„KULTURZEIT“ gleitet auch immer mehr in Richtung Boulevardjournalismus ab. Hinzukommt, dass immer mehr Stare oder Figuren, die von den Medien als solche verkauft werden, sich dort witzlos produzieren dürfen, ähnlich verhält es sich mit den ewigen „Experten“…
So auch gestern geschehen, als ein “Popmusik-Experte“, der mittlerweile bei der intellektuellen BILD-Zeitung wriggelt, auch ran durfte. Es existieren bestimmt Leute, die seinen Werdegang vom Musikredakteur der Schülerzeitung bis nach Hamburg als große Karriere deuten würden, dies sei ihnen und dem Betroffenen gegönnt.
Jedenfalls bekam jener специалист durch Meister E. A. Grandits die Chance, sich auszulassen über die „kulturellen Auswirkungen von Musik auf Jugendliche“…
Fand beider Agieren zum Piepen. Hinterher fragte ich mich, weshalb der „Spiegel-Journalist“ nicht als Pope seine Brötchen verdient. In den Ausführungen kam nicht ein einziger belegbarer Sachverhalt rüber, im Gegenteil, während des fünf Minuten dauernden Interviews unterstrich der Popmusik-Auskenner elf (11) mal seine Argumente mit: „Ich glaube…“
Bisher nahm ich immer an, „der Glauben“ bezieht sich lediglich auf Gegebenheiten die nicht beweisbar sind und deshalb bevorzugt von Himmelskomikern zur Anwendung gebracht werden, wenn sie der Gemeinde ihre Mutmaßungen hinsichtlich ihrer Konfession darlegen müssen, weshalb man solche Rudel auch „Glaubensgemeinschaft“ nennen darf.
Nun konnte man bisher davon ausgehen, dass es sich bei 3SAT nicht um einen Kirchensender handeln würde. Na ja, vielleicht habe ich in der letzten Zeit irgendetwas nicht geschnallt…
Wie sich der Herr Rap(p) in „Kulturzeit“ präsentierte, da kann ich mir lebhaft vorstellen, dass er vielleicht bei Dieter Bohlen besser aufgehoben wäre…
Erinnert sich überhaupt noch jemand daran, dass der momentane SPD-Vortänzer sich auch mal in selbigem Genre probieren durfte, als ihn der rote Polit-Napoleon von der Leine, zum „Rock-Beauftragten“ seiner Provinzregierung krönte.
Jedenfalls war dieser Kulturbeitrag ein Satz mit „X“ – nämlich NIX!
Fußnote:
Im Hinweis zur Sendung findet man folgende Sätze und eine recht merkwürdige Schlussfolgerung, ob des Erfolges von Aykut Anhan alias Haftbefehl: …Haftbefehl ist auch deshalb der wohl erfolgreichste deutsche Gangster-Rapper, weil er eine eigene Sprache aus Kurdisch, Türkisch, Hessisch, Film-und Computerspiel-Zitaten erfunden hat. Er nennt es Kanackisch…
Wahrscheinlich hat der Typ nur aus seiner Not eine Tugend gemacht, weil es sich bei ihm eventuell um einen zweisprachigen Analphabeten handelt. Wenn ich vor Jahrzehnten türkischen Arbeitskollegen beim Schriftverkehr für Behörden oder Hausverwaltungen half und sie mir aufgeregt in ihrem Kauderwelsch die entsprechenden Erklärungen kund taten, bat ich sie immer darum, mir nicht mit ihrem Kanaken-Esperanto die Ohren abzukauen…
Vom „Fall Jonny K.“ zum “Glauben” in der Popmusik…
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