Gestern Abend gings mit einer Stulle noch vor die Glotze, zappte durch mehrere Programme und blieb dann bei der ARD hängen.
Dort begann etwas über Ferkelchen…
Da ich „Report“ viele Jahre nicht mehr sah, wurde nach jenem Beitrag bei WIKI reingeschaut, dort stand: …ist die Bezeichnung eines deutschen Fernsehmagazins zum aktuellen politischen Geschehen. Nach Angaben des Südwestrundfunks hat Report Mainz die höchste Einschaltquote unter den Politmagazinen der ARD.
Aha, ein Politmagazin mit optimaler Quotenaufmachung! Da ich mir verscheißert vorkam, wurde nach ein paar Minuten ausgeschaltet. Heute gings nochmals auf die Seite vom Eq-Pm (Einschaltquoten-Politmagazin) und dort fand ich ein Vijo zum Herunterladen (132,32 MB | mp4)
„Das Leid in Deutschlands Ferkelfabriken – Gequält, totgeschlagen und weggeworfen“ und auch noch Exclusiv im Ersten: Deutschlands Ferkelfabriken, 14.7.2014 | 28:47 min
Wenn nun „HD“ dort steht, dann wird es wohl diese phantastische Qualität sein, oder?
Ab der zweiten Minute hatte man sogar Herrn Professor Markus Mau, seines Zeichens Lebensmittelökonom bemüht. Möglicherweise hätte die Toilettenfee (mit Migrationshintergrund) vom Wolfsburger Hauptbahnhof vollkommen identische Worte benutzt, aber mit etwas russischem Akzent. Der wönzige Unterschied zwischen dem international anerkannten Eksperten und ihr wäre bestimmt nur gewesen, dass die Dame selbige Plattheiten gleichwohl nicht vor laufender Kamera geplappert hätte.
Mehrere Sachen haben mich als Kind beim bäuerliche Nachbar fasziniert, die Aufregung der Leute beim Geburtsvorgang, mit welcher Geschwindigkeit die Ferkel aus der Sau purzelten und hinterher wurde sortiert (Wenn mich nicht alles täuscht, benutzten sie sogar den Begriff „Selektion“…).
Dann hieß es für die Kinder, „nun verschwindet aber!“ Manchmal machte es anschließend ein paarmal „Knäck“ (Wie im Film gezeigt.) und die ehemals süßen kleinen Dinger landeten in einem Blechbehältnis…
Was sollte mir die gesamte Dokumentation nun eigentlich sagen?
Handelte es sich dabei um eine Art Politmagazin-Splatterfilm für HDTV-Gaffer in der guten Stube oder war es die Snuff-Variante?
Letztmalig sah ich 1971 einen Geburtsvorgang, wenn mich nicht alles täuscht bestand er der Wurf aus 17 Ferkeln, bis auf einen alle recht gut gelungen. Dass letzte Schweinchen war um fast die Hälfte kleiner und erinnerte an eine Ziehharmonika, es passte noch nicht korrekt in seine Haut. Mein Kumpel zog ihn mit dem Fläschchen groß.
Wochen später ward ich sonntags zum Essen geladen.
Anfangs fiel es mir gar nicht auf, dass mich an jenem Tag das freudig grunzende, ringelschwänzige Hündchen beim Betreten des Hofes nicht begrüßt hatte.
Auch nach den ersten Bissen kam kein Verdacht auf…
Letztlich handelte es sich um das zweite Spanferkel, an dem ich damals mit verging.
Von mir bekommen die „Report“-Macher als Auszeichnung einen Blick zur Sonne!
Für den bundesgermanischen Spießer und Billigfleischfresser endlich mal bluttriefende Bilder nicht von irgendeiner Ecke UNSERER Erdenscheibe, obwohl ich da z.B. Syrien, Gaza, Flug MH17 u.a. immer noch im Angebot habe.
Das lassen wir heute mal sein!
Nur etwas aus deutschen Landen frisch auf den Tisch!
Wer meint, dass „Report“ das Rad neu erfunden hat und ganz große Neuigkeiten an eine Funzel baumelte, dem empfehle ich mal etwas Nostalgie über großartige Mißstände in der Fleischverarbeitung, der Titel dieses leckeren Büchleins lautet:„The Jungle“ und hat wirklich nichts mit der Nachhaltigkeit des tropischen Regenwaldes zu tun!
Upton Sinclair bezieht vor über hundert Jahren das Verhältnis Mensch zum Tier mit ein, er belegt auch, dass solche Auswüchse in einer kranken (nicht nur!) kapitalistischen Umwelt zwangsläufig auftreten.
Hier höre ich auf irgendwo in Chicago herumzustochern, möchte aber noch auf einige herausragende Optimierungen in der hiesigen Fleischindustrie hinweisen und lasse dabei aber die Belanglosigkeiten in der Geflügelbranche außen vor.
Schon vergessen?
Jene glorreiche Züchtung von zwei Rippen (Nicht mit Adam verwechseln!) mehr bei den Schweinen. Die Begründung war damals, es würde den Viechern nichts ausmachen, wenn ihr Bewegungsapparat theoretisch irgendwann zusammenbräche, da der Metzger sie ja vorher über die Klinge springen ließe. Irgendwo befinden sich noch Photos in meinem Archiv von solch armen Schwein (von David), dessen Knochengerüst mittig abknickte und das Vieh unter großen Schmerzen fast nur noch im Kreis herum robbte…
Etwas länger her ist die Erfüllung eines langersehnten Wunsches von Verbrauchern/Konsumentinnen, als sie angeblich auf sehr helles Kalbsfleisch pochten.
Es gab schließlich eine ganz simple Lösung! Man züchtete den Viechern Leukämie an, hielt sie in mächtig überheizten Ställen und gab ihnen nur flüssige Power-Nahrung mit den entsprechenden Medikamenten, weil auf Dauer die komplizierten Verdauungsorgane von Rindviechern den Geist aufgaben…
„Report Mainz“ – früher als alles noch besser war: „Report Baden-Baden“
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