Das Ende des Frühlings: Islamisten richten in Tunesien Blutbad an

Tunesien galt als Musterland des Arabischen Frühlings – nun hat ein blutiger Anschlag die einzige aus den Aufständen von 2011 erwachsene Demokratie erschüttert. Das Land trauert.
Ist schon richtig komisch, wie Medienheinze ewig mit jahreszeitlichen Metaphern ejakulieren, wenn sie irgendwelche politischen Umwälzungen beschönigen. Nun wurde Tunesien sogar der Titel eines Musterlandes des Arabischen Frühlings verliehen. Na ja, positiv betrachtet, schwelgten sie in einem etwas längeren Frühling, zumindest drückten es die Deppen weit im Norden so aus und verpassten dem verkrüppelten Homunkulus – dessen Laufmaschen in den Gehirnwindungen niemand registrieren wollte – sogar einen demokratischen Heiligenschein.
Nun wird es aber einen wesentlich längeren und heißen Sommer geben, wobei sich die Pestilenz des abermaligen Wandels selbstverständlich fortsetzen wird und wiedermal werden WIR alle etwas davon haben…
Angefangen bei Ban Ki-Moon und dem hiesigen medienträchtigen Floskelklopper UNSERER Republik, der sprach heute prompt von einem feigen Anschlag.
Was war an diesem Gemetzel eigentlich „feige“?
Gott noch mal, auch die dortigen Killer gehen mit der Zeit!
Sollten sie etwa auf altbewährte nostalgische Steinschleudern zurückgreifen, wenn WIR ihnen schon automatische Hightech-Waffen verscherbeln, deren Produktion bei UNS Arbeitsplätze schafft.
Da muss man aber auch den Ein/Neunzehntel Kollateralschaden unter Ulk verbuchen können und den Mut aufbringen, es für die kommenden Perioden mit Stalin halten, der der angeblich abließ: “Der Tod eines einzelnen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen Statistik” – ist doch alles nur ein Gewöhnungsprozess!
Schließlich hatten WIR doch weitab aller kriegerischen Handlungen viele Jahrzehnte Zeit, sämtliche Folgen schleichend zu verinnerlichen während weltweiter Stellvertreterkriege, von denen WIR uns in den letzten Jahren sogar im HDTV-Format beglücken lassen konnten.
Jetzt, wo bald jeder vor der eigenen Haustür täglich und live die Folgen einer Jahrzehnte langen perversen Politik auskosten darf, die sich weltweit immer an nachhaltigen Beschwichtigungslügen orientierte – da ist plötzlich alles ganz anders!
Mittlerweile geht der Arsch rasant auf Grundeis und die global agierenden Probierpolitiker zaubern nach wie vor laue Sprüche aus dem Hut – zumindest nach außen hin…

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