400 Fußballfeldern – rund 300 ha „schönster“ Wiesengrund gesperrt sind?
Muss nicht dieses Vögelchen dafür herhalten, weil weder Knete vorhanden ist, der exorbitanten Kontaminierung des Bodens Herr/Frau zu werden, Mann sich auch sonst nicht um das riesige Areal kümmern kann.
Siehe hier, da wurde lediglich ein Streifen an der rechten Startbahnseite gemäht, allerdings waren alle Betonflächen freigegeben.