Im Café schob mir gestern jemand die Zeitung zu und meinte, „musst´e mal lesen! Da fällt dir bestimmt was zu ein…“
Betrachtete anschließend die Titelseite und las den inneren Text quer. Kam schon recht merkwürdig rüber, allerdings gab es im Netz noch eine Steigerung – Googlemap, nebst Adresse, Street View der Antwerpener Straße, in 13353 Berlin und fünf Bilder vom Tatort. Auf Nummer 1 drei Polizisten, links die Frau mit einem Peacemaker in der Hand, die beiden anderen Kollegen mit „ballistischen Schutzwesten“ und Tonfa-Schlagstöcken, die allerdings am Koppel baumeln. Was sich in der Kralle vom äußeren „Freund und Helfer“ befindet, ist nicht erkennbar…
Nun zog ich mir den Artikel doch mal korrekt ein.
Da latschte Sonnabend, 14.45 Uhr, an der Antwerpener/Ecke Brüsseler Straße ein grauhaariger Mann über den Fußweg. Dagegen ist doch erst mal nichts einzuwenden, schließlich ist dies auch im Wedding nicht verboten.
…Doch was er bei sich trägt, löst plötzlich Panik im Kiez aus:
In der einen Hand hält er ein Beil, in der anderen ein Messer. Der Besitzer eines Getränkeladens bemerkt den Mann, entdeckt die Waffen und alarmiert sofort die Polizei…
(Ein feststehendes Messer mit einer Klingenlänge bis zwölf Zentimeter darf “verdeckt” oder offen getragen werden, jede Klingenlänge darüber hinaus nicht! Dies ergibt sich zweifelsfrei aus § 42 a II 3. Waffengesetz.)
Auch sind die Zeiten lange vorbei, dass die Alliierten Leute einbuchteten, wenn sie mit längeren „Küchenmessern“ erwischt wurden…
Weshalb kommt überhaupt jemand auf die Idee, Beil und Messer gleich als Waffe einzustufen, in erster Linie sind beide Gerätschaften doch Werkzeuge. Nirgendwo ging hervor, dass der Typ mit dem Messer herumfuchtelte und schreiend das Spaltwerkzeug wie ein Tomahawk über seinen Kopf kreisen ließ.
…Als die Beamten am Einsatzort an der Antwerpener Straße eintreffen, verhält sich der Mann aggressiv, lässt sich nicht beruhigen. Im Gegenteil: Zeugen sagen aus, dass der 50-Jährige direkt zum Angriff übergeht, als der Streifenwagen vorfährt. Er soll sofort auf die Beamten zugegangen sein, um sie zu attackieren…
Wenn ich manchmal grünberockte Zeitgenossen erlebe, auf welche Art sie sich auf Radfahrer oder zechende Leute stürzen, na ich weiß nicht.
„Zeugen“ sagen aus…
„Ich bin Zeuge! Um was geht´s?“
…Zehn Minuten lang reden die Beamten auf ihn ein. Dann eskaliert die Situation. Es knallt. Zwei Beamte, darunter eine Frau, feuern Schüsse ab. Anfangs anscheinend Warnschüsse. Querschläger treffen einen Autoreifen. Der Renitente reagiert trotzdem nicht. Erst ein Unterschenkeldurchschuss und eine Kugel in den Bauch bringen den Mann zu Boden. Nach Informationen der B.Z. wird mindestens achtmal gefeuert, die Polizei spricht offiziell von „mehreren Schüssen“. Dann werden Pfefferspray und ein Schlagstock eingesetzt…
Eine merkwürdige Reihenfolge: Reden, Eskalation – weshalb? Um die acht Schüsse fallen nebst Sachbeschädigung durch Querschläger, Unterschenkeldurchschuss, Bauchschuss, der Mann erdet sich zwangsläufig, als Dessert dann Pfefferspray und Haue mit dem Gummiknüppel…
Heute sieht alles etwas anders aus, ebenso die bescheuerten Schlagzeilen.
André C. „Beilmann“ ist messermäßig Stereo bewaffnet, eins in der Hand, das andere vielleicht quer zwischen seiner Fressleiste und das Beil steckte im Hosenbund.
Der Ton macht bekanntlich die Musik, wie wird denn die Aufforderung gelautet haben?
