WEST : BERLIN

EINE INSEL AUF DER SUCHE NACH FESTLAND
Das Motto ist etwas merkwürdig gewählt. Denn ich habe in den 14 Jahre, bis sie die längst furztrocknen vertikal stehenden Autobahnteile wegräumten, absolut kein Festland gesucht.
Mein Motto war eher: „High sein, frei sein – Chaos muss dabei sein!“ und damit war ich nicht allein. Was jenes allgegenwärtige Kuddelmuddel in den Coca-Cola-Sektoren betraf, das ging oft bis hinauf zu denant-1. Da hat sich aber auch nicht viel geändert, lediglich die Fläche ist größer geworden und zusätzlich wurden WIR noch Bundeshauptdorf…
Die Ausstellung kommt schon gut rüber, ist aber sehr umfangreich.
Zwar verschwindet manchmal der rote Faden – besser gesagt – man sollte ihn gar nicht erst suchen!
Gegen den Eintrittspreis von 7 Euronen kann man auch nicht meckern, denn dazu gehört noch ein kleiner schnuckliger Katalog. Das Vorwort finde ich so überflüssig, wie Brustwarzen, die sich jemand mit Hilfe von plastisch-rekonstruktiver Chirurgie auf seine Sitzwangen pappen lässt.
Ausgerechnete der Berliner Oberdorfschulze durfte einleitende Sätze verzapfen, zu einer Zeit, als jeder von seiner demnächst anstehenden Fahnenflucht bereits wusste…
Mir will nicht in die Birne, weshalb Kuratoren ewig geil darauf sind und ausgerechnet solchen Leuten die Möglichkeit bieten, dass sie alle möglichen Menschen langatmig mit Worthülsen nerven können – auch so eine Quotenscheiße! Wie oft habe ich es bei Vernissagen schon erlebt, da kauen einem gerade jene Individuen die Ohren ab, die auf der anderen Seite ewig Gelder für Kultur streichen und von der dröge Kunstschickeria kommen dann sehr böse Blicke, wenn mir bei bestimmten Passagen nur Lachsalven einfallen…
Es ist zum Piepen, was die Ausstelungsmacher da so zusammengestellt haben für Augen und Ohren. Schade, dass sie fürs Studio am Stacheldraht nicht einen längeren und richtigen kriegerischen Propagandaschinken aus dem Archiv besorgt hatten.
Bei Sontheimer/Vorfelder stelle ich mal die jungfräuliche Seite rein:antä
Lustig wird es bei den unterschiedlichsten Mucken ⇐(Hier die “Drei Tornados) über Berlin.
Fand etliche Bekannte abgelichtet oder wurde an sie erinnert. So muss ich endlich mal wieder meinen langjährigen Nachbarn und ehemaligen Chefredakteur der 883 aufsuchen, der wird ja hoffentlich noch einkaufen gehen, schließlich war der alte Knabe zu seinem 80sten Geburtstag noch fit wie ein Turnschuh. Dieser ehemals ewig grantelnde Anarcho könnte heute als gütiger Großvater durchgehen.
In dem Zusammenhang fiel mir etwas zur Satire ein.
Damals war gerade ein Werbeslogan von Schultheiß herausgekommen, der da lautete: „Wenn alles getan ist…“ Klaus fragte mich, ob mir dazu etwas haariges einfallen würde, klar, kein Problem.
Aus der Karikatur entstand schließlich eine Collage, die von ihm zensiert wurde, dann total entschärft im Heft erschien – Mehrere Leute, waren mit Seilers Töchtern in den Ehestand getreten und der jugendliche Henker fläzte im Liegestuhl mit einer Pulle Bier in der Hand, dazu jener Reklamespruch…

Fußnote: Habe einige Seiten aus dem Gästebuch*abgelichtet, ansonsten sollte man in den Räumlichkeiten auch ab und zu mal die prunkvollen Decken anschauen!

*Da jene gutmenschelnde Karline – die früher sicher in violetten Latzhosen und mit fettigen Haaren herumsterzelte – ihren Salm anonym abließ, kann man ihr nun leider auch nicht stecken, um welche Art von Witfrauen es sich da handelte. Witwen von gebildeten, hohen ehrenwerten Tieren der Deutschen Wehrmacht, SS usw., die auch zu Zeiten größter Wohnungsnot, in ihren Behausungen von 200/300 Quadratmetern unter Naturschutz standen und solo dort hausten.
Zu Mauerzeiten war ich mal am „Rüdi“, als Hiwi eines Antiquitätentrödlers, in solch einer Butze…

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