Habe längere Zeit den Finger nicht aus dem Arsch bekommen, allerdings einiges niedergeschrieben und nichts fertiggestellt.
In den nächsten Zeilen geht´s wieder von vorn los, allerdings betrifft es im Telegrammstil (Weiß überhaupt noch jemand was damit gemeint ist?) nur die letzten drei Tage…
Zur Herrenpartie steckte mir Manne, jenes berühmte Berliner Blues&Boogietastenfossil – sein filigranes Harpspiel möchte ich in diesem Zusammenhang auch nicht unterschlagen – dass er in einer Woche bei Speiche* (Er hat seinen Laden aufgegeben, aber der neue Besitzer will so weitermachen.) spielen wird.
Zum ausgehenden Freitag lötete ich mir in besagtem Etablissement mit einem guten Co-Alkoholiker dort die Birne zu. Später tauchte noch olle Schulze auf, der sich irgendwann auch ans Piano hockte. War üblicherweise richtig gut, was beide noch vierhändig verzapften…
Wann wir unsere Becherei beendeten, registrierte ich nicht mehr so richtig. Herr W. meinte auf dem Heimweg, „weißt du, dass jeder von uns über fünf Liter intus hat und du wirst doch in dem Zustand nicht mehr auf dem Rad heimwärts fahren, kannst bei mir Asyl bekommen…“
„Quatsch, es geht mit der S-Bahn in Richtung Wilmersburger Urstromtal“, schließlich war schon länger das Gefühl aufgekommen, dass ich mich nüchtern gesoffen hatte…
Egal in welche Richtung, der ersten Zug sollte genommen werden und selbiger fuhr nach Westen. Unser Funkturm kam mir noch bekannt vor. Nach einer inneren Sightseeingtour, die lediglich einem Lidschlag glich, hieß es plötzlich:“Schönefeld…“ – Scheiße…
Irgendwann bei Adlershof ereilte mich erneut das gewisse kurzzeitige Herabsenken der Jalousie, im letzten Augenblick gingen meine Klüsen dann wieder auf, was gerade noch reichte, um in „Westend“ auszusteigen und den nächsten Versuch retour in Richtung „Bundesplatz“ zu starten. Jetzt hockst du dich nicht wieder hin und bleibst außerdem stehen, der letzte größere Hieb aus meinem Flachmann sorgte für die entsprechende Energie…
Kurz nach 8 lag ich dann in der Falle – leichtes Ungemach war vorprogrammiert, da mittags eine Radtour in die Nähe von „Strausberg“ anstand. Zum Glück regnete es später und wir schließlich mit dem kleinen Stinker an den Busen der Natur kutschierten.
Durch einen Telefonanruf verflog plötzlich meine Trägheit, „Andreas ist dran, willst du ihn sprechen?“
„Logisch!“
Bei dem kurzen Schnack erfolgte noch die Frage, ob er für uns Karten hinterlegen soll und wie viele.
Im Quartett gings nach dem Kaffekränzchen zu den „Wühlmäusen“.
Auf der Fahrt ein Aspirin und vor Ort ein Bier sorgten anschließend für die entsprechende Konstitution.
Auch bei seiner neusten Ausgabe von Politsatire zog Herr Thiel auf gewohnte Art vom Leder, hat uns allen sehr gefallen, trotz Eidgenössischer Herangehensweise bezüglich der dargebrachten Thematik ergaben sich keine Problem ihm zu folgen. Schließlich unterscheiden sich gewisse Politdeppen nirgends auf dieser Erdenscheibe voneinander, man kann jene Marionetten des Kapitals beliebig austauschen – denn Namen sind bekanntlich Schall und Rauch…
In der Pause kam mir auf der Toilette folgender Anschlag vor die Linse:
Etliche Jahre zurück, als die ekelhafte Verbalseuche der politischen Korrektheit noch nicht so viele Narren infiziert hatte und nicht zu jeder Gelegenheit mit fadenscheinigen „Umweltgründen“ rumgehurt wurde, gab es an den Wänden der Westberliner Scheißhäuser einen arg kurzen Hinweis betreffs der Entsorgung von Zigarettenkippen in den Pissoirs.
„Schmeißt doch nicht ewig Eure Zigarettenkippen in die Pissbecken, schließlich pinkeln wir auch nicht in Eure Aschenbecher!“
Das Problem mit Papierhandtücher gab es damals nicht, da man fast nie welche vorfand und es ging auch so…
Heute trafen wir uns dann zur Mittagszeit am „Herrmannplatz“ und schlamperten anschließend die „Urbanstrasse“ hoch, von diesem Spaziergang stammen die meisten Photos.
Was das ein Wetter!
Meine Großmutter hätte garantiert abgelassen, „heute ist wiedermal ein Wetter zum Helden zeugen.“
Fast sämtliche angetreten Rudel präsentierten sich schockig bunt, laut und mit ausgelassener Freude beseelt, sehr phantasievolle Darstellungen darunter und die unzähligen Tintenbuketts erst! Abgesehen, dass die ewige Trommelei einem auf Dauer doch etwas auf den Senkel ging. Zwischendurch gab es auch etwas leisere Klänge, öfters sogar Ukulelen dabei…
Was mir auffiel, Heerscharen von Flaschensammlern veranstalteten regelrechte Treibjagden auf kostbares Pfandgut. Es hieß richtig Obacht zugeben auf seine kurz irgendwo abgestellte Pulle.
Mal sehen, wie lange der Fiskus diese neuerliche Form des Reichwerdens noch duldet. Demnächst kommt bestimmt ein Beamtenarsch auf die Idee, dass sich solche angehenden Millionäre einen Gewerbeschein zulegen müssen, damit man sie anschließend auch steuerlich ausquetschen kann…
…und dann noch zum Karneval der Kulturen
Schreibe eine Antwort