In Michas Blog zum „Maxim“ fand ich das Stichwort.
Es betrifft die Entwicklung jener visuellen Befriedigung gewisser Bedürfnisse, vom über- wiegend männlichen Klientel in Deutschen Kinos – Pornoxe.
In jener Zeit, im November 1975, als ich nach meiner ganzen Lauferei zu den Geheim- diensten und Behörden endlich Land sah, wurde begonnen meinen ellenlangen Merkzettel mit Kinowünschen abzuarbeiten. Mindesten an drei Tagen war nur Leinwand angesagt.
In der Regel ging es 9 Uhr los, mit Softpornos, im „Aktualitätenkino“ nahe des Bahnhofs Zoo, in der Kantstrasse. Gegen 11 ging es dann weiter den „Hurfürstendamm“ hoch, bis ich Stunden Später seitlich in den kleinen Programmkinos landete. Man konnte an der Vielfalt, von Schmuddelfilmen und anspruchsvollem Kino schier ersticken, wenn man Zehlendorf, den finstersten Wedding und bis weit nach +Berg rein, dieses Angebot wahrnahm. Manche meiner Touren endete erst nach 16 Stunden Leinwandgeflimmer.
Damals versuchte die ehemalige Jagdfliegerin aus Flensburg in der Stadt großflächig Fuß zufassen. Immer wieder hagelte es Verbote in ihren Aufführungsstätten, da noch ein Ver- bot existierte, was das öffentliche zur Schaustellung von Filmen „pornographischen In- haltes“ betraf. Rudel von Anwälten fanden immer wieder Schlupflöcher, schließlich er- stand man in ihren Etablissements keine Eintrittskarte, sondern Getränkebons für zwei Pullen Bier.
Beates Lichtspieltheater waren luxuriös, sehr bequeme Sitzgelegenheiten, viel Beinfreiheit, gute Abstellmöglichkeiten für Getränke und Aschenbecher. Trotz der Raucherei allzeit angenehme Luft in den Kinos. Auch befanden sich in bestimmten Reihen diskrete Behält- nisse, da Mann ja nicht untätig sein musste, wenn er seine Hände in den Schoss legte.
Die schärfste Pornohütte befand sich oberhalb des Kudamms, fast an der Halensee- brücke, ein Amiladen – das PAM. Die wurden ewig gegängelt, wochenlang gab es in den Medien dazu Kommentare, Auslöser war immer „Deep Throat“. Anfangs dachten alle, es handelte sich nur um einen ausgebufften Werbegag dieser Pornokette, nein – denn immer wieder wurde nach einer Gerichtsverhandlung etwas gecuttet. Bis jenem Richter, bei dem diese Anzeigen ewig landeten, der Kragen platzte.
F.f.