Bestimmt nicht so: „Guter Mann! Entschuldige, dass wir dich ansprechen. Sei doch so nett und lege bitte die beiden Messerchen vor deine Füßchen und hebe langsam deine Patschhändchen!“
…eskalierte die Situation. Er griff die Polizisten an... Vielleicht zeigte er lediglich den Stinkefinger und rotzte in ihre Richtung.
…Eine Beamtin gab zunächst Warnschüsse (mindestens 5) in die Luft ab,..
Nicht auszudenken, die Bewaffnung der schießwütigen Dame hätte aus einer Mpi bestanden. Allerdings erzeugen in der Straßenschlucht fünf Schüsse auch schon ein beachtliches Feuerwerk.
…Eine Anwohnerin sagte zur B.Z.: „Die Polizistin mit der Waffe wirkte total hektisch. Sie schrie immer nur: ‚Lass das Messer fallen, lass das Messer fallen.“
Eskalierte die ganze Angelegenheit nicht dadurch, weil sich drei männliche Ordnungshüter gemeinsam mit einer Quotenfrau auf Pirsch begaben? Wobei selbige vor Ort schließlich ausflippte und zu krakeelen begann wie ein altes Hamburger Fischweib, die lauthals Schnäppchen offeriert?
Sämtliche Bemerkungen aller „Experten“ finde ich recht lustig, einschließlich der vom „betroffenen“ Innengenossen…
Wie heißt es abschließend: …Allerdings ist er der Polizei in den letzten drei Jahren wegen kleinerer Delikte (unter anderem Beleidigung) aufgefallen…
Also hat Herr C. scheinbar doch nur mit dem erigierten Mittelfinger herum gewedelt.
In der heutigen Abendschau bekam dann sogar Elke Krause-Rieke endlich ihren ganz großen Auftritt (Den fand ich recht gelungen, dafür hat sie bestimmt heute Abend auch reichliche Runden in ihrer Stammkneipe ausgeben müssen.), merkwürdig, was die beiden anderen Stare noch abließen, ob es sich dabei um den GdP-Heinz oder den Knaben von amnesty handelte. Wenn noch mehr Leute mit solchen Ansichten bei dieser „Hilfsorganisation“ herumlaufen, dann brauchen Betroffen keine anderen Feinde.
Weshalb erinnert mich dieses Abendschau-Amateur-Video eigentlich an Rodney King?
Fußnote: Wenn die Polizei sehr deffensiv reagiert, ist es auch nicht richtig!
Siehe hier…
Nachtrag, bereits als 18jährigen Knaben brachte man mir bei der BePo bei, wie man “subversive” und “asoziale” Personen kampfunfähig macht, unter zur Hilfenahme von Gewehrkolben, Feldspaten, Schlagstock, Ganzkörpereinsatz, bis hin zum theoretischen Einsatz von Schusswaffen usw.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Gummiknüppel gelegt und die Tatsache, ob jemand kampfunfähig erledigt werden sollte oder alles nur zur Angsterzeugung diente.
An sich galt laut DV das anfänglich reduzierte Einschlagen auf den Oberkörper, ansonsten voll power in die Kniekehlen (Ein solch getroffener Halunke klappt sofort zusammen wie ein Taschenmesser.), auf das Schlüsselbein (Das knackst richtig und man kann es sogar hören.), rein in die Eier, von hinten schräg am Kopf vorbei an den Hals, von vorn seitlich an den Hals, in die Nierengegend (Der hört dann nur noch ganz kurz die Engelein zwitschern.), rückwärtig mit dem Knauf rein ins Dreieck. Dabei nicht vergessen, wenn Gegner dann am Boden liegt, nochmals richtig mit dem Stiefel nachhaken…
Fußnachtrag: Was wird den Jungs und Mädels heute überhaupt noch beigebracht?
In UNSERER kranken Gesellschaft is´ auf dem harten Boden der Tatsachen nix mit politisch-korrekter Gutmenschelei.
Zum Piepen! Stehen urplötzlich mal knallharte Entscheidungen an, sind solche Leute ohne Seelenklempner vollkommen aufgeschmissen…
Ich wette um eine Flasche Gehacktes! Für die nächste Zeit lassen sich alle Beteiligten eine Posttraumatische Belastungsstörung bescheinigen und kurieren sie ganz viele Monate aus